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17.11.07 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-07 vom 17. November 2007

Leserforum

Schauprozeß
Betr.: „Anecken war seine Leidenschaft“ (Nr. 41)

Wie frei ist die Rede in Deutschland? Dazu äußerte sich der kürzlich verstorbene Schriftsteller Walter Kempowski: „Ich bin konservativ und liberal, und das darf man in Deutschland nicht sein. Man darf ja auch heute nicht seine Meinung sagen in Deutschland. Versuchen Sie das doch mal! Ein Schritt vom Wege, und Sie sind erledigt.“

Der Fall Eva Herman hat diese Feststellung in eindrucksvoller Weise bestätigt. Die eingeschränkte Meinungsfreiheit in Deutschland führt zum Opportunismus und zur Heuchelei in vielen Berufsgruppen. Mit welchem Recht fordert ein TV-Talker von Frau Herman, sie solle sich vom Teufel distanzieren? Gäbe es noch die Hexenverbrennung, so hätte der Inquisitor B. Kerner die Delinquentin am liebsten sofort ins Fegefeuer geworfen. Das Rufmordritual war vorbereitet und vollzog sich mit einer gewissen Präzision mit Hilfe der ausgewählten Gäste. Das „Tribunal des Fernsehgerichtshofes“ hatte sein Urteil schon vor Beginn der Verhandlung gefällt, ähnlich wie bei stalinistischen Schauprozessen. Das Beschämende bei allem ist auch der Umstand, daß bis heute kein „Aufstand der Anständigen“ aus den Reihen der CDU-, CSU- oder FDP-Politiker erfolgte. Vor wem haben sie Angst? Viele wissen es, aber keiner darf es sagen. Die öffentliche Eva-Herman-Schlachtung hat das Volk aufgerüttelt und zu 100000fachen Protest in Anrufen, per Internet, Briefen usw. veranlaßt. Und dies ist ein gutes Zeichen. Apropos: Wo bleibt das so hochgepriesene Antidiskriminierungsgesetz im Fall von Eva Herman?     

Eckhard Zielinski, Berlin

 

 

Kein Thron für Kronprinz Louis Ferdinand
Betr.: „Ohne Revolution wäre er Kaiser geworden“ (Nr. 44)

Der Beitrag stellt eine sehr sachliche und gelungene Würdigung der Person des Prinzen Louis Ferdinand dar, den meine Frau und ich persönlich gut kannten und mit dem wir einige Abende zusammen am Kamin auf der Burg Hohenzollern verbrachten.

Leider ist aber Ihnen der Fehler unterlaufen, der immer wieder Eingang in die Medien findet: Natürlich wäre der Chef des Hauses Hohenzollern in seiner Eigenschaft als Kronprätendent Deutscher Kaiser und König von Preußen gewesen, wäre Deutschland nach 1918 weiterhin Monarchie geblieben. Dabei wird aber oft übersehen, daß Prinz Louis Ferdinand nur der zweite Sohn des Kronprinzen war, was Sie in Ihrem Beitrag jedoch richtig erwähnten. Der ältere Bruder nämlich, Prinz Wilhelm, mußte infolge einer nicht standesgemäßen Ehe 1933 auf seine Thronrechte verzichten, so daß Prinz Louis Ferdinand potentieller Nachfolger wurde. Prinz Wilhelm fiel dann 1940 im Frankreich-Feldzug.

Hätte die deutsche Monarchie das Jahr 1918 jedoch überlebt, so wäre nach einem möglichen Thronverzicht Wilhelms II. und eventuell auch des Kronprinzen dessen ältester Sohn, eben Prinz Wilhelm, Deutscher Kaiser und preußischer König geworden. Er wäre dann vermutlich eine standesgemäße Ehe eingegangen und hätte – ohne den Zweiten Weltkrieg – wahrscheinlich auch das Jahr 1940 überlebt.

