16.04.2024

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24.11.07 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-07 vom 24. November 2007

Leserforum

FDJ läßt grüßen
Betr.: Leserbrief „EU-Vertrag von Lissabon …“ (Nr. 44)

Der Entwurf einer „EU-Verfassung“ wurde bekanntlich von den Franzosen und Niederländern und Dänen abgelehnt. Weil die Polit-Clique das vorher wußte, wurde das deutsche Volk gar nicht erst gefragt. Das ist ein erschütterndes Armutszeugnis und zeigt, daß die Ansicht der Bürger unserer Polit-Clique scheißegal ist.

Wir Bundesbürger wurden gar nicht erst gefragt, wie wir auch nicht zum sogenannten alliierten „Grundgesetz“ gefragt wurden oder zur Wiedervereinigung oder zur Abschaffung der D-Mark.

So ist der „Vertrag von Lissabon“ der zweite Versuch, den abgelehnten Verfassungsentwurf auf anderem Wege zu legalisieren. Er ist ebenso eine Farce und bedeutet das Ende pseudodemokratischer Gepflogenheiten, unter denen einmal „Europa“ antrat. Es offenbart gleichzeitig die unverfrorenen Methoden der Frau Merkel, die denen der DDR in nichts nachstehen. Gelernt ist gelernt! Die FDJ läßt grüßen!

„Lissabon“ zeigt erneut, daß die EU eine autokratische, bürokratische Diktatur von 27 Vertretern sich ständig wechselnder nationaler und ideologischer Interessen ist, und keinerlei parlamentarischer Kontrolle unterworfen ist.  

Dr. H. W. Wittmeier,   Rösrath

 

 

Kaschuben wurden lange toleriert
Betr.: „Er soll Ordnung ins Chaos bringen“ (Nr. 44)

PAZ-Autor Oschlies bewertet im Artikel den Wahlsieg und die Zukunftsperspektive des neuen polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk. Er stellt völlig korrekt fest, daß Tusk ethnisch ein Kaschube ist. Die Kaschuben sind ein westslawischer Stamm, der sein Siedlungsgebiet im Südwesten Westpreußens und im Nordosten Hinterpommerns hat.

Leider beinhaltet der Oschlies-Artikel eine kurze aber gravierende Geschichtsklitterung, die heute in zahlreiche Geschichts- und Schulbücher Eingang gefunden hat. Zitat Oschlies: „Jahrhunderte lang standen die Kaschuben unter hartem Germanisierungsdruck, ...“ Diese Feststellung entspricht dem Zeitgeist, sie läßt sich weder durch historische Quellen noch durch den Ablauf der Geschichte belegen.

Bis 1466 gehörte die Kaschubei zum Ordensstaat des Ritterordens. Dieser wurde getragen von einem geistlichen Orden. Der Ordensstaat war nicht Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Er war von seiner Grundstruktur her europäisch ausgerichtet. Von 1466 bis 1773 gehörte die Kaschubei zu Polen. Wie konnten bei dieser Geschichte die Kaschuben jahrhundertelang hart germanisiert werden?

Von 1773 bis 1871 waren die Kaschuben Preußen. Preußen war ein Vielvölkerstaat, in dem reichlich Platz für nationale Minderheiten war. Für die polnische Minderheit baute der preußische Staat Schulen und Kirchen; die preußische Provinz Posen, mehrheitlich von Polen bewohnt, hatte im 19. Jahrhundert zeitweise einen polnischen Oberpräsidenten. Jahrhundertelang hart germanisiert? Erst ab 1871 war die polnische Minderheit in Preußen – 1871 war Preußen im zweiten Deutschen Reich, dem so genannten Bismarckreich, aufgegangen – einem gewissen Germanisierungsdruck ausgesetzt. Dieser wurde beflügelt durch die Panslawismusbewegung im östlichen Europa. Der Germanisierungsdruck war aber schon 1916 zu Ende, als Polen durch aktive Hilfe Deutschlands als selbständiges Völkerrechtssubjekt wieder erneut in die Geschichte eintrat.

Mit dem Versailler Friedensdiktat kamen die Gebiete Preußens mit einer nennenswerten polnischen Minderheit zu Polen.

