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03.11.07 / Akademischer Festakt im Talar / Die »Russische Staatsuniversität Immanuel Kant in Königsberg« feierte ihren 60. Geburtstag

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-07 vom 03. November 2007

Akademischer Festakt im Talar
Die »Russische Staatsuniversität Immanuel Kant in Königsberg« feierte ihren 60. Geburtstag
von Jurij Tschernyschew

Im Königsberger Gebiet wurde der 60. Geburtstag der „Russischen Staatsuniversität Immanuel Kant“ gefeiert. Vor 60 Jahren wurde in Königsberg ein pädagogisches Institut gegründet, das zunächst in den Gebäuden der Kraus- und Hippelschule untergebracht war, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut worden waren. Später wurde das Institut in die „Kaliningrader Staatliche Universität“ umgewandelt, und vor zwei Jahren wurde der Name der Uni in „Russische Staatsuniversität Immanuel Kant in Königsberg“ umbenannt.

Die Feierlichkeiten begannen mit der Eröffnung des „Zweiten Baltischen Bildungsforums“, das in Rauschen stattfand. Zahlreiche Gäste aus der Russischen Föderation und Europa nahmen daran teil, darunter der Minister für Bildung und Wissenschaft Andrej Fursenko, der Rektor der Staatlichen Moskauer Lomonossow-Universität Wiktor Sadownitschij sowie der Präsident des Verbands europäischer Universitäten Georg Winckler und der Präsident der europäischen Gesellschaft für Hochschulbildung Kari Hyppönen. Die Teilnehmer des Forums diskutierten über Probleme der Hochschulbildung in Rußland und Europa sowie über Verbesserungsmöglichkeiten ihrer Entwicklung.

Die Jubiläumsfeierlichkeiten wurden mit einer festlichen Versammlung der akademischen Lehrer und Studenten der Universität fortgesetzt. An ihr nahmen über 100 Gäste ausländischer Hochschulen teil. Neben Direktoren europäischer Universitäten waren unter den Gästen auch Verwaltungsbeamte des Königsbergers Gebiets unter der Leitung des Gouverneurs Georgij Boos. Zur Erinnerung an das Jubiläum wurde auf dem Platz vor der Universität ein Stein mit einer Gedenktafel enthüllt. Anschließend wurden die Gäste und die akademischen Lehrer der Universität auf die Insel Kneiphof geführt, wo im 16. Jahrhundert nahe dem Dom das älteste Gebäude der Universität errichtet worden war. Leider ist es im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Viele hatten Blumen mitgebracht, um sie am Grab Immanuel Kants an der Dommauer niederzulegen.

Die Geschichte der Albertina ist eng mit dem Dom verbunden. Deshalb hatten die Organisatoren des Jubiläums entschieden, die Sitzung des Wissenschaftsrats der Universität im Orgelsaal des Doms stattfinden zu lassen. Um der historischen Tradition Tribut zu zollen, waren die Mitglieder des Wissenschaftsrats mit Talaren und Doktorhüten ähnelnden Kopfbedeckungen bekleidet, die extra für dieses Ereignis angefertigt worden waren. Während der Sitzung des Wissenschaftsrates wurde die Ehrendoktorwürde der Universität an den Direktor des Instituts für allgemeine Geschichte der Akademie der Wissenschaften Rußlands, Alexander Tschubarjan, und an den Präsidenten des Verbands europäischer Universitäten, den Direktor der Wiener Universität Georg Winckler, verliehen.

Zahlreiche ausländische Gäste des Jubiläums bekundeten anschließend, die Feier habe auf sie einen guten Eindruck gemacht, um so mehr, als solche Veranstaltungen eine Annäherung an die russischen Kollegen erlaubten.


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