Prinz Louis Ferdinand wäre (als Chef des Hauses Hohenzollern nach dem Tode des Kronprinzen im Jahre 1951 – wie im Artikel korrekt dargestellt) nur dann Kaiser und König geworden, wenn man nach dem Zweiten Weltkrieg die Monarchie wiedereingeführt hätte, was aber aufgrund der Zersplitterung Deutschlands eine Utopie darstellte.       

Wolfgang Reith, Neuss

 

 

Neutraler Name
Betr.: „Streit um Flughafen-Namen“ (Nr. 43)

Zwar wird es noch lange dauern, bis der Flughafen Schönefeld ausgebaut ist, gerade ist wieder eine Verzögerung durch eine neue Teil-Ausschreibung eingetreten, aber die SPD ist schon heute bemüht, einen der ihren, Willy Brandt, zum Namensgeber des Flughafens zu erheben. Ich meine, daß wir uns dagegen wehren sollten. Dieser Zentralflughafen der Hauptstadt sollte einen Namen tragen, der über den Parteien steht.

Hans-Werner Jürgensen, Berlin

 

 

Wahlgeschenke
Betr.: „Leistungswillige brüskiert“ (Nr. 43)

Angesichts der sich im Sinkflug befindlichen Umfragewerte seiner Partei und des eigenen Popularitätsverlustes mußte sich der SPD-Vorsitzende Kurt Beck etwas Bahnbrechendes einfallen lassen, um sich und seine Partei beim Stimmvolk wieder beliebt zu machen. Nach dem Motto „Was kümmert mich mein Geschwätz vom vergangenen Jahr?“ setzt er auf dem SPD-Parteitag einen Beschluß für die Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I durch. Nun steht er da wie Phönix aus der Asche, und die SPD legt nach den angekündigten Wahlgeschenken durch diesen Linksrutsch in der Wählergunst zu, wie die neuesten Umfragen belegen. Der demokratische Sozialismus erlebt eine Wiedergeburt. Die aufmerksamen Wähler hören und verstehen die Signale ...      

Margrit Ruppenstein, Norderstedt

 

 

Nichts auf der Welt erlaubt Vertreibung und Mord
Betr.: „Merkel kam nicht auf den Punkt“ (Nr. 43)

Schon daß die Union aus dem Zentrum gegen Vertreibungen ein „sichtbares Zeichen“ machte oder machen ließ, zeigt ihre Schwäche und auch, daß sie nicht wirklich hinter dem Anliegen steht, das Unrecht der Vertreibungen der Deutschen und die Aufdeckung der an ihnen begangenen Verbrechen aufzudecken, die ja auch in ein Zentrum gegen Vertreibungen gehören und sicher auch ein sichtbares Zeichen wären.

Bevor man über das Unrecht von Vertreibungen spricht, müssen doch erst einmal alle Fakten bekannt sein, und dieses Wissen fehlt der deutschen breiten Öffentlichkeit weitgehend, weil Politik und Einheitsmedien bemüht waren und sind, das an Deutschen begangene Unrecht und die an ihnen begangenen Gewalttaten sozusagen „unter dem Deckel zu halten“. Begründungen dafür hat diese Clique der Geschichtsverfälscher immer zu Hand.

Aber nichts auf der Welt gibt das Recht zu Vertreibungen, nichts auf der Welt erlaubt oder rechtfertigt das Umbringen von Mitmenschen, Babys, Kindern, Frauen und Männern wie Greisen. Alle Opfer von Gewalttaten haben Trauer und Gedenken verdient. Und darum ist es auch eine Schande für unseren Staat, daß wir keine zentralen Gedenkstätten für die Opfer der Vertreibungen, der Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung, der Gewalttaten der Sieger und der Opfern unter den Kriegsgefangenen haben.

Und darum brauchen wir auch ein Zentrum gegen Vertreibungen unter aktiver und mitverantwortlicher Beteiligung des Bundes der Vertriebenen, damit endlich das Lügen, Verleugnen und Verschweigen ein Ende findet und allen Opfern von Gewalt das angemessene Gedenken zu Teil wird.        

