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27.10.07 / »Spielt ihr schon wieder? Arbeitet lieber!«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-07 vom 27. Oktober 2007

»Spielt ihr schon wieder? Arbeitet lieber!«

Als die Kita noch schlicht Kindergarten hieß, erinnerte sich so mancher des Mannes, der 1840 den ersten deutschen Kindergarten gegründet hatte: Friedrich Fröbel. Der Name der Frau aber, die seine Ideen nach Amerika brachte, ist meist vergessen. Eine kleine Biographie von Gerd Stolz aus dem Husum Verlag (104 Seiten, zahlr. Abb., brosch, 12,95) erinnert an Margarethe Meyer Schurz (1833–1876), die 1856 nach Fröbelschem Vorbild in ihrem Wohnhaus in Watertown, Wisconsin, einen Kindergarten einrichtete. Während in den USA ihr Name durchaus ein Begriff ist, hat man in Deutschland noch Nachholbedarf. Die Neuerscheinung mag eine gute Hilfestellung sein.

Kindergarten war für die Familien ein Fremdwort, die Inge Friedl in ihrem neuen Buch „Familienleben in alter Zeit. Fünf Kinder und mehr“ (Böhlau Verlag, Wien 2007, 155 Seiten, zahlr. Abb., geb., 19,90 Euro) zu Wort kommen läßt. „Spielt ihr schon wieder? Arbeitet lieber!“ hieß es bei den kinderreichen Familien auf dem Land. Fünf Kinder, aber auch elf oder gar 16 Sprößlinge waren keine Seltenheit, die mußten satt werden und hart mit anpacken. Die Großen paßten auf die Kleinen auf. „Die Erziehung ist so nebenbei gegangen.“ Dennoch war auch Zeit zu Spiel und Spaß. Eine kurzweilige Lektüre, die allerdings auch nachdenklich stimmt.

Die Kleinsten der Kleinen erwecken stets die Sympathie der Betrachter, ganz gleich aus welchen Kulturen sie stammen. Sie bestimmen den Tagesrhythmus, das Leben einer Gemeinschaft, ob nun in Asien oder Afrika, im Norden oder Süden. Ein Buch mit brillanten Fotografien und informativen  Texten von Béatrice Fontanel und Claire d’Harcourt zeigt „Babys in den Kulturen der Welt“ (Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2007, 280 Seiten, geb. mit Schutzumschlag, 36 Euro) und erläutert die verschiedenen Umgangsformen mit dem Nachwuchs. Lesenswert und eine Augenweide zugleich.        SiS


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