Im Zwischenkriegspolen – 1919 bis 1939 – war die deutsche Volksgruppe in den abgetretenen Gebieten, auch dort, wo sie in der Mehrheit war, einem harten Polonisierungsdruck ausgesetzt. Dieser Druck war um ein beträchtliches höher als der Germanisierungsdruck im Wilhelminischen Reich für die Polen. Über eine Million Deutsche flüchteten zwischen 1919 und 1939 aus dem Zwischenkriegspolen in das deutsche Reich.     

Wilhelm v. Gottberg, Schnega

 

 

Verantwortungslose Lokführer: Heizer Schell vernichtet ihre Jobs
Betr.: Leserbrief „Lokführer im Recht“ (Nr. 41)

Arno Zilian aus Lübeck schreibt in seiner Leserzuschrift, daß die Lokführer in das Beamtenverhältnis überführt werden sollten. Sicherlich ist Herrn Zilian entgangen, daß wir am 1. Januar 1994 eine Bahnreform hatten. Die Deutsche Bundesbahn als Behörde gab es von diesem Zeitpunkt an nicht mehr. Somit auch keine Beamte! Die Bahn als Aktiengesellschaft darf keine Beamten mehr ernennen! Die noch verbliebenen Beamten, das war die Mehrzahl, wurden dem neu gegründeten Bundeseisenbahnvermögen als Heimatdienststelle zugewiesen und von dort an die neue Bahn AG ausgeliehen. So auch die Lokführer. Die Laufbahn der Lokführer war immer mittlerer Dienst! Auch in der neuen Tarifstruktur der DB AG wurde dies berücksichtigt und eingearbeitet. Zu bemerken wäre noch, daß die Ausbildung zu Zeiten der Bundesbahn intensiver war als heute. Die Forderung der GDL nach 31 Prozent Gehaltserhöhung ist völlig absurd. Die angeblich hohe Verantwortung der Lokführer ist nicht gegeben. Es gibt umfangreiche Sicherheitseinrichtungen, die dafür sorgen, daß Fehler des Lokführers nicht zur Katastrophe führen. Die Sicherheitsfahrschaltung SIFA überwacht die Einsatzbereitschaft des Lokführers. Wenn er die SIFA nicht rechtzeitig bedient, wird der Zug zwangsgebremst. Die punktförmige Zugbeeinflussung (PZB) überwacht die Zugfahrt bei Zügen bis 160 km/h. Sie sorgt dafür, daß der Lokführer die Signale beachtet und die vorgeschriebene Geschwindigkeit nicht überschreitet. Fehler führen zur Zwangsbremsung. Die Liniengeführte Zugbeeinflussung (LZB) überwacht und steuert die gesamte Zugfahrt bei Geschwindigkeiten über 160 km/h. Der Lokführer wird quasi arbeitslos! Die Durchführung der gesicherten Zug- und Rangierfahrten liegt ausschließlich bei den Fahrdienstleitern. Sie haben heute weite Streckenabschnitte zu steuern und zu überwachen, in denen sich gleichzeitig mehrere Züge bewegen. Und das mit hohen Geschwindigkeiten! Es dürfen keine Fehler passieren! Der Dienst der Fahrdienstleiter erfordert in der gesamten Dienstschicht eine hohe Konzentration. Wird vom Regelbetrieb abgewichen, oder bei plötzlich auftretenden Störungen, muß umsichtig und schnell reagiert werden. Von Bauarbeiten, die immer anfallen, ganz zu schweigen. Der Lokführer hat nur seinen Zug, der Fahrdienstleiter aber etliche Züge auf seinem bis zu 200 Kilometer langen Streckenabschnitt gleichzeitig zu dirigieren.

Mit gleichem Recht könnten auch die Fahrdienstleiter ein Gehaltserhöhung von mehr als 30 Prozent fordern, da ihr Einflußbereich ständig größer wird.

Bei den von Herrn Schell geforderten Lohnerhöhungen wird es in Zukunft bald keine Lokführer mehr geben. Der Aufbau der automatischen Zuglenkung wird dadurch nur noch beschleunigt.  Heute kein Problem mehr!

Anmerkung: Es wurde in einer Leserzuschrift behauptet, es habe keine Heizerlaufbahn gegeben. Das ist nicht richtig. Die Laufbahn der Lokomotivheizer war im einfachen Beamtendienst angesiedelt, und bis zum absehbaren Ende der Dampflokära wurde auch noch ausgebildet. Später wurden die Heizer als Beimänner auf Dieselloks weiterbeschäftigt. Als auch diese wegfielen, schulte die DB im vereinfachten Verfahren die Heizer zu Lokführern um.    