Marianne Künzel, Hannover

 

 

Ein »Akt der Unvernunft und der Provokation«
Betr.: „Benesch bewegt Bratislava und Budapest“ (Nr. 41)

Über die Verharmlosung der Rolle Beneschs bei der Vertreibung und bei den Verbrechen an den Sudetendeutschen in Ihrem Artikel durch die kommentarlose Übernahme der Thesen des tschechischen Historikers Kuklik muß man sich sehr wundern. Die kaum ernst gemeinte Idee, nach dem Krieg einige kleine Grenzgebiete an Deutschland abzutreten, wurde in Washington nur ins Gespräch gebracht, um das Vorhaben, die Deutschen zu vertreiben, überhaupt ins Gespräch zu bringen. Schon kurz darauf bei dem Treffen mit Stalin war dieser Gedanke schon wieder vergessen. Mit der Aussage, Benesch habe erst später der totalen Vertreibung „zugestimmt“, stimmen nicht einmal die eigenen Erklärungen Beneschs in seinen Memoiren überein, mit denen er sich das Verdienst zuschreibt, die Vertreibung durch persönliche Gespräche 1943 mit Roosevelt und Stalin vor der entscheidenden Konferenz in Teheran durchgesetzt zu haben. Der tschechische Historiker Prof. Jan Mlynárik von der Karls-Universität Prag spricht es überraschend deutlich aus: „Benesch mit seinem Münchenkomplex und machtgierigen Größenwahn war ein unermüdlicher Motor der Austreibungsidee; er überzeugte die Mächte der antifaschistischen Koalition von der Unvermeidbarkeit der Vertreibung aus der Tschechoslowakei.“

Massenmorde und halbtot Geprügelte werden immer noch von Historikern wie Kuklik nur dem Straßenmob, der sich mit unglaublicher Brutalität über das Grenzland und seine Menschen hermachte, angelastet. Hierzu sagt Prof. Mlynárik: „Benesch und seine Leute appellierten an die niedersten Instinkte des nach Gewalt und Raub verlangenden Pöbels, öffneten den Gewalttätern Tore der Verrücktheit und hoben den Morast der menschlichen Gesellschaft auf den Schild des  Politprogramms.“ Der Mob wäre schon aus logistischen Gründen kaum in der Lage gewesen, die Gewalttaten flächendeckend im ganzen Land an einigen hunderttausend Deutschen zu verüben, dazu bedurfte es auch einer systematischen Organisation und Durchführung durch Polizei- oder militärische Einheiten.

Es wäre für Benesch ein Leichtes gewesen, mit einer Rundfunkrede den Gewalttätern in den Arm zu fallen. Er dachte gar nicht daran. Mit dem Gesetz vom 8. Mai 1946 wurden vielmehr später alle „mit dem Kampfe um die Wiedererlangung der Freiheit der Tschechen und Slowaken zusammenhängende Handlungen“ als nicht widerrechtlich erklärt. Das Straffreiheitsgesetz trägt die Unterschrift des Initiators der Verbrechen. Es gilt noch heute!

Als das tschechische Parlament im Jahr 2005 mit 123 gegen 29 Stimmen ein Gesetz beschloß, das nur aus einem einzigen Satz besteht: „Edvard Benesch hat sich um den Staat verdient gemacht“, kommentierte meine Tageszeitung, die „Süddeutsche Zeitung“, dieses Gesetz als „Dokument der Unversöhnlichkeit“ und den Beschluß als „Akt der Unvernunft und der Provokation“. Sie empfahl Tschechiens Präsident Vaclav Klaus, die Ehrung nicht zu unterzeichnen.

Leider gibt es nach dem Tod von Peter Glotz außer Edmund Stoiber kaum noch bedeutende Politiker in Deutschland, die an das geschehene Unrecht erinnern. Tschechien bräuchte eine ebenso tabulose Aufarbeitung seiner Geschichte von 1918 bis 1949 wie Deutschland sie hinter sich hat.

