29.03.2024

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01.09.07 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-07 vom 01. September 2007

Leserforum

Das Faß ist leer – Landwirtschaft muß sich wieder lohnen
Betr.: „Der Butter-Schock“ (Nr. 31)

Gegen den Vergleich Milchwirtschaft-Ölmultis verwahre ich mich ernsthaft!

Die Milch bleibt erneuerbar. Sie bleibt ein hochsensibles Nahrungsmittel, das nicht beliebig an- oder abschaltbar ist.

Das Molkereiwesen besteht in Deutschland aus vielen Betrieben, die überwiegend als Genossenschaft der Bauern die Milch verarbeiten. Fast ein Jahrzehnt waren bestenfalls gleichbleibende Preise am Markt durchsetzbar. Wenn immer mehr Höfe die Milchviehhaltung aufgaben, so hat das doch wohl Gründe. Die Menge der Liter Milch ist seit der Milchquote in Europa gleich, sie wird von den noch existierenden Betrieben genutzt. Für Europa ist die Produktion ausreichend, eine Überschreitung der Menge wird seit dieser Regelung bestraft.

Jetzt hat sich die Marktlage verändert. Alle Milchprodukte von Käse über Butter und Milchpulver werden seit Januar 2007 stark nachgefragt und mit entsprechenden Preissteigerungen exportiert. Die Geschäftsführer unserer Molkereien sind verpflichtet, diese Felder zu bedienen und für ihre Mitglieder möglichst hohe Auszahlungspreise zu ermöglichen. Auf keinen Fall wollen wir noch einmal den Zusammenbruch einer Genossenschaft erdulden, wie es vor rund zehn Jahren in Schleswig-Holstein geschehen ist. Da gingen den Bauern die Genossenschaftsanteile und von zwei Monaten die Bezahlung der angelieferten Milch verloren.

Die Preissteigerungen sind jetzt so deutlich, weil der Verkauf über langfristige Verträge läuft, die jetzt neu ausgehandelt wurden. Wenn die Dürre in Australien – Neuseeland vorübergeht und die Nachfrage in Asien sich etwas beruhigt, muß das durchaus nicht so weiter gehen wie mit dem Öl. Daher kann die Preiskampagne der Mineralindustrie nicht für die Milchwirtschaft gelten. Wir erhöhen nicht am Wochenende! Alle landwirtschaftlichen Produkte sind verderblich!

Nachdem man über lange Jahre die Landwirtschaft ausgenommen hat, ist nun das Faß leer. Bis wir die Menschen und die Betriebe wieder aufgebaut haben, brauchen wir eine klare und verläßliche Vision, die wieder das Leben auf dem Lande erstrebenswert macht.

Karl Feller, Gau-Algesheim

 

 

Anfänge getan
Betr.: „US-Waffen nach Nahost“ (Nr. 31)

Medien errechneten: für 63 Milliarden Dollar. Mit Stationierung eigener Ausbilder in sämtlichen Ländern. Bush will also einen weiteren Krieg in Nahost. Den desaströsen Abzug aus dem zerstörten Irak (mit über einer halben Million Toter) schieben Cheney-Bush der Nachfolge-Administration zu. Sie soll ihn mit ihrem Namen verbinden müssen. Selbst beginnen können sie den nächsten Krieg nicht mehr, ihn zu führen, können sie die Nachfolge-Administration nicht zwingen, ihn sicherstellen aber geht. Also diese Waffenlieferungsverträge.

Zudem: Sie lassen kämpfen, bis eine Seite absehbar verloren hat und die andere erschöpft ist, um dann unverbraucht als Kriegspartei einzusteigen und der Nachkriegszeit ihre Bedingungen zu diktieren. So sind die allerchristlichsten Christen aus Washington, solches die „Werte“ ihrer Demokratie.

