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24.11.07 / Der Glanz der Dinge / Salzburger Residenzgalerie zeigt Stilleben aus vier Jahrhunderten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-07 vom 24. November 2007

Der Glanz der Dinge
Salzburger Residenzgalerie zeigt Stilleben aus vier Jahrhunderten

In der Residenzgalerie Salzburg wird derzeit eine Ausstellung gezeigt, die Stillebenmalerei aus vier Jahrhunderten präsentiert. Zu sehen sind prachtvolle Arrangements mit erlesenen Früchten, kostbarem Glas und glänzendem Zinn als Einladung zum Staunen und Innehalten.

Mit ihren herausragenden Stilleben schufen die niederländischen Meister des 17. Jahrhunderts ein Fest für die Augen. Gleichzeitig wurde dieses Vergnügen stets von Belehrungen begleitet. Bilder jener Zeit sind reich an mehr oder weniger verschlüsselten Inhalten und gipfeln in der Mahnung: Mensch bedenke, du bist vergänglich.

Eine charakteristische Eigenschaft dieser Werke ist die akribisch genaue Wiedergabe der dargestellten Objekte mit der exakten Beobachtung des Lichtes. Naturwissenschaftliches Interesse und der Austausch mit Gelehrten waren in einem Land, in welchem es bereits 1615 die ersten Mikroskope gab, für Künstler selbstverständlich. Die Reichweite des Einflusses der niederländischen Stillebenmalerei endete gleichsam mit einem späten, großartigen Höhepunkt bei Ferdinand Georg Waldmüller.

Erneut richtete sich die Aufmerksamkeit der Künstler mit dem Beginn der Moderne Anfang des 20. Jahrhunderts auf die Stillebenmalerei. Ausgewählte Werke der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus Salzburger Sammlungen verdeutlichen die Loslösung des Genres von der Tradition der Alten Meister und zeigen die Orientierung an den neuen Entwicklungen der französischen Kunst.

Die Gattung Stilleben bot für diese Künstler die Gelegenheit, ihre bildnerischen Möglichkeiten auszuprobieren. Allerdings ging es Künstlern wie Anton Faistauer im Gegensatz zum großen Vorbild Paul Cézanne um die poetische Verzauberung, die Steigerung der stofflichen Kostbarkeit, und, wie er selbst in Anlehnung an Rilke formulierte, um den „Glanz der Dinge“.

Neben der Präsentation herausragender Gemälde von van Aelst bis Waldmüller und Pfeiffer-Watenphul beschäftigt sich die Salzburger  Ausstellung auch mit der Verwendung optischer

Geräte wie der „camera obscura“.       rgs

Die Ausstellung „Der Glanz der Dinge“ in der Residenzgalerie Salzburg ist täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, ab 6. Januar 2008 Montag geschlossen. Bis 3. Februar 2008.

Foto: Ferdinand Georg Waldmüller: Rosen (1843, Öl auf Holz),  aus den Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein, Vaduz – Wien


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