Günter Springinklee, München

 

 

Nestbeschmutzer
Betr.: „Szenen aus der Provinz“ (Nr. 42)

Mich wundert sehr der Kommentar von Klaus R. Röhl, in dem er vom „großen deutschen Dichter Günther Grass“ schreibt. Für mich ist und bleibt dieser „große Mann“ der größte Nestbeschmutzer, dessen Gedankengut bösen Einfluß hatte in gewissen Zeitepochen und auf die Politik – ich denke an seine Meinung und die Absage an die deutsche Wiedervereinigung, an all seine Reden damals in Zeitung und Fernsehen – für mich und viele Menschen bleibt das unvergessen, auch wenn er jetzt etwas anderes redet. Vorbildliche Menschen sind für mich die, die zu ihrem Wort stehen!

Ottilie Amthauer, Hann. Münden

 

 

Wähler sollte der SPD beim Gang in die Opposition behilflich sein
Betr.: „Leistungswillige brüskiert“ (Nr. 43)

Diese Partei, die für sich die soziale Gerechtigkeit reklamiert, aber gleichzeitig in ihren eigenen Reihen eine stramm neoliberale Gruppierung toleriert, nämlich den sogenannten „Seeheimer Kreis“, muß auf ihren politischen Verstand und ihre Glaubwürdigkeit hinterfragt werden. Es war bezeichnend, wie die SPD-Delegierten auf ihrem Parteitag Mitglieder dieses „Seeheimer Kreises“ mit großer Mehrheit in Parteiämter wählten. Geradezu abstoßend war es, wie diese Delegierten Herrn Schröder, den Initiator der schändlichen Sozialkürzungs-Gesetze, auch noch frenetisch beklatschten.

Es ist wohl so: Diese SPD ist inzwischen bis in ihre Basis hinein moralisch marode geworden. Sie kann sich offensichtlich nur noch durch ein künftiges sehr, sehr langes Verweilen in der Opposition wieder als eine glaubhafte wirklich soziale Kraft regenerieren.

Der Wähler ist deshalb aufgefordert, dieser Partei beim Gang in die Opposition behilflich zu sein.

Dieter Schmekies, Bad Vilbel

 

 

Aus deutscher Sicht keine Ehre
Betr.: „Nett, aber unnachgiebig“ (Nr. 45)

Tusk erklärte, woran die Deutschen noch arbeiten müßten, wäre die Vertriebenendebatte und die richtige historische Aufarbeitung des Zweiten Weltkrieges. Es wäre wichtig, daß der Einfluß von Frau Steinbach auf das politische Zentrum in Deutschland nachläßt. „Es wird keine Akzeptanz für Entscheidungen und Äußerungen deutscher Politiker geben, die die richtige historische Bilanz des Zweiten Weltkrieges infrage stellen.“ Tusk möchte mit Merkel sprechen, der aus polnischer Sicht besten deutschen Politikerin.

Viel schlimmer geht es nicht, und das Lob für Frau Merkel aus dem Munde von Herrn Tusk gereicht ihr aus deutscher Sicht nicht zur Ehre.

Bevor Herr Tusk mit Merkel spricht, sollte auch Polen endlich die richtige, nämlich die zutreffende, wahre Aufarbeitung des Zweiten Weltkrieges betreiben, es hat gegenüber Deutschland noch viel nachzuholen, obwohl auch die deutsche Aufarbeitung noch nicht an ein Ende gelangt ist, das vor den uns folgenden Generationen bestehen kann.        

Dieter Pfeiffer, Berlin

 

 

Endlich mal ein Politiker, der das ausspricht
Betr.: „Nicht ohne die Betroffenen!“ (Nr. 44)

Möchte Herrn Schönbohm zu seinem Artikel „Nicht ohne die Betroffenen!“ herzlich gratulieren. Endlich ein amtierender Politiker, der das ausspricht, was alle Vertriebenen empfinden ... Ich bin einer davon und Zeitzeuge der Vertreibung im Gegensatz zu Herrn Thierse und größten Teilen der SPD und der Grünen! Ich hätte gerne einen Ort, sprich Denkmal, an dem ich der schrecklichen Ereignisse gedenken kann, auch an den Tod meiner Mutter, die nach Rußland verschleppt wurde.