Gudrun Schlüter, Münster

 

 

Unglaubwürdige Behauptung
Betr.: Leserbrief „,Freiwillig‘ in die Waffen-SS oder Strafbataillon“ (Nr. 31)

Der Leser irrt sich in mehreren Punkten. Er konnte nicht gezwungen werden, nach Kriegsende Mitglied der NSDAP zu werden. Der Fall lag anders. Soldaten, die in die Partei eintreten wollten, konnten erst nach dem Krieg aufgenommen werden. Hitler hatte einen Aufnahmestopp angeordnet, da ihm die immer größer werdende Zahl von Antragstellern nicht geheuer war. Erst recht konnte er an einer erzwungenen Parteimitgliedschaft kein Interesse haben. Den Terminus „Arbeitsbrigaden“ gab es beim RAD (Reichsarbeitsdienst) nicht.

Völlig unglaubwürdig ist des Leserbriefschreibers Behauptung, daß Männer bei der Musterung zur Waffen-SS gepreßt wurden, indem man bei Weigerung die Verschickung ins Strafbataillon anordnete. Die Bewährungseinheiten gab es nur für Soldaten, die gegen das Militärgesetz verstoßen hatten. Jede Maßnahme bedurfte einer Untersuchung und eines Urteils der Waffen-SS-Gerichtsbarkeit.    

Otto Frommhagen, Schadewohl

 

 

Beinahe ausgelöscht worden
Betr.: Leserbrief „Waren wir keine Opfer?“ (Nr. 32)

Dieter Pfeiffer hat Recht. Nach dem Brockhaus haben 1932 bei den Reichstagswahlen immerhin mehr als 37 Prozent der Deutschen für die NSDAP gestimmt und sie damit zur stärksten Fraktion im Deutschen Reichstag gemacht. Nun ist Prozentrechnung offenbar nicht jedermanns Sache. Aber so, wie ich es seinerzeit im Dresdner König-Georg-Gymnasium erlernte, waren damit damals 63 Prozent der Wähler gegen die NSDAP. Sie verzettelten sich nur auf alle möglichen anderen Parteien, so daß nach dem Wahlgesetz der Weimarer Republik dennoch die stärkste Fraktion den Reichskanzler stellen sollte, und Hindenburg auf Drängen seines Militärkameraden Franz von Papen Hitler am 30. Januar 1933 dennoch schließlich zum Reichskanzler machte. Während Dieter Pfeiffer für sich bekennt, damals sieben Jahre alt gewesen zu sein, mußte ich noch bis zum

11. Februar 1933 im Mutterleib ausharren, bekam diese Sache also überhaupt nicht mit. Dennoch bin ich als „Deutscher“ immerhin so mitschuldig, daß die Anglo-Amerikaner in der Nacht vom 13. zum

14. Februar 1945 versuchten, mich mittels Bomben in Dresden „auszulöschen“, was ihnen aber dennoch nicht gelang, weil mein Vater uns riet, in einem Bombentrichter das Bombardement über uns ergehen zu lassen.

Deutsche sind ebenso Opfer der Nazibarbarei und der Folgen des Krieges wie auch andere Nationen. Da gibt es keinen Unterschied. Und wer diesen Unterschied dennoch machen will, der will keinen Frieden, sondern ewig Haß und Zwietracht säen, der will de facto nicht die in mehr als 1000 Jahren gewachsene europäische Einheit der Europäer, der will immer nur Streit sowie Habgier und Neid auf die Arbeitserfolge seiner Nachbarn.