Klaus Pudör, Hannover

 

 

Bürger zu Geiseln
Betr.: „Streik“ (Nr. 43)

Dieser Streik einer Mini-Gewerkschaft aus eigener Machtvollkommenheit enthält Grundsätzliches. Darf es Interessengruppen erlaubt sein, die Bürger zu Geiseln zu nehmen und sie ihrer Willkür auszusetzen? Ich meine, daß das nicht hinnehmbar ist und daß der Staat verpflichtet wäre, Unbill von seinen Bürgern fernzuhalten.

Natürlich enthält das auch die Problematik, daß die Vertretung eigener Interessen möglich sein muß. Dafür aber Regelungen zu suchen und zu finden ist Aufgabe der Politik.           

Maria Vermandel, Oldenburg

 

 

Rauschning behielt in fast allem recht
Betr.: Leserbrief „Beitrag zur Kriegsführung der Alliierten“ (Nr. 42)

Lügner, Fälscher, Verbrecher, der den Danzigern, Deutschland und der Geschichtsforschung Schaden zugefügt hat – genau das und dazu ein Vernichter von Millionen von Menschenleben in ganz Europa, den kennen wir doch: Es war Adolf Hitler und nicht Hermann Rauschning. Unabhängig von der wortwörtlichen Authentizität seiner „Gespräche mit Hitler“, hätte es zwischen 1933 und 1939 Millionen Rauschnings gegeben, und nicht die allzu gutgläubige Generation unserer Väter, ergänzt durch unsere „Generation der Ahnungslosen“, dann hätten wir die ostdeutsche Heimat nicht verloren, und Juden, Deutsche, Polen, Russen und wer noch alles hätte nicht so grausam leiden müssen. Das scheinen die Leserbriefschreiber vergessen zu haben. Und vieles kennen sie wohl eher von „Erzählchens“ und nicht eigener Lektüre, dazu dann vor allem auch Rauschnings „Die Revolution des Nihilismus“ (Zürich 1938, neu herausgegeben von Golo Mann mit einer ausführlichen wissenschaftlich fundierten Einleitung, Zürich 1964). Und sie kennen sicher auch nicht die Ausgabe der „Gespräche mit Hitler“ (Zürich 2005) mit der ausführlichen, wissenschaftlich anspruchsvollen und durch eine Fülle von Quellen gekennzeichneter Einführung von Marcus Pyka (Die Erstfassung erschien in Zürich 1940).

Nein, so kann man nicht argumentieren, und da helfen auch nicht krampfhaft herangezogene Zitate von Leopold von Ranke, Friedrich Schiller und Bertold Brecht. Man muß sich mit der Sache schon etwas intensiver befassen. Dann liest man bei Rauschning im Vorwort zu den „Gesprächen“: „Diese Gespräche mit Hitler sind authentisch ... Der Berichterstatter hat sich meist unmittelbar unter dem Eindruck des Gehörten Notizen gemacht. Vieles kann als nahezu wörtliche Wiedergabe gelten“. Mehr nicht, und Tonbänder gab es ja noch nicht. Von „100mal zusammengetroffen“ ist auch nicht die Rede, – dann hätte er ja wöchentlich mit Hitler gesprochen haben müssen!

Wer nur die „Gespräche“ liest und nicht die wesentlich bedeutendere „Revolution des Nihilismus“, kann vielleicht zu Fehlbeurteilungen von Rauschning gelangen. Diese Lektüre freilich ist mühselig und strengt Leser an, die nicht schnell genug zu einem Vorurteil kommen können. Jenes Werk ist ja ein Jahr älter als die „Gespräche“, – aber es enthält in schon fast seherischer Weise genau das, was dank Hitler Deutschland damals bevorstand und fast genau so eintrat. Gottlob behielt Rauschning in einem Punkt nicht recht, nämlich daß der unausweichliche Untergang des Dritten Reiches gleichsam Deutschlands Untergang bedeuten würde.       

Kurt Reschke, Bremen

 

 

Die Heimat madig machen?
Betr.: „Szenen aus der Provinz“ (Nr. 42)

Ich selbst gehöre – wie auch eine mir unbekannte Zahl anderer Vertriebener – zu denen, die beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Beschwerde gegen die völkerrechtswidrige Vertreibung eingelegt haben und die die Restitution ihres Eigentums begehren.

