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01.12.07 / Amtssprache war Deutsch

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-07 vom 01. Dezember 2007

Amtssprache war Deutsch

Belgien ist seit 1970 in drei Kulturgemeinschaften unterteilt, von der die deutschsprachigen Gebiete in der Region Wallonien liegend die kleinste Gemeinschaft bildet. Durch das Sprachengesetz aus dem Jahre 1963 wurde nach 1945 erstmals ein offizielles deutsches Sprachgebiet geschaffen. Doch der Einzug der deutschen Sprache liegt länger zurück.

Nachdem die Gebiete zwischen Eupen und Kelmis in Nord-Belgien nach dem Wiener Kongreß  von 1815 an Preußen fielen, wurde Deutsch zur Amtssprache. Mit der Reichsgründung im Jahre 1871 wurde das Gebiet auch Teil des deutschen Kaiserreiches. 1973 wurde der Rat der deutschen Kulturgemeinschaft eingesetzt, der seine Befugnisse und Finanzmittel in den folgenden Jahren immer weiter ausbauen konnte. Mit dem Rat verfügen die Deutschbelgier über ein eigenes Parlament mit gesetzgebender Gewalt. Im Unterschied zum Flämischen Rat und zum Rat der Französischen Gemeinschaft ist der Rat der Deutschen Gemeinschaft allerdings nicht befugt, Dekrete über den Sprachengebrauch in Verwaltungsangelegenheiten, im Unterrichtswesen und in den Sozialbeziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu verabschieden.

Ansonsten ist die deutschsprachige Gemeinschaft als mit der flämischen und der französischen Gemeinschaft gleichgestellt einzustufen. Eine schlechte Arbeitsmarktsituation führt dazu, daß viele Deutschbelgier in Wallonien, Flandern oder sogar in Deutschland arbeiten. Die Mehrsprachigkeit bringt Vor- wie auch Nachteile.

Viele haben in der insbesondere in der schriftlichen Ausdrucksweise erhebliche Schwierigkeiten, eine deutschsprachige Universität gibt es in Belgien nicht. Ein Studienabschluß ist nur in französischer oder niederländischer Sprache möglich. Alternativ ist zwar ein Studium in Deutschland möglich, dies allerdings erschwert die Anerkennung des Studiums in Belgien. Die Mehrsprachigkeit läßt natürlich auch einen verbesserten Zugriff auf den internationalen Arbeitsmarkt zu.


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