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24.11.07 / Kann Hinwendung zu Gott heilen? / Zweiter Internationaler Gebetskongreß in Hamburg versuchte Antworten zu geben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-07 vom 24. November 2007

Kann Hinwendung zu Gott heilen?
Zweiter Internationaler Gebetskongreß in Hamburg versuchte Antworten zu geben
von M. Cremer-Thursby

Immer mehr Menschen vermissen Ruhe und Besinnung in ihrem hektischen Alltag. Bei näherem Hinhören kann man bei denen, deren existentielle Ängste nicht die größten Sorgen sind, die zunehmende Abwesenheit des Geistigen und Religiösen feststellen. Besonders das Geschäftsleben unserer säkularisierten Gesellschaft ist von der dominanten Maxime des Profits geprägt, die keine christliche Gnade kennt. Darunter leiden viele Menschen, vor allem solche, die dem Arbeits- und Leistungsdruck beim Erwerb des Lebensunterhalts nicht mehr standhalten können.

Kann nun das Gebet helfen, die Denkungsart und Handlungsweise der Menschen zu verändern? Diese Frage beantworten inzwischen auch Managementberater mit ihren Versuchen, von christlichen Werten in der Wirtschaft  zu sprechen. Ob es um Sinnkrisen oder Burnout von überlasteten Arbeitnehmern oder Mobbing im Betrieb geht, zunehmend werden Theologen als Berater in die Personalwirtschaft einbezogen.

Bekannter, aber darum nicht bewiesener ist das Gebet und seine heilende Wirkung aus der Praxis der Psychotherapeuten und Ärzte. Krankheit und Gebet gehören seit jeher, ob in heidnischen oder christlichen Traditionen, zusammen. Die Fortschritte der Schulmedizin seit ungefähr 100 Jahren schienen das Wissen um die spirituellen Heilkräfte jedoch zu verdrängen. Die Psychotherapie scheint zunehmend gute Erfahrungen mit der heilenden Wirkung des Gebetes zu machen, und die Nachfrage nach Ausbildungen in geistigem Heilen ist beständig wachsend. Auch die Schulmedizin und die Wissenschaft untersuchen mit wachsendem Interesse die Heilungswirkungen des Gebets speziell bei chronischen Erkrankungen. Der Anteil des menschlichen Immunsystems und dessen Stimulation durch „Zuwendung“ beim Heilungsprozeß von Krankheiten ist inzwischen unter Ärzten allgemein anerkannt.

Zu diesen und verwandten Themen waren kürzlich in Hamburg Vortragende und Besucher zum Zweiten Internationalen Gebetskongreß zusammengekommen. Als gemeinsame Veranstalter traten das interdisziplinäre Zentrum „Weltreligionen im Dialog“ der Universität Hamburg und der gemeinnützige Verein „Ethik im Alltag e. V.“ auf. An zwei Tagen war es auch Laien möglich, in Seminaren das Gebet aktiv zu üben und dessen Wirkung auszutesten. In kleinen Gruppen wurde unter Anleitung meditiert und anschließend kreatives Schreiben begonnen oder spontane Bilder mit Farben auf Papier gebracht, wurden Gehmeditationen gelehrt, Mantras gesungen, Chakrenmeditationen gelernt oder Gebetsrituale für Menschen in Krankheit oder kurz vor dem Tod aufgezeigt.

In Vorträgen berichteten Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medizin und Theologie über ihre Erfahrungen mit dem, was das gemeinsame Gebet möglich macht. Besonders beeindruckend war der Vortrag des Trägers des Alternativen Nobelpreises und ehemaligen Direktors des Max-Planck-Institut des Quantenphysikers Professor Hans-Peter Dürr. Seine lebendige Lektion über die amaterielle Grundlage unserer Welt und die Grenzen der Wissenschaft, die so häufig ihre propagierte Wirklichkeit für Realität erklärt, schlug alle in seinen Bann. Er appellierte an die Menschen, nicht zu vergessen, wie sehr wir alle als energetische Lebewesen miteinander in Beziehung stehen und in der organischen Vielfalt der Welt die Zukunft offen gestalten können. Es hänge an uns, betonte er, mutig in eine Zone der Unsicherheit zu treten, mit dem sicheren Wissen, daß unsere Gedanken auch an anderen Orten genauso gedacht werden. Dieser und andere Vorträge sind über die Webpage www.gebetskongress.de zu beziehen.


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