Wenn während des laufenden Verfahrens sogar in einer den Vertriebenen nahestehenden Zeitung die Auffassung vertreten wird: „Aber niemand von uns will da rein“, ist das nicht nur falsch, sondern auch für das derzeitige Verfahren sicher kontraproduktiv.

Für völlig unsachlich halte ich die Begriffe „zersiedelte Dörfer“ und „vernachlässigte Felder“. Das ist dem Vokabular derjenigen entnommen, die uns unsere Heimat „madig“ machen wollen.

Die EU hat in Deutschland viel Geld dafür ausgegeben, um in der Enge der Dörfer befindliche Bauernhöfe herauszulösen, um dem Bauern dort auch die ihm gehörenden Felder zuzuweisen. So kann er mit kürzesten Wegezeiten zu seinen Feldern gelangen. Diese für den Bauern nützliche Siedlungsweise war in den Dörfern auf polnischem Gebiet weit verbreitet. Wer das als abwertend hinstellt, zeigt, daß er sich die Vorteile dieser Siedlungsweise nicht bewußt gemacht hat.

Ich selbst habe im Herbst 2006 mein Heimatdorf in Ostbrandenburg besucht und habe nach Überschreiten der polnischen Grenze zwar Brachland gesehen, aber in meiner Heimat im Kreis Landsberg a. d. Warthe von „vernachlässigten Feldern“ nichts feststellen können.

Natürlich ist es (leider) richtig, daß die Polen auch heute noch von ihrer Führung gegen die Deutschen aufgehetzt werden – das ist aber seit Jahrhunderten so gewesen, wie die leidvolle Geschichte beweist. Auch daß die Polen rauswollen, um bei uns besser verdienen zu können, ist richtig, aber nicht neu: Auch waren 1938 rund 70000 polnische Wanderarbeiter bei der Zuckerrüben- und Kartoffelernte in Deutschland eingesetzt.

Wir wollen nun aber in die Zukunft schauen und unseren Teil dazu beitragen, daß zwischen den beiden Staaten wieder gutnachbarschaftliche Beziehungen entstehen. Das können wir aus der Ferne wohl aber nicht bewirken. Wir können es auch durch Passivität, Kuschen und Zahlen nicht erreichen. Wer das nach nunmehr mehr als sechs Jahrzehnten noch immer glaubt, ist ein Ignorant.

Zunächst muß alles getan werden, damit dem in den Staaten der freien Welt geltenden Völkerrecht wieder Geltung verschafft wird. Das bedeutet keineswegs, daß wir dem polnischen Pächter unserer Felder, der heute seine Pacht an den sich damit bereichernden polnischen Staat zahlt, kündigen müßten.          

Karin Zimmermann, Neunkirchen-Seelscheid

 

 

Wir leiden alle unter dem Gewinnstreben einiger weniger
Betr.: „Millionen in die eigene Taschen“ (Nr. 41)

In der Wirtschaftspolitik bin ich nicht sehr beschlagen, will aber trotzdem weitergeben, was ein Laie meint. Nach meinem Eindruck leiden wir alle unter dem rücksichtslosen Gewinnstreben von Mitmenschen, die Geld oder Macht besitzen und von beidem nie genug bekommen können. So haben doch auch die Schwankungen des Benzinpreises nur den Grund, daß Situationen ausgenutzt werden, irgendein Scheich hat einen Wind entweichen lassen, um schnell so zu tun, als ob das kostbare Naß knapp würde, und den Preis raufzusetzen. Mit Fabriken wird gehandelt, als ob in ihnen nicht Menschen arbeiten würden, Geldströme fließen hin und her zu dem Zweck, Besitz zu Lasten anderer Menschen zu vermehren. Wenn dann ein paar Manager nach ihrem Vorteil suchten, sollten wir uns nicht erregen, wir sind fast alle so, nur haben wir meist weder Macht noch Geld, mit denen wir unserem Vorteil dienenen könnten. Der Fisch stinkt vom Kopfe her; seinem Gestank können wir nicht entrinnen.

