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10.11.07 / Geschichten aus der Heimat / »Redliche Ostpreußen« – das Kalenderjahrbuch für 2008 ist erschienen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-07 vom 10. November 2007

Geschichten aus der Heimat
»Redliche Ostpreußen« – das Kalenderjahrbuch für 2008 ist erschienen

Die Liebe, die Liebe ist eine Himmelsmacht“, läßt Johann Strauß in seiner Operette „Der Zigeunerbaron“ singen. Die Liebe hat seit eh und je auch die Literaten beschäftigt. Bekannte und weniger bekannte Autoren haben die Liebe mit all ihren Erscheinungsformen in heiteren und besinnlichen Geschichten geschildert, nachzulesen in der neuen Ausgabe des „Redlichen Ostpreußen“. Das Kalenderbuch für das Jahr 2008 enthält wieder eine Fülle von Texten und zahlreiche Fotos, die stimmungsvoll ein Bild vom alten Ostpreußen vermitteln.

„An dieser Bucht hab ich als Kind gespielt“, schwärmt Agnes Miegel in ihrem Gedicht „Cranz“ von der heimatlichen Ostseeküste. „Der Sand war sonndurchglüht und weich und warm. Geborgen wie in einer Greisin Arm lag ich am Hang der Düne ...“ Wie die Erinnerungen der großen Dichterin, so wandern auch die Gedanken vieler anderer Menschen immer wieder zurück in die Kindheit, die Jugendzeit und zur ersten Liebe. Wehmütige Gedanken sind es oft, da sie längst vergangen sind die Tage voller Frohsinn, Hoffnung und Zuversicht. Längst vergangen die Zeiten, da man in der Geborgenheit der Familie, in der vertrauten Heimat lebte. Um so lieber wird mancher diese Geschichten hören oder lesen wollen, die sich gerade mit dieser Zeit befassen.

So wird mancher schmunzeln, liest er die Geschichte von Herbert Meinhard Mühlpfordt, der die Leser in die Neujahrsnacht 1913 führt und von einer amüsanten Begebenheit im Königsberger Stadttheater zu berichten weiß. Auch bei der ersten Geschichte von Agnes Miegel geht es um ein besonderes Ereignis. Bei einem Besuch der Königsberger Börsenkonzerte begegnet die junge Agnes  zum ersten Mal der Kunst und bleibt ihr verfallen.

Martin A. Borrmann erzählt von seinem Professor Trampedank und einem der wohl seltsamsten Liebesbriefe, die je geschrieben wurden. Hedy Gross berichtet von einem Paradies für Schwiegersöhne, das natürlich in Ostpreußen liegt und in dem allerlei verwirrende Dinge geschehen. Um die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind geht es bei Heinrich Eichen und um die Zuverlässigkeit der preußischen Bahnbeamten. Wenn der Zug weg ist, nun ja, dann besorgt man eben einen Sonderzug, um das aufgeregte alte Frauchen zu ihrer Tochter zu bringen, die in den Wehen liegt. Die Liebe einer kleinen Marjell zu ihren Großeltern hat Hannelore Patzelt-Hennig mit einer Geschichte festgehalten. Ausgerechnet an Ostern soll sie die beide Altchen nicht besuchen dürfen? Da muß es doch Mittel und Wege geben ...

Die Liebe findet nicht immer einen glücklichen Ausgang, selbst in Ostpreußen nicht. Da ist einmal das junge Mädchen, von dem Eva Maria Sirowatka erzählt. Das verguckte sich in den Ferien an der Ostsee in einen jungen Mann, der schon anderweitig versprochen war. Und Hermann Sudermann, der große Dramatiker, berichtet in seinen Erinnerungen von seiner heißblütigen Zuneigung zu einer älteren und dazu noch verheirateten Dame. Kann das gut gehen?

Es geht in dieser Ausgabe aber nicht nur um die Liebe der Menschen zueinander, hier kann man auch viel erfahren über die Liebe der Menschen zu ihrer Heimat, zu Land und Leuten. Da wird ein Loblied gesungen auf die zauberhafte Rominter Heide, das Blumenparadies Masuren oder auf Handel und Wandel in Königsberg, der pulsierenden Hauptstadt des Landes, alles Themen, die aus berufenen Federn stammen. Wieder gilt es auch, der Persönlichkeiten zu gedenken, die in Ostpreußen geboren wurden und die mit ihrem Leben und Wirken Spuren hinterließen: Lovis Corinth, Siegfried Passarge, Erika Laskowski, Max v. Schenkendorff – sie alle haben das Land zwischen Weichsel und Memel, zwischen Nehrung und Masuren geprägt. Ein Land, das auch immer mehr in den Blickwinkel der Nachgeborenen gerückt ist und ihr Interesse geweckt hat. Wie es damals war im „Land der dunklen Wälder und kristall’nen Seen,“ davon kann man sich in der neuen Ausgabe des „Redlichen Ostpreußen“ wieder einmal überzeugen.        Helga Beck

Silke Osman (Hrsg.): „Der redliche Ostpreuße, Ein Kalenderbuch für 2008“, Rautenberg im Verlagshaus Würzburg 2007, 128 Seiten, zahlr. sw Abb., brosch., 9,95 Euro


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