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25.08.07 / Wunderbar, aber nicht russisch / Der Königsberger Dom wurde als eines der sieben Wunder Rußlands vorgeschlagen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-07 vom 25. August 2007

Wunderbar, aber nicht russisch
Der Königsberger Dom wurde als eines der sieben Wunder Rußlands vorgeschlagen
von Jurij Tschernyschew

Analog zu den aktuellen weltweiten Abstimmungen über die neuen sieben Weltwunder plant Rußland sieben eigene, russische Wunder zu benennen. Wie vor kurzem bekannt wurde, ist der Dom, der sich auf der Insel Kneiphof in Königsberg befindet, in die Liste der Kandidaten aufgenommen worden, aus denen die sieben Wunder Rußlands ausgewählt werden sollen. Im Laufe mehrerer Monate waren die Bewohner verschiedener Regionen dazu aufgerufen worden, ihre Favoriten per Post, SMS oder Internet an die Organisatoren des Wettbewerbs zu übermitteln. Bis jetzt hat eine Expertengruppe aus insgesamt 100 Vorschlägen 21 ausgewählt, unter ihnen den Königsberger Dom. Seine Mitbewerber sind so berühmte Meisterwerke der Architektur wie das Winterpalais in St. Petersburg, der Moskauer Kreml oder der Komplex „Mamajew Kurgan“ in Wolgograd. Das große Interesse am Königsberger Dom in diesem Zusammenhang ist um so bemerkenwerter, als er gar kein Werk russischer Architektur ist.

Seit Jahrhunderten ist er ein Zentrum des geistlichen Lebens Ostpreußens und seiner Hauptstadt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gotteshaus schwer beschädigt, aber ein Großteil der Mauern blieb erhalten. Bis Mitte der 80er Jahre blieben sie Ruinen. Erst 1995 ließ der damalige Verwaltungschef des Gebiets, Jurij Matotschkin, ein Konzept zum Wiederaufbau des Doms erstellen. Den Planungen folgte die Tat. Hierbei engagierte sich in starker Weise die deutsche Seite, sowohl in finanzieller als auch in kultureller Hinsicht, indem sie eine Vielzahl an Dokumenten und Zeichnungen des Doms zur Verfügung stellte, die für die Wiederherstellung des alten Erscheinungsbildes unbedingt notwendig waren. Heute ist der Dom die wichtigste Sehenswürdigkeit der Pregelmetropole; an die erlittenen Zerstörungen erinnert fast nichts mehr. Im restaurierten Kirchturm ist das Immanuel-Kant-Museum untergebracht. Inzwischen hat der Bau auch wieder eine Orgel.

Die endgültige Fassung der Liste mit den Wundern Rußlands soll in knapp einem Jahr, am 7. Juli 2008, veröffentlicht werden. In Königsberg hofft man, daß der Dom eines davon sein wird.

Foto: Der Königsberger Dom: Ein Meisterwerk deutscher Architektur


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