16.04.2024

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06.10.07 / Unterschätzter Exportschlager

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-07 vom 06. Oktober 2007

Unterschätzter Exportschlager

Im vergangenen Jahr saßen fast 190000 Gaststudenten aus dem Ausland in den Vorlesungen von Kiel bis Konstanz - neun Jahre zuvor waren es nur etwa halb so viele. Die meisten Austauschstudenten kommen aus China - rund 26000. Jeweils mehr als 12000 Studenten hatten zuletzt einen bulgarischen oder einen polnischen Paß. Die Zahl der deutschen Hochschüler, die Auslandsluft schnuppern, nimmt sich im Vergleich dazu eher gering aus. Im Jahr 2005 tummelten sich knapp 76000 auf einem Campus fern der Heimat. Weil die deutschen Hochschulen mehr ausländische Studenten anlocken, als es umgekehrt deutsche an eine Alma Mater im Ausland zieht, spricht man auch davon, daß Deutschland eine positive Bildungsexportbilanz vorzuweisen habe. Doch anders als es etwa von britischen und US-amerikanischen Akademikerschmieden bekannt ist, schlagen die deutschen Hochschulen aus ihrer Attraktivität kein Kapital. Da Eltern Ortsansäßiger die Hochschulen nicht nur über die neuen und eher niedrig angesetzten Studiengebühren, sondern auch über die Einkommenssteuer finanzieren, ist es unfair, daß Gaststudenten finanziell zu den gleichen Konditionen studieren wie Deutsche. Andere Staaten sind da weniger zimperlich - sie haben das Potential der Bildung als Exportschlager längst erkannt: In Australien etwa gehen laut Regierungsangaben Ausfuhrerträge in Höhe von rund zehn Milliarden australischen Dollar - das sind rund sechs Milliarden Euro - auf das Konto des Bildungssektors. Damit generiert die Wissensvermittlung down under nach den Rohstoffen Kohle und Eisenerz sowie der Tourismusbranche die meisten Exporterlöse. IW


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