Zu meinen persönlichen Vorfahren gehören sowohl Polen als auch Franzosen und Engländer, Dänen und Schweden, Friesen und Sachsen, Langobarden und Goten. Mein Vater sprach noch perfekt Sorbisch, er war in der Oberlausitz geboren und aufgewachsen. Soll ich mir aber dennoch heute noch Gedanken machen, ob einer davon vielleicht mit dem berüchtigten „Schwedentrunk“ einst deutsche Bauern folterte, um Mädchen oder Geld zu erpressen? Ich bin weder verantwortlich noch mitverantwortlich für die (evtl.) Un-Taten meiner Vorfahren, sondern nur für mich selbst. So sind die deutschen Vertriebenen ebenso Opfer wie die polnischen, russischen, ungarischen, litauischen und lettischen. Übrigens sehen das die meisten polnischen Vertriebenen aus Ostpolen ähnlich, die in die einstigen deutschen Ostgebiete nach 1945 ebenso zwangsweise aus ihrer rechtmäßigen Heimat vertrieben wurden.

Hans-Peter Lötzsch, Papstdorf

 

 

Jodl und Co.
Betr.: Leserbrief „Lenz und Co. einen Strick drehen“ (Nr. 30)

Dem Leserbriefschreiber möchte ich raten, einmal einen Blick auf die Uniformen von Generaloberst Jodl oder Generalfeldmarschall Keitel zu werfen. Unübersehbar prangt dort über dem Eisernem Kreuz aus dem Ersten Weltkrieg, bei Keitel über der Wiederholungsspange, das runde Mitgliedsabzeichen der NSDAP. Für jedermann bis heute überprüfbar wird dies durch Fotografien, so zum Beispiel von der Neujahrsgratulation am 1. Januar 1945 oder von der Kapitulationsunterzeichnung in Berlin-Karlshorst am 9. Mai 1945, zirka 0.50 Uhr.

Bei Keitel, eingerahmt von Generaloberst Stumpf für die Luftwaffe und Generaladmiral von Friedeburg für die Marine, ist deutlich das Parteiabzeichen zu erkennen.

Wiederum galt hier einmal mehr: Quod licet Jovi, non licet bovi.

Dr. Werner Heid, Viechtach

 

 

Politische Korrektheit ist vierte Gewalt im Staate
Betr.: „Flakhelfer im Visier“ (Nr. 26)

Seitdem der Schriftsteller Günter Grass 2006 die Öffentlichkeit mit dem Geständnis überraschte, er sei als 17jähriger in die Waffen-SS eingetreten – was dann prompt zu breit angelegten Diskussionen über die Glaubwürdigkeit seiner Person und die seines literarischen Werkes führte –, werden nun systematisch die Lebensläufe prominenter Deutscher durchleuchtet, die sich am Ende des Zweiten Weltkrieges im Alter zwischen 16 und 19 Jahren befanden. Als erstes „erwischte“ es die Schriftsteller Siegfried Lenz (geboren 1926) und Martin Walser (geboren 1927) sowie den Kabarettisten Dieter Hildebrandt (geboren 1927), bald danach auch die ehemaligen Bundesminister Horst Ehmke (geboren 1927) und Erhard Eppler (geboren 1926) sowie den 2005 verstorbenen einstigen Regierungssprecher Bundeskanzler Kohls und früheren Chefredakteur einer großen deutschen Boulevardzeitung, Peter Boenisch (geboren 1927), denen 62 Jahre nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches vorgehalten wird (bei Boenisch sogar posthum!), noch 1944 in die NSDAP eingetreten zu sein. Weitere „Opfer“ werden vermutlich bald folgen; denn nachdem die NS-Vergangenheit aller Deutschen, die bei Kriegsende erwachsen, also älter als 20 Jahre waren, hinreichend untersucht wurde und kaum noch etwas Neues zu erwarten ist, ja diese Jahrgänge mehrheitlich bald ohnehin nicht mehr leben werden, nimmt man nun die Generation der älteren Angehörigen der Hitlerjugend (HJ) der Jahre 1944 und 1945, die damals zumeist als Luftwaffenhelfer dienten, genauer unter die Lupe. Damit stehen zunächst einmal die Geburtsjahrgänge 1926 bis 1929 unter Generalverdacht, wobei für die selbsternannten Nazi-Jäger unter den Journalisten natürlich insbesondere prominente Namen ins Visier des Interesses geraten. Denn auch 2007 ist kaum ein Thema in den Medien so publikumswirksam zu vermarkten wie „Enthüllungen“ über die „NS-belastete“ Vorgeschichte von Menschen, die einen gewissen Bekanntheitsgrad genießen.