Es ist nicht nur absurd, den BdV und dessen Präsidentin Frau Steinbach bei der Gestaltung nicht zu beteiligen, sondern schon fast eine Schande.

Am liebsten würden bestimmte politische Kreise den Bock zum Gärtner machen und einen Herrn Kaczynski oder dessen Nachfolger entscheiden lassen, wie die Gedenkstätte aussehen sollte.

Diese Kreise sollten mal zur Kenntnis nehmen, daß der größte Teil der Spenden, die von den Vertriebenen geleistet werden, nach Polen gehen – von wegen „Ewiggestrige“.

Herbert John, Völklingen

 

 

Schloßgegner
Betr.: „Berliner Schloß: Wer kommt in die Jury?“ (Nr. 43)

Der Kampf um die Wiedererrichtung des Berliner Stadtschlosses ist noch lange nicht gewonnen, das läßt sich erst sagen, wenn unser Schloß wieder aufgebaut ist.

Berlin hat eine rot-rote Stadtregierung, in Berlins Osten waren die Funktionäre und Täter der DDR konzentriert und haben sich inzwischen nicht in Luft aufgelöst.

Zudem hat Berlins Hauptstadtfunktion Kräfte in unserer Stadt etabliert, die am Wiederaufbau von Berlins historischer Mitte überhaupt nicht interessiert sind und ihm eher feindlich gegenüberstehen.

Die Zusammensetzung der Jury für den Architektenwettbewerb ist daher besonders wichtig. Bekämen in ihm die Schloßgegner ein Übergewicht, wäre es wohl um den historischen Wiederaufbau unseres Schlosses geschehen.

Clemens Jungmann, Berlin

 

 

Lügen als Basis
Betr.: „Die Wende in Warschau“ (Nr. 43)

Einer der Zwillinge ist weg vom Fenster. Hoffentlich für immer! Der zweite aber ist noch da, und der ist Präsident mit viel Macht. Wir haben also abzuwarten, was unter der neuen polnischen Regierung aus den deutsch-polnischen Beziehungen wird.

Vermutlich kann Polen darauf bauen, daß keine deutsche Regierung von ihm erwartet, daß es sich zu seiner ganzen Geschichte bekennt, zu der ja auch viel Schuld uns gegenüber gehört. Daß die Bundesregierung die berechtigten Eigentumsansprüche von Vertriebenen nicht unterstützt, weiß man ja. Und das gerade macht das deutsch-polnische Verhältnis auch auf Dauer so schwierig, denn es beruht auf Lügen und Verleugnung von beiden maßgeblichen Seiten. Und das wird sich auch unter der neuen polnischen Regierung kaum ändern.          

Gottfried Raul, Gummersbach

 

 

Der Fall Eva Herman: Mein Glaube an die Demokratie ging gänzlich verloren
Betr.: „Niveaulose Inszenierungen“ (Nr. 42)

Mit Entsetzen habe ich einen Teil der Kerner-Show verfolgt. Ich hatte den Eindruck, Frau Herman wurde dorthin eingeladen, um sie vollständig vor der Öffentlichkeit fertig zu machen.

