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15.09.07 / Liebe Eva

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-07 vom 15. September 2007

Klaus D. Voss:
Liebe Eva

Sie ist die „Ex“ der ARD: Eva Herman. Zunächst hatte ihr die „Tagesschau“ vor einem Jahr den Stuhl vor die Tür gesetzt, weil sie sich so demonstrativ für das traditionelle Familienbild einsetzte; ihr Buchtitel dazu, „Das Eva-Prinzip“, fand besten Anklang.

Jetzt hat sie bei einer neuen Buch-Premiere mit drei ungraden Sätzen zur NS-Familienpolitik ihren Haussender noch einmal herausgefordert – ihre Sendung wurde umgehend aus dem Regionalprogramm gestrichen. Man kann den Eindruck gewinnen, daß es dem Norddeutschen Rundfunk gar nicht schnell genug gehen konnte, den öffentlich-rechtlichen Lebensabschnitt der Moderatorin Eva Herman zu beenden. Wer den NDR für eine Schlangengrube hält, in der nur Gleichgesinnte ringeln dürfen, der liegt hier völlig richtig.

Wenn man Eva Herman etwas vorwerfen möchte, dann sicher nicht allein, daß sie ein stark verpudertes Geschichtsbild hat. Sie hat sich auf den starken Trend zu einem konservativen Lebensbekenntnis gesetzt – viele Menschen suchen nach Werten, an denen sie sich verläßlich orientieren können. Ob Eva Herman oder Hape Kerkeling – wer mit seinen Büchern Hilfen gibt, hat sich den Beifall redlich verdient, die Honorare selbstverständlich auch. Das bleibt unbenommen.

Wer aber seine konservative Überzeugung ernsthaft leben will, muß sich auch auf die Gegner und deren unverfrorenen Drang zu Dogma und Diffamierung einstellen. Das verpflichtet, um keine Blößen zu bieten, zu Standfestigkeit und zu gedanklicher Präzision. Eva Herman hat leider nicht so weit gedacht; da fällt ein konservatives Paradestück ins linke Seitenaus. Schade drum, liebe Eva.


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