Einige der kürzlich Beschuldigten haben zwar umgehend bestritten, jemals einen Aufnahmeantrag in die NSDAP unterschrieben zu haben, Tatsache ist aber auch, daß die entsprechenden Parteimitgliedskarten im Bundesarchiv existieren; denn während diese noch fast vollständig vorliegen, sind die meisten – eigenhändig unterschriebenen – Aufnahmeanträge nicht mehr vorhanden. Längst ist eine Historiker-Debatte darüber entbrannt, ob jemand in der Endphase des Zweiten Weltkrieges auch gegen seinen Willen, also „automatisch“, Mitglied der NSDAP werden konnte, was viele eher bezweifeln (der Autor dieser Zeilen, selbst Historiker, neigt im übrigen ebenfalls dieser Ansicht zu), andere hingegen durchaus für möglich halten. Dies soll aber hier nicht Gegenstand von Erörterungen sein.

Festzustellen ist vielmehr, daß auch im Jahre 62 nach 1945 viele Journalisten immer noch geradezu reflexartig nach vermeintlich belastendem Material Ausschau halten, wenn sie über eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens berichten, die das Pech der zu frühen Geburt (vor 1930) hatte. Gut verdeutlichen läßt sich das etwa am Beispiel von Papst Benedikt XVI.: Kaum war er gewählt worden, fühlten etliche „Schreiberlinge“ sich genötigt, den Lebenslauf des Mannes zu durchforsten, der 1927 geboren wurde und damit immerhin etwaiger Jugendsünden verdächtigt werden konnte. Gott sei Dank (!) tauchte dann ja auch noch ein Foto des jungen Josef Ratzinger in der Uniform eines Luftwaffenhelfers („Nazi-Uniform“) auf, und nur der Respekt vor seinem Amt hat wohl letztlich dazu geführt, daß diesen „Verdächtigungen“ nicht weiter nachgegangen wurde.

Daß die heutige deutsche Bundeskanzlerin früher in den Reihen der Freien Deutschen Jugend (FDJ) des SED-Regimes der DDR diente, gehört inzwischen – zum Glück! – zur Normalität des Alltags, und wer wollte ihr deswegen auch einen Vorwurf machen. Ebenso hat man ja die Person des ehemaligen deutschen Außenministers (1998–2005) Fischer, etwa in seiner Rolle als international geachteter Friedensstifter, hinreichend gewürdigt, wobei unvergessen bleibt, daß er einst der linksradikalen Steinewerfer-Szene der Außerparlamentarischen Opposition (APO) angehörte. Der frühere SPD-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag, Herbert Wehner, war einmal aktives Mitglied der KPD, ehe er sich zum Demokraten wandelte, und auch etliche andere prominente Bundespolitiker der Gegenwart betätigten sich in ihrer Jugend in kommunistischen Organisationen, bevor sie sich von diesen abwandten. Kaum jemand käme auf die Idee, ihnen heute noch ihre „Jugendsünden“ als Belastung vorzuwerfen.

Anders hingegen verhält es sich dann, wenn jemand Mitglied der HJ, der NSDAP, der Waffen-SS oder auch im Nachkriegsdeutschland einer rechtsextremen Organisation war; hier gilt die ewige Schuld nach dem Motto „Einmal Nazi, immer Nazi“ – von Jugendsünden keine Rede mehr! Wer aber in seinem Lebenslauf eine solch „belastende Vergangenheit“ ausklammert, kann sicher sein, unweigerlich ins Netz inquisitorischer Fahnder zu geraten, die letztlich über seinen Ruf entscheiden – streng nach den Gesetzen der politischen Korrektheit einer veröffentlichten Meinung, die längst zur vierten Gewalt im Staate geworden ist (neben Parlament, Regierung und Justiz).         