Der Werteverfall, wie er heute herrscht, wurde von Frau Herman angeprangert, ebenso der dramatische Geburtenrückgang mit der Gefahr, daß wir aussterben. Diese Entwicklung führt Herman richtigerweise auf die 68er „Revolution“ zurück. Einen Lösungsvorschlag von Frau Herman, Familien finanziell zu entlasten und zu fördern, vor allem Alleinerziehende, damit sie ihre Kinder ohne finanziellen Druck großziehen können, fand unter den geladen Gästen kein Gehör. Da es sich um Millionäre handelt, betrifft diese das Problem auch nicht. Zudem wurde sie von Senta Berger angegriffen, mit so „überzeugenden“ Argumenten, wie die Welt habe sich in den letzten 50 Jahren verändert, Frauen haben das Recht auf Beruf, was ihrer Meinung nach die Vernachlässigung von Familie, Kindern und Tugenden wie Fleiß, Moral und Anstand rechtfertigt. Was sie außer Acht gelassen hat, ist, daß sich viele Paare Kinder wünschen, diesen Wunsch aber aufgrund hoher Belastungen und aus Angst, den Arbeitsplatz an einen billigeren Kollegen zu verlieren, opfern. Das ist erbärmlich für ein Land, das dermaßen reich ist, aber seinen Reichtum an Fremde Interessen bis hin zur unbezahlbaren Staatsverschuldung abliefert.

Als Frau Herman äußerte, die Demokratie sei durch die gleichgeschalteten Massenmedien in großer Gefahr, gab es einen Aufschrei unter den Gästen und durch den Moderator. Kommentare von der drittklassigen Ex-„Talkmasterin“ Schreinemarkers in höchster Erregung wie „das geht gar nicht“ und so weiter machten die Runde, so auch vom Gastgeber Herrn Kerner. Als Frau Herman versuchte zu erklären, daß Begriffe wie „Gleichschaltung“ in der Medienlandschaft verwendet werden, konnte sie sich damit kein Gehör verschaffen. Daraufhin sagte sie, wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über Autobahnen sprechen; die Reaktion war nur noch tiefste Verachtung für Frau Herman. Nachdem sie sagte, daß man nicht über deutsche Geschichte reden dürfe, ohne sich dabei zu gefährden, wurde sie vom Gastgeber aus der Sendung entlassen.

Mein Glauben an die „Demokratie“ hielt sich schon vor dieser Sendung in Grenzen – jetzt ist er gänzlich verschwunden. Ich habe Angst um die Zukunft unseres Landes. Wie soll die Zukunft aussehen, wenn es verboten ist, Tugenden aus der Vergangenheit, die Deutschland einzigartig auf der Welt gemacht haben, in die Zukunft zu tragen? Es ist unerträglich, täglich diese Nestbeschmutzer sehen zu müssen. Meine Hoffnung ist, das durch die Behandlung von Frau Herman eine Reaktion im Volk ausgelöst wird, die das Gegenteil der Hetze gegen Frau Herman bewirkt.

Stefan Amann, Klein Labenz

 

 

Gott hat Uranerz gegeben, also nutzen wir es
Betr.: Leserbrief „Atomkraft? Nein!“ (Nr. 41)

Die einer Pseudo-Religion nachlaufenden Grünen sind seelisch hin- und hergerissen. Einerseits predigen sie uns ständig, die Emission von Kohlendioxyd müsse verringert werden, damit wir nicht nächstens den Wärmetod erleiden, andererseits solle Deutschland atomfrei werden. Dabei wird allerdings unterschlagen, daß die hierzulande Strom erzeugenden Kernkraftwerke jährlich mehr als 100 Millionen Tonnen CO2 vermeiden, so viel wie der Verkehr auf unseren Straßen in die Luft pustet.

Als der ehemalige Bundesminister Werner Müller noch in Amt und Würden war, errechnete man unter seiner Federführung, daß ein Ausstieg aus der so verteufelten CO2-freien Kernenergie mehr als 250 Milliarden Euro kostet und die Klimaschutzziele dennoch verfehlt würden! Eine gigantische Verschwendung von Volksvermögen.

Frankreich erzeugt 80 Prozent des Stroms in 59 Kernkraftwerken und baut zurzeit eine Urananreicherungsanlage. Finnland bestellte bekanntlich beim deutsch-französischen Gemeinschaftsunternehmen FRAMATOME einen Kernreaktor neuester Bauart. Sind die Franzosen Hasardeure und die Finnen Vollidioten, weil sie nicht dem deutschen Atomausstiegsszenario folgen?

Amerika und Japan sprechen gar über ein Programm für den Schnellen Brüter. Wie ist es möglich, daß Asiaten, die am Ende des Krieges Atombomben auf den Kopf bekamen, nicht hinter der deutschen Fahne zu finden sind und nicht alles fürchten, was mit Uran zu tun hat?

Die alte Leier, der Salzstock Gorleben sei für eine Endlagerung radioaktiver Stoffe nicht geeignet, ist absurd. Vor 240 Millionen Jahren – im Zeitalter, das die Geologen Zechstein nennen – war Norddeutschland von einem flachen Meer überflutet. Salz lagerte sich in großer Mächtigkeit ab und wurde dann von einer dicken Gesteinsschicht überdeckt. Der Nordatlantik hatte Anfang der Kreidezeit, also vor mehr als 100 Millionen Jahren, gerade erst begonnen, sich zu öffnen; Europa, Grönland und Nordamerika hingen noch zusammen. Die Alpen, der Harz und das rheinische Schiefergebirge entstanden allmählich.

Im folgenden, 60 Millionen Jahren währenden Tertiär versank das Gebiet von Gorleben noch zweimal für viele Millionen Jahre im Meer und wurde danach immer wieder Festland.

Dreimal schob sich Eis über Gorleben, immer neue Geröllmassen und Sedimente lagerten sich über den Salzstock, dessen Oberkante heute 300 Meter tief liegt.

Alle diese geologischen Ereignisse, die man heute Katastrophen nennen würde, haben den Salzstock nicht beschädigt. Der ehemalige Direktor der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Prof. Dr. Helmut Venzlaff, meinte dazu: „Um dieses Zeitmaß richtig einzuschätzen, ist es gut, sich daran zu erinnern, daß man den geschichtlichen Menschen erst seit einigen 10000 Jahren kennt, der Mensch als Art vielleicht eine Million Jahre alt ist. Klingt es da nicht vermessen, wenn der Mensch die Stabilität dieses Salzgebirges anzweifelt, das 100mal älter ist als seine eigene Art und in dieser langen Zeit Meeresüberflutungen, Erdbeben, Gebirgsbildungen, Vulkanismus und Eiszeiten überstanden hat?“

Wir brauchen nicht mit Unbehagen, sondern können mit Erleichterung an die sichere Lagerung radioaktiver Asche denken. Der Gott, der Eisen wachsen ließ, hat uns in weiser Voraussicht nicht nur Uranerz, sondern auch Salzstöcke beschert.

Albert Einstein hat Recht: „Es ist schwieriger, eine vorgefaßte Meinung zu zertrümmern, als ein Atom.“           

Dr. rer. nat. H. J. Brinkmann, Detmold

 

 

Zu uns gehören
Betr.: „Die Ziele, nicht die Herkunft trennen“ (Nr. 43)

Wer in unserem Land eine neue Heimat sucht und zu uns gehören möchte, und auch weiß, daß er nicht zu fordern hat, sondern auch Dank sagen darf, wird uns keine Schwierigkeiten bereiten. Er wird sich einfügen ohne aufzufallen und schon bald zu uns gehören.

Anders ist es mit denen, die in unserem Land nur Vorteile für sich suchen, ohne sich uns verpflichtet zu fühlen, die gar nicht zu uns gehören wollen, sondern die Nähe zu Landsleuten suchen, um mit ihnen wie zu Hause leben zu können.

Mit vielen Zuwanderern aus unterschiedlichsten Nationen haben wir keine Probleme, und wir können ihren Zuzug durchaus als Bereicherung empfinden. Leider trifft das auf die Mehrheit der Muslime nicht zu, die Fremdkörper in unserem Land bilden und zur Gefahr für unsere christlich-bestimmte und deutsche Identität werden.

Max Pfahls, Bochum


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