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27.10.07 / Braune Versuchung / oder Warum Schokolade unwiderstehlich ist

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-07 vom 27. Oktober 2007

Braune Versuchung
oder Warum Schokolade unwiderstehlich ist
von Helga Steinberg

Einen sinnlichen Genuß der besonderen Art erleben Besucher eines Museums in Großbritannien gleich beim Betreten des Hauses. Das Roald-Dahl-Museum in Great Missenden, rund 50 Kilometer nordwestlich von London in der Grafschaft Buckinghamshire gelegen, empfängt die Fans des Schriftstellers, der so wundervolle und skurrile Geschichten wie „Küsschen, Küsschen“ oder „Charlie und die Schokoladenfabrik“ schrieb, mit türgroßen Schokoladentafeln, die den Eingang bilden. Zum Leidwesen aller „Schokoholics“ sind diese Tafeln allerdings nur aus Plastik ...

Schokolade – diese zartschmelzende und verführerische braune Masse übt auf viele Menschen eine ganz besondere Faszination aus. Gerade Frauen lieben Schokolade, das haben niederländische Wissenschaftler jetzt herausgefunden. Im Auftrag von Unilever – ein Schelm, der Böses dabei denkt – haben Forscher der Universität Amsterdam 300 Frauen in sechs europäischen Ländern mit der Kamera observiert, als sie fünf verschiedene Lebensmittelarten verzehrten. Die Gesichtsausdrücke sprachen Bände. Während Apfel und Joghurt kaum Reaktionen hervorriefen, waren bei dem Verzehr von Schokolade die Gesichter der Frauen durchweg zufrieden. Für die Auswertung war ein Raster von sechs elementaren Ausdrucksmöglichkeiten zusammengestellt worden. Die Kategorien umfaßten Ärger, Traurigkeit, Angst, Überraschung, Abscheu und Glückseligkeit. Winzige Muskelbewegungen im Gesicht wurden analysiert und dadurch die Ausdrucks-Kategorien von der Software ermittelt.

Als „Entschuldigung“ für übermäßigen Schokoladengenuß wird oft angeführt, daß sie die Stimmung aufhelle und so wichtige Substanzen wie Serotonin oder Cannabinoide enthalte. Wissenschaftler entgegnen allerdings, daß diese Wirkstoffe in anderen Lebensmiteln in wesentlich höheren Konzentrationen enthalten seien. Daher sei es plausibler, daß der in Schokolade enthaltene Zucker und das Fett sowie der Geschmack und die Konsistenz für die Begehrtheit der braunen Versuchung verantwortlich sind.

Unwidersprochen ist jedoch die Erkenntnis, daß Schokolade einem Herzinfarkt vorbeugen kann und den Blutdruck senkt. Hier ist allerdings nur die dunkle Schokolade oder Bitterschokolade erfolgreich, und das nicht in großen, unkontrollierten Mengen. Zwei Eßlöffel reiner Bitterschokolade täglich empfehlen die Experten.

Alle Facetten der Schokolade beleuchtet seit kurzem die Sonderausstellung „Chocoladium“ im Bremer Universum. Auf 700 Quadratmetern geht man in dem jetzt eröffneten Erweiterungsbau „Schaubox“ Fragen wie „Macht Schokolade glücklich?“, „Was bewirkt sie in unserem Körper?“, „Wo kommt Schokolade eigentlich her?“ auf unterhaltsame Weise nach. Ein süßes Erlebnis.

Die Ausstellung „Chocoladium“ im Bremer Universum, Wiener Straße 1 A, 28359 Bremen, ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, am Wochenende und feiertags von 10 bis 19 Uhr geöffnet, Eintritt 9,50 / 7 Euro, bis August 2008.


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