Wolfgang Reith, Neuss

 

 

Falschen Albrecht zum Erzbischof gemacht
Betr.: „Kirchberg und Weißenhorn zum Pfand“ (Nr. 28)

Daß der Verfasser Albrecht von Brandenburg-Ansbach, den letzten Hochmeister des Deutschen Ordens und ersten Herzog von Preußen, ein ausgewiesener Lutherfreund und Anhänger der Reformation, ausgerechnet zum Erzbischof von Mainz erhebt, ist schon recht abenteuerlich.

Hier liegt offenkundig eine Verwechslung mit Albrecht II. Markgraf von Brandenburg vor, dem zweiten Sohn des Kurfürsten Johann Cicero von Brandenburg, der 1513 Erzbischof von Magdeburg und Administrator von Halberstadt wurde, um schließlich ein Jahr später den Kurerzbischöflichen Stuhl zu Mainz zu ersteigen. Albrecht von Brandenburg-Ansbach hingegen, zwar im gleichen Jahr wie Albrecht II. geboren, war der Sohn Friedrich V. von Hollenzollern, Markgraf von Brandenburg-Ansbach.

Es ist bedauerlich, daß eine Wochenzeitschrift, die sich dem Erbe Preußens verschrieben hat, nicht in der Lage ist, biographische Grunddaten des ersten Herzogs von Preußen zu recherchieren. 

Richard Both, Saarbrücken

 

 

Stauffenberg war Motor und Seele, ohne ihn kein Umsturz
Betr.: Leserbrief „Uniform ist historisch falsch“ (Nr. 31)

Tom Cruise als Graf Stauffenberg? Peter Hild hat dankenswerterweise die Person von Schenk Graf von Stauffenberg noch einmal in historischer Hinsicht klar dargestellt.  Wer einen solchen Film drehen will, muß sich exakt an Fakten halten, ansonsten sollte man solches unterlassen.

Hier prallen wieder die Meinungen pro und contra 20. Juli 1944 aufeinander. Immer wieder erlebe ich alte Soldaten der Erlebnisgeneration, für die das Urteil feststeht: Feiglinge, Stauffenberg hätte eine Pistole nehmen sollen.

Man muß den Dingen auf den Grund gehen, dann ergeben sich Erkenntnisse, an denen man nicht vorbei kommt. Mit nur noch drei Fingern der linken Hand (Stauffenberg) kann man kein Pistolenattentat ausführen. Stauffenberg war Motor und Seele des Putsches, ohne ihn lief nichts. Hätte sich Stauffenberg in der Wolfsschanze mit in die Luft gesprengt, wäre in der Bendler-Straße in Berlin nichts gelaufen.  Erst nach seinem Auftauchen in Berlin kamen die Dinge ins Rollen. Mehrere Mitverschwörer hatten im entscheidenden Augenblick versagt, kein Wunder, in Anbetracht der ungeheuren seelischen und nervlichen Belastung. Es ist eine Tragödie, daß ein schwerkriegsverletzter Offizier das Attentat ausführen mußte, nachdem mehrere vorausgegangene Attentatsversuche scheiterten. Wenn heute die Verschwörer beschimpft werden, wird eines vergessen: Wo waren denn die Generalfeldmarschalle von Bock, von Kluge und von Manstein sowie der Generaloberst Fromm am Putschtag? Sie blieben untätig und griffen zugunsten der Attentäter nicht ein, obwohl sie vorher von den Putschplänen alle Kenntnis hatten.

Man lehnte sich zunächst zurück nach dem Motto: „Mal sehen wie die Sache ausgeht.“ Danach begann das große Sterben, jedes Gefallenendenkmal in Deutschland zeugt davon.

Will noch heute jemand ernsthaft bestreiten, daß im Juli 1944 für Deutschland der Krieg endgültig verloren war.         

