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22.09.07 / Atomkraft – Ja, Bitte!

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-07 vom 22. September 2007

Atomkraft – Ja, Bitte!

Deutschland hat sich selbst zum Vorreiter in Sachen Klimaschutz ernannt und den kompletten Ausstieg aus der Kernenergieerzeugung bis zum Jahr 2020 beschlossen. Doch die Pläne, die unter der rot-grünen Regierung im Jahr 2000 entstanden sind, sind nur ein Lippenbekenntnis, das an der Realität vorbeigeht und Klimaschützer in Erklärungsnot bringt. Der Ersatzbedarf, der durch die derzeit geplanten neuen Kohlekraftwerke gedeckt werden soll, hätte einen Kohlendioxydausstoß von 170 Millionen Tonnen pro Jahr zur Folge. Das ist mehr als ein Drittel des Ausstoßes, den die EU Deutschland insgesamt, inklusive der Altanlagen und der Industrie, heute genehmigt.

Kernkraftwerke stoßen beim Betrieb im Unterschied zu fossil befeuerten Kraftwerken kein CO2 aus. Weltweit ersparen die Kernkraftwerke der Atmosphäre so jährlich rund 2,5 Milliarden Tonnen CO2.

Deutsche Kernkraftwerke sind mit modernsten aktiven und passiven Sicherheitssystemen ausgestattet. Auch im unwahrscheinlichsten Fall menschlichen oder technischen Versagens entstehen keine Gefahren für Mensch und Umwelt.

Radioaktive Abfälle haben den extrem wichtigen Vorteil, daß sie sehr kleine Volumina besitzen und leicht eingeschlossen werden können. Sie werden derzeit in Standort-Zwischenlagern auf dem Gelände der Kernkraftwerke oder zentral in den Zwischenlagern Gorleben und Ahaus aufbewahrt. Die Ergebnisse einer Analyse zeigen, daß Abfälle aus der Kohleverbrennung, einschließlich derjenigen, die im Untergrund verbleiben, weit gefährlicher sind, weil sie schneller in die Umwelt gelangen.

Angesichts des weltweit steigenden Energiebedarfs gewinnt die Frage der Rohstoffvorkommen immer mehr an Bedeutung. Der in Kraftwerken eingesetzte Brennstoff Uran reicht nach heutigen Schätzungen noch mindestens 200 Jahre.

Ein Kilogramm Natururan hat den gleichen Energiegehalt wie 12600 Liter Erdöl oder 18900 Kilogramm Steinkohle.

Die geplante Abschaltung deutscher Kernkraftwerke würde auch zu einem weiteren Anstieg der Energieimporte bei Steinkohle und Erdgas führen. Die Erdgasvorräte in der Nordsee werden in den nächsten Jahrzehnten erschöpft sein. Damit müßte Deutschland Erdgas in 20 Jahren hauptsächlich aus Rußland und dem Nahen Osten importieren.

International erlebt die Kernenergie einen Aufschwung. Fast alle großen Industrienationen, aber auch Entwicklungs- und Schwellenländer setzen auf die Nutzung der Kernkraft. Ende 2006 waren 437 Kernkraftwerke weltweit im Einsatz, 29 Anlagen im Bau und rund 40 in Planung. Mariano Albrecht


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