Werner Krönnicke, Langenhagen

 

 

Adieu, deutsche Interesse
Betr.: „Wer ist das Volk?“ (Nr. 44)

Die Linke, SP(D) und Grüne fordern das kommunale Wahlrecht für Nicht-EU-Ausländer. Sehen wir es ganz nüchtern: Parteien, die sich längst von der Vertretung deutscher Interessen verabschiedet haben und für den Erhalt unseres deutschen Volkes nichts tun, sondern im Gegenteil seinen Untergang wollen, benutzen die Zuwanderung mit allen ihren Konsequenzen nicht nur, um Stimmen für sich von wahlberechtigten Ausländern zu gewinnen, sie wollen zugleich unser Volk durchmischen und so von innen heraus zerstören. Ich meine, daß man das kaum noch anders sehen kann.    

Paul Groot, Neustadt

 

 

Wer will, der kann
Betr.: „Wie der Rechtsstaat sich selbst zu Grabe trägt“ (Nr. 42)

Dieses „Theaterstück“ hätte sich auch in Deutschland abspielen können. Die entsprechenden Mitspieler haben wir auch anzubieten.

In beiden deutschen Staaten leben Millionen Bürger, die nichts anderes als in Frieden und Freiheit leben wollen. Und wenn dann noch Regierungen und Parteien sichtbar für das Wohl der Bürger arbeiten, haben wir keine Vorgestrigen oder Extremisten zu fürchten. Und Zugewanderte, die sich integrieren wollen und sich auch entsprechend benehmen, haben bei uns kaum einmal Schwierigkeiten.       

Mara Heinhart, Bamberg

 

 

Staat für Kurden
Betr.: „Dunkle Wolken über Kurdistan“ (Nr. 43)

Kurdistan ist Spielball von Machtinteressen. Alle Kriegsgefahren wären beseitigt, wenn man den Kurden einen eigenen Staat zugestände, der sich dann zwangsläufig mit seinen Nachbarn arrangieren müßte, wenn er denn Bestand haben will. Doch diese einfachste Lösung stößt auf den Nationalismus der Staaten, die Teile Kurdistans okkupiert haben, wobei die Türken wieder als besonders nationalistisch auffallen. Und natürlich spielen auch die militärischen und wirtschaftlichen Interessen der USA eine Rolle, die frei von jeder Moral sind.

Klaus Rainer, Lübeck

 

 

Von Herrn Thierse ausgeschaltet
Betr.:  „Verbissen“ (Nr. 44)

Mein Leserbrief-Vorschlag, eine bescheidenere Vertriebenen-Gedenkstätte der Landsmannschaft ohne Zuschuß des Staates zu errichten, wurde leider nicht ernstgenommen. Nun haben wir die Quittung! Die Vertriebenenverbände sollten sich auflösen. Herr Thierse wird uns eine (Ge)Dankstätte für die Vertreibung bescheren.

Ob Herr Thierse diesen Vorschlag auch gemacht hätte, wenn es den Polen 1945 gelungen wäre, bei den Alliierten ihre ersehnte Gebietserweiterung bis nach Berlin durchzusetzen? Wäre er dann auch ein Vertriebener?      

Wilhelm Fuehrer, Köln

 

 

Gelungene PAZ
Betr.: PAZ

Als Leser der PAZ möchte ich Ihnen ein Lob für die gelungenen Artikel aussprechen. Auf Ihre Hintergrundinformationen möchte ich nicht mehr verzichten. Weiter so!

Mario Morgner, Rodewisch

 

 

Warum darf man positive Seiten an der DDR erkennen, aber nicht am Dritten Reich?
Betr.: „Niveaulose Inszenierungen“ (Nr. 42)

In der Bundesrepublik darf man vieles ..., nur Kritik an passender Stelle ist uns nicht erlaubt. Sofort ist Holland in Not, die Medien zerren unsere unselige Vergangenheit auf den Tisch und es wird mit hoch erhobenem Zeigefinger darauf verwiesen, was „Deutsche“ alles verbrochen haben, womit nur die wenigsten noch zu tun haben.

Dem Volk, daß diesen verdammten, unseligen Krieg verloren hatte, schob man alles, was evtl. auch den damaligen Gegnern anzulasten war, in die Schuhe.

Wer erinnert die Amerikaner an die Vernichtung der Indianer, die Türken an die Massaker an den Armeniern und die Russen an ... na, wir wissen es.