Bernd Dauskardt, Hollenstedt

 

 

Hinterhältig und feige
Betr.: Leserbrief „Uniform ist historisch falsch“ (Nr. 31)

Die Behauptung des Leserbriefschreibers, daß Stauffenberg das Deutsche Kreuz in Gold gehabt habe, ist nicht belegbar. In dem Buch „Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold“ (1983) von Horst Scheibert, das alle Träger dieses Ordens auflistet, ist Stauffenberg nicht erwähnt. Vielmehr hatte er das Goldene Verwundetenabzeichen.

Der Schreiber wendet sich gegen die Bezeichnung des Obersten als feigen „Aktentaschenbomber“. Jedoch vermag ein ähnlich gelagerter Anschlag die Hinterhältigkeit und Feigheit der Verschwörer zu verdeutlichen. Am 7. Juli 1944 legten sie bei der Vorführung neuer Waffen in Anwesenheit des Führers drei frontbewährten, ahnungslosen Unteroffizieren mit hohen Auszeichnungen und goldener Nahkampfspange Sprengstoff ins Sturmgepäck. Im geeigneten Moment sollten die drei mit Hitler und Unschuldigen in die Luft fliegen. Kurz vor der Waffenvorführung fuhr Hitler jedoch zum Berghof zurück.    

F. K. Pohl, Lüneburg

 

 

Alberne Mischform
Betr.: „Grundstein für Hipp-Werk in Heiligenbeil“ (Nr. 32)

In Ihrer Ausgabe habe ich auf Seite 16 folgenden Fehler entdeckt: „Bei einer späteren Erweiterung soll die Produktion auf 200 Millionen Gläschen per anno hochgefahren werden können.“ Das freut mich für Herrn Hipp, den ich auch persönlich kurz kennenlernen durfte, doch muß es richtig per annum oder pro anno heißen. Das von Ihnen gewählte per anno ist leider schlechtes Latein oder einfach eine Mischform aus Italienisch und Latein! Vergleiche Duden, Fremdwörterbuch, wo allerdings nur noch pro anno als aktuell zugelassen wird und Karl Wilhelm Weeber: „Romdeutsch“. Ansonsten habe ich allerdings an Ihrer Zeitung nichts zu bemängeln und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg!         

René Schmitz, München

 

 

»Aktentaschenbomber« ist Verharmlosung
Betr.: Leserbrief „Uniform ist historisch falsch“ (Nr. 31)

Herr Hild reklamiert die Bezeichnung „Aktentaschenbomber“. Der Begriff ist noch eine Verharmlosung für die feige Tat des Ordenträgers. v. Stauffenberg hat billigend den Tod seiner Kameraden in Kauf genommen. Unsere „Gutmenschen“ feiern diesen Attentäter auch noch als Held! Als Mann von Adel hätte er den Führer ja erschießen können – aber nein, feige wie der Adel nun mal ist, wird eine Bombe dem Freund unter den Tisch geschoben und die Flucht ergriffen ...

Auch der Bruder von Graf Stauffenberg, Alexander v. Stauffenberg, in einem Gedenkartikel 1955, war ganz anderer Meinung: „Ein echtes Bild der damaligen Zeit müßte in vielen Farben schillern. Man darf nicht den häufig begangenen Fehler wiederholen, es in einer kruden Schwarz-Weiß-Technik nachzumalen. Es ist ein grober Unfug, sich bis heute vorzumachen, als ob Anhänger des Nazisystems damals alle Teufel, seine Gegner durchweg Engel gewesen wären. Die Wirklichkeit sah anders aus, – das Bild war häufig umgekehrt.“

Wenn Sie über Stauffenberg und seine Mittäter ausführlich berichten, sollten Sie nicht vergessen, zu erwähnen, daß die nicht sofort verhafteten Personen aus dem Kreis der Umstürzler von den Engländern über Rundfunksendungen verraten wurden.

