© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-07 vom 24. November 2007

MELDUNGEN

Israel fügt sich nicht

Jerusalem – Israel verzichtet auf den Bau weiterer Siedlungen im Westjordanland und sagte Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas die Freilassung von 450 palästinensischen Häftlingen zu. Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert folgt mit diesen Zusagen einer ausdrücklichen Forderung der USA. Allerdings vermied Olmert es, den Ausbau bestehender Siedlungen ebenfalls auszuschließen. Auch nannte er keinen Termin für den versprochenen Rückbau einiger Vorposten. Saudi-Arabien fordert ebenfalls einen vollständigen Bau-Stopp und droht mit Boykott des nächsten Nahost-Gipfels. Im Westjordanland leben neben etwa 2,5 Millionen Palästinensern etwa 270000 jüdische Siedler.

Als Feiglinge beschimpft

Istanbul – Der PKK-Angriff, bei dem am 21. Oktober in einer grenznahen türkischen Stellung zwölf türkische Soldaten getötet und die übrigen acht gefangen und in den kurdischen Nordirak verbracht worden waren, hatte bemerkenswerte Folgen: In der Hoffnung, damit einen für sie höchst unangenehmen türkischen Einmarsch in den kurdischen Nordirak verhindern zu können, übten die USA massiven Druck auf die kurdischen Behörden aus, die ihrerseits durch Druck auf die PKK-Führung eine Freilassung der Gefangenen erwirken sollten. Als die Soldaten nach mehreren Wochen tatsächlich freikamen, wurden sie daheim aber keineswegs freudig begrüßt, sondern kamen sofort in militärische Untersuchungshaft und werden seither von der öffentlichen wie von der veröffentlichten Meinung als Verräter und Nestbeschmutzer beschimpft. Die Tageszeitung „Hürriyet“ titelte mit „Schande“, und der allgemeine Tenor ist, daß türkische Soldaten den ehrenhaften Tod einer erniedrigenden Gefangennahme vorziehen sollten. Keinen interessiert, daß die Soldaten nur deshalb kapitulierten, weil sie zu wenig Munition hatten ...             RGK