Was sind sie Deutschen doch bloß für Duckmäuser, unsere Historiker, die die deutsche Geschichte verklittert haben, sehen nur die Schuld bei dem „Deutschen Volk“. Erst ausländische Historiker haben Licht in die dunkle Vergangenheit gebracht und auch anderen Nationen große Mitschuld unterstellt (siehe Suworow).

Wir aber haben nach wie vor den Mund zu halten in Sachen Drittes Reich. Wer das nicht tut, ist erledigt und wird in die Ecke gestellt (siehe Eva Herman).

Es ist nur verwunderlich, daß ehemalige DDR-Bürger in aller Öffentlichkeit bekennen, daß es beim „Erich“ ja gar nicht so schlecht war. Eine derartige Äußerung in Bezug auf das Dritte Reich hat Frau Herman den Kopf gekostet. Warum geht man so katzensanft mit Leuten um, die die DDR verherrlichen?

Es gab auch positive Phasen im Dritten Reich, warum darf man das nicht sagen ohne Schelte? Auch das DDR-Regime war menschenverachtend (siehe Schießbefehl), nicht minder als das Dritte Reich.

Unzählige DDR-Bürger haben das am eigenen Leib zu spüren bekommen. Sie suchten Freiheit und gelangten dadurch in die Fänge der Stasi und hier jetzt ins soziale Loch aufgrund fehlender Unterlagen für die Verrentung.

Andererseits sind hohe Funktionäre der ehemaligen DDR in guter Verrentung. Das sind doch diejenigen, die diese armen Mitbürger auf dem Gewissen haben.

Ein weiterer heikler Punkt ist es, Kritik an unseren ausländischen „Mitbürgern“ zu üben. Ohne Leistung zu bringen, bei uns besser als Hartz-IV-Empfänger zu leben, eben das zu sagen ist „ausländerfeindlich“. Es gibt viele Ausländer, die sich dem Gastgeberland angepaßt haben, denn wer Gastfreundschaft genießen möchte, muß sich anpassen, nicht umgekehrt.

Versuchen Sie mal, in der Türkei sich so aufzuführen, wie es hier im Lande manche undankbaren ausländischen Mitbürger zu tun pflegen, ich glaube, es ginge sehr schnell, daß man des Landes verwiesen würde, oder es würde einem noch schlechter ergehen. Ja, liebe Landsleute, wo bleibt da Rede- und Meinungsfreiheit?        

Hans Adolf Sievers, Hanerau-Hademarschen

 

 

Bitte nicht bei uns!
Betr.: „Mit Macheten gegen Kurden“ (Nr. 44)

Wer als Gast in unserem Lande weilt oder als Zuwanderer die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten hat, hat sich einzuordnen und unsere Gesetze zu respektieren. Tut er dies nicht, muß er dazu gezwungen werden, was Justiz und Polizei zu leisten haben. Das dürfte nicht leicht sein, weil wir zu viele Türken und Kurden mit und ohne unsere Staatsbürgerschaft in unser Land gelassen haben. Ich stehe auf der Seite der Kurden, die wie alle Völker ein Recht auf einen eigenen Staat haben, was aber nicht dazu führen darf, unser Land als Nebenkriegsschauplatz zu mißbrauchen.

Andreas Eckenrieder, Berlin

 

 

Arzt- und Bankgeheimnis sind nichts mehr wert
Betr.: „Wieder nur halbe Sachen“ (Nr. 41)

Es soll noch die ärztliche Schweigepflicht geben? Wie soll ein Arzt Daten auf dem Rechner schützen, auch mit dem Zwei-Schlüssel-System, wenn außer ihm sein Personal die Daten kennt – vielleicht auch andere Rechnerwissende, zum Beispiel Raumpflegerin, Schreibkraft, Ehefrau, Partner von Angestellten. Daten werden auch ohne weiteres weitergegeben, zum Beispiel wenn Patient sie vergißt, Zettel weg und wer findet dann den Zettel? Es gibt keine Datensicherheit gegen Hacker und andere Spezialisten. Wozu gibt es den Datenschutz überhaupt? Der Bürger als Versicherter und Patient ist gläsern! Vorteile oder bessere Lebensqualität hat der Bürger nicht, im Gegenteil. Was geht das Arztgeheimnis den Apotheker an? Nichts. Die Industrie hat ein Interesse, die scheinheilige Gesundheitskarte unter die Leute zu bringen. Sie will sich das Millionenprojekt finanziell nicht entgehen lassen. Die Kassen werden keinen Gewinn machen. Ärzte auch nicht. Ärzte fürchten Kontrollen. Verständlich! Wer aber kontrolliert den Datenschutz, auf dem man rumhackt?

Der Mikrochip ist in die Gesundheitskarte eingebaut, aber noch nicht einsetzbar. Wann? Was enthält er? Was ist ein Notfalldatensatz?

Banken in Ehren: Das Bankgeheimnis gibt es nicht mehr. Das sollte man wissen. Banken leiten Daten an andere Banken weiter. Wieso sollen Ärzte dann die ihnen zugegangenen Informationen so schützen wie Banken das Bankgeheimnis? Das Arztgeheimnis wurde zumindest bis vor kurzem ernster genommen als das Bankgeheimnis! Wir leben in einer Zeit, die kaum noch Geheimnisse kennt. Dank der gepriesenen Technik! Wir können Bücher schreiben mit dem Titel: Was ist ein Geheimnis?

Dr. Marlies Wriede, Hamburg

 

 

So viele sind unnütz gefallen
Betr.: „Wo Walter Flex sein Leben ließ“ (Nr. 41)

„Wildgänse rauschen durch die Nacht.“ Wie oft haben wir dieses Lied in der 5. / Inf. Reg. 151 auf dem Vormarsch gesungen. Bis wir am 14. September 1941 mit Sturmbooten auf die der estnischen Küste vorgelagerten Inseln übersetzten. Dorthin, wo W. Flex vor 90 Jahren sein junges Leben ließ.

Wir landeten an diesem Tage im Morgengrauen mit der zweiten Welle auf der Insel Moon. Schon nach zehn Metern blieb der Angriff hinter einer Steinmauer liegen. Erst als einige Heinkel-Flugzeuge den Wald mit Bomben eindeckten, ging es um die Mittagszeit weiter. Bis dahin mußte ich mit zwei Verwundungen, die ich schon beim Ausbooten erlitten hatte, hinter der Mauer ausharren. Am Abend fand ich mich dann im Lazarett in Pernau wieder. Leider sind noch viele meiner Kameraden in den nächsten Tagen – unnütz – gefallen. Unnütz deshalb, weil Reval schon am 25. August erobert wurde und andere Divisionen schon vor Narva standen.

Meiner Meinung nach hätten die auf den Inseln isolierten russischen Truppen in unserem Rücken keinen Schaden anrichten können. Am Ende gab es nur 4000 Gefangene.

Eine Entdeckung machte ich 1942 auf einem Friedhof in Tschudowo am Wolchow. Ich fand dort das Grab des Feldwebels Lisdat, der am 16. September 1941 als erster über den Steindamm von Dagö die Insel Ösel betrat. Das Bild von seinem Grab habe ich heute noch.

Horst Redetzky, Delmenhorst

 

 

Verharmloser
Betr.: „Führender Kopf“ (Nr. 41)

Der Kopf der ehemaligen Terroristin Brigitte Mohnhaupt ziert also ein T-Shirt, auf dem auch der Schriftzug der Frauen-Zeitschrift „Brigitte“ zu sehen ist. Das wird uns nicht umbringen, so wenig es uns umbringen würde, wenn jemand oder ein paar mehr den Holocaust in Zweifel zögen. Da unser Rechtssystem sich aber leider in einer Schieflage befindet und linkslastig ist, kommt der Holocaust-Leugner in den Knast, gleich für Jahre, während der Hemdenproduzent und Hemdenträger der Terroristen-Shirts wohl unbehelligt bleibt. Ich meine, daß jede Gesellschaft geistig Minderbemittelte, Wirklichkeitsleugner und Spinner ertragen muß und kann, was auch mit der Respektierung von Freiheit zu tun hat. Der Erhalt unserer Freiheit und ihre Respektierung müssen uns wichtiger als der geistige Irrläufer sein.

Vor Jahren gab es in Berlin ein Lokal, möglicherweise gibt es es noch, das den Namen „Ilja Ehrenburg“ trug oder trägt, eines Mannes, der die Rotarmisten im Zweiten Weltkrieg zu hunderttausendfachen Morden und Vergewaltigungen aufrief. Wir Zeitzeugen haben das ertragen, haben aber nie einen Fuß in diese Pestbeule der Unmenschlichkeit gesetzt.

Martin Kölber, Berlin


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