Als Dank dafür bekam Churchill den Karlpreis umgehängt!     

Heinrich Banse, Diesdorf

 

 

An restloser Aufklärung nicht interessiert
Betr.: „Verwirrspiel der Opferzahlen“ (Nr. 31)

Das Umfeld des Zweiten Weltkrieges hat vielen Millionen Menschen das Leben gekostet, wobei die Zahl der Toten bei den West-Siegern wohl sicher angegeben werden kann, was bei uns schon schwieriger ist, weil es mächtige inländische Kräfte gibt, die ein Interesse daran haben, die Zahl der deutschen Opfer, wenn man sie überhaupt Opfer nennt, möglichst niedrig zu halten. Wir müssen allein die Bösen bleiben und haben erlittene Tode selbst verschuldet.

Der Sieger im Osten hat mit einer redlichen Aufrechnung seiner Opfer größte Schwierigkeiten, weil viele Opfer auf das Wirken des eigenen Unterdrückungs-Staates zurückzuführen sind. So ist bekannt, daß sowjetische Soldaten auch mit Waffengewalt in den Angriff getrieben worden sind und rücksichtslos auf zurückgehende Rotarmisten geschossen wurde. Auch viele in deutsche Gefangenschaft geratene Rotarmisten haben die deutsche Niederlage nicht überlebt, wurden sie doch zu Landesverrätern erklärt.

Gerade bei uns wird bewußt ignoriert, welche Menschheitsverbrechen von Kommunisten begangen worden sind, was Kommunisten in der Sowjetunion ihren eigenen Bürgern angetan haben. Da ist es dann kein Wunder, daß über das Wie des Sterbens vieler sowjetischer Bürger nie Klarheit herrschen wird, denn auch das heutige Rußland ist an der restlosen Aufklärung nicht interessiert.    

Hartmut Evers, Leutkirch

 

 

Wieder neu belebt
Betr.: Preußische Allgemeine Zeitung

Zur Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt, darf ich feststellen, daß mir keine Zeitung bekannt ist, die allen politischen Widernissen, Fälschungen und Rückgratlosigkeiten mit soviel Mut und Können sowie Entschlossenheit in unserem deutschen Vaterland begegnet, wie die PAZ! Das betrifft vor allem das Wort und keineswegs nur die „Idee“ Preußen, sowie die unsäglichen Verbeugungen unserer gesamten Politikerkaste vor dem Trauerspiel ihrer Ergebenheitsadressen östlich in unseren alten Provinzen. Preußen wurde durch diese Zeitung aus dem verordneten Sumpfstatus und Agonie wieder in die Gesellschaftsfähigkeit zurückgeholt. Danke! Mit Hochachtung und Respekt    

Reiner Eschweiler, Bonn-Bad Godesberg

 

 

Tod der Kameraden in Kauf genommen
Betr.: Leserbrief „Uniform ist historisch falsch“ (Nr. 31)

Hohe Tapferkeitsauszeichnungen sind eine Sache, die Ausführung des Attentats durch Graf v. Stauffenberg steht auf einem anderen Blatt. In der ersten Nachkriegszeit war der Heldenmythos um die Widerständler auch darum nicht sonderlich ausgeprägt.

Dr. Max Domarus in „Hitler, Reden 1932–1945“:

