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01.12.07 / Man weiß zu feiern / Heimattreffen der Gumbinner in Norderstedt war ein voller Erfolg

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-07 vom 01. Dezember 2007

Man weiß zu feiern
Heimattreffen der Gumbinner in Norderstedt war ein voller Erfolg
von Dieter Dziobaka

Am Ende waren alle erstaunt über den beträchtlichen Zustrom an Besuchern, denn die Bedingungen zu diesem 7. Treffen der Gumbinner aus Stadt und Land für den Raum Norddeutschland hatten das Gegenteil erwarten lassen. Als da waren: ein neues Tagungslokal, jetzt also nicht mehr bei Tomfort in Langenhorn, sondern diesmal in Norderstedt. Dann der drohende Bahnstreik. Dazu eine weitere Gumbinner Veranstaltung im Hamburger Umkreis, und zu allem Überfluß herrschte an diesem Tage auch noch anfangs dichter Morgennebel. Aber, wie Kurt Grenz, der aus Kiel zum Treffen angereist war, erklärte, sind Veranstaltungen der Gumbinner nicht nur Ereignisse, auf die man sich freut, sondern die Teilnahme an ihnen ist eine Selbstverständlichkeit.

Als Ehrengast war zur Freude der Gumbinner der Vorsitzende der ostpreußischen Landesgruppe Hamburg, Hartmut Klingbeutel, erschienen. Desgleichen herzlich begrüßt durch die Vorsitzende der Gumbinner in Hamburg, Mathilde Rau, wurden der Redakteur des Lötzener Heimatbriefes Hans-Werner Erdt mit seiner Frau sowie Gisela Fox, Schriftleiterin des Rößeler Heimatboten, mit ihrem Ehemann. Erfreut nahmen die Gumbinner auch den Besuch von Mitgliedern der Hamburger Heimatkreisgruppe Insterburg mit ihren Leiter Manfred Samel zur Kenntnis. Am Nachmittag gesellten sich dann noch der Heimatkreisvorsitzende der Gumbinner, Eckard Steiner, und seine Stellvertreterin, Karin Banse, dazu.

Und so waren rund 80 Personen, die sich im reich mit ostpreußischen Emblemen – Fahnen, Städtewappen – geschmückten Saal des Hotels Zur Glashütte eingefunden hatten. Harald Tanck hatte wieder die beiden großflächigen Fotos der Gumbinner Friedrichsschule und Cecilienschule aufgestellt, so daß sich bei vielen Besuchern sofort ein anheimelndes Heimatgefühl einstellte.

Einige von ihnen hatten weite Wege auf sich genommen, um an dem Treffen teilnehmen zu können. Sie kamen von Flensburg und Kiel, Lübeck und Itzehoe,  Hannover, Bremen und Münster nach Norderstedt. Es waren nicht nur Gumbinner. Sie stammten aus Tilsit, Ragnit, Ebenrode und Angerapp, Anger- und Insterburg, Königsberg und dem Samland, aus Lyck, Rößel und Lötzen. Sie wohnten einst in Danzig, Posen und dem Böhmerwald. Sogar eine waschechte Französin, aus Lyon gebürtig, war unter den Teilnehmern.

Spielte bei manchen Gumbinnern das Pflichtgefühl eine Rolle bei ihrer Entscheidung, nach Norderstedt zu fahren, so lockte die Besucher aus den Nachbarkreisen Gumbinnens vor allem das stets attraktive Programm zur Teilnahme an der Veranstaltung. Auch in diesem Jahr hatte Hans Günter Schattling, der Organisation und die Leitung des Treffens übernommen hatte, ein beachtliches Programm zusammengestellt. Land und Menschen, ostpreußische Art und Kultur machte Ruth Geede in ihren