„Charakteristisch war die scharfe Ablehnung, die der beim Attentat schwer verletzte General der Flieger Karl Bodenschatz dem Attentäter zuteil werden ließ: ‚Stauffenberg war ein sehr guter Freund von mir. Ich hielt ihn für einen charakterfesten Menschen, für einen anständigen Kerl. Bis zu jenem Tag wenigstens, an dem er mir die Bombe unter die Füße legte. – Es ist eines deutschen Offiziers unwürdig, so viele seiner Kameraden zu opfern, um einen Menschen zu töten. Außerdem war er ein Feigling, denn nachdem er die Aktentasche zu Füßen des Führers abgestellt hatte, entfernte er sich schnell und weit. Vor allem darf man eines nicht vergessen: Wegen einer wichtigen Angelegenheit mußte Stauffenberg im Mai und Juni (richtiger Anfang Juli) oft stundenlang zum Führer. Da stand er dann Auge in Auge Hitler gegenüber. Da hätte er seinen Plan durchführen können. Allerdings möglicherweise unter Aufopferung seines Lebens. Und das wollte Stauffenberg vermeiden!‘“ Vgl. Interview Bodenschatz in „Der Hausfreund für Stadt und Land“, Nürnberg, Nr. 26 v. 26. Juni 1954.

Bei den jährlichen Gedenkfeierlichkeiten ist das angerichtete Blutbad keiner Erwähnung wert. Schon ohne die vorgesehene zweite Bombe gab es elf Leichtverletzte, sechs Schwerverletzte, zu ihnen gehörte Karl Bodenschatz, vier Tote: Heinrich Berger, Reichstagsstenograph, Rudolf Schmundt, Günther Korten, Heinz Brandt. Auch um sie trauerten und trauern Angehörige und Nachkommen.

Es war übrigens der in das Attentat eingeweihte Generaloberst Fromm, der seine Freunde in höchster Eile dem Erschießungskommando im Bendlerblock auslieferte.  

Hanna Schulze, Wittingen

 

 

Auch als Werkzeuge mißbraucht
Betr.: „Stardirigent im Antifa-Feuer“ (Nr. 31)

Es gibt eine Pest in deutschen Landen, die sich Antifa nennt. In der sowjetischen Kriegsgefangenschaft waren die deutschen Lagerleitungen 1945 von den Kreaturen der sogenannten Antifa besetzt, sie waren fast immer der Bodensatz menschlicher Wesen, lebten von Verrat und Gemeinheit, sie waren ganz einfach das Letzte. Anders habe ich sie nie erlebt.

Da hat sich bis zur Gegenwart wohl wenig geändert, nur daß sie heute auch als Werkzeuge von Leuten dienen, die nicht besser sind als sie, sich aber nicht die Hände schmutzig machen. Daß ihre Gruppen staatliche Zuschüsse erhalten, diskreditiert die Geldgeber, macht sie zu Mitschuldigen. Daß deutsche Bürger das Recht der freien Meinung haben, wird heute weitgehend unterdrückt oder vergessen. Nur so ist die Verteufelung von Rechts zu erklären, die das ganze Spektrum der Diskriminierungsbegriffe von rechts bis nazistisch-rassistisch umfaßt. Selbst die Union muß sich schon bei Gelegenheit der Rechten zuordnen lassen.

Der Dirigent Rolf Reuter ist eines von vielen Opfern. Und er wird nicht das letzte sein, jedenfalls nicht so lange, bis in unserem Land wieder Anstand und Recht gelten und Meinungsverschiedenheiten im Widerstreit der Meinungen mit Argumenten ausgetragen werden.        

Gottfried Temel, Erfurt

 

 

Rot-grüner Unrat
Betr.: „Kindesmißbrauch auf Behördenrat?“ (Nr. 32)

Dem Fragezeichen fehlt leider die Berechtigung, denn die Propagierung des sexuellen Mißbrauchs an kleinen Kindern durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung war bereits gegeben und wurde öffentlich erst beendet, als Ministerin v. der Leyen darauf aufmerksam gemacht worden war.

Leider müssen wir aber davon ausgehen, daß der Unrat, der unter rot-grüner Regierung produziert wurde, fortwirken wird, denn er wird ja heute noch von seinen Machern verteidigt, die wohl statt eines Gute-Nacht-Sagens Scheide und Penis ihrer kleinen Kinder streicheln, wenn sie denn welche haben.

Untergehende Kulturen haben ihre Begleitumstände. Dieser Skandal gehört dazu.

Waltraud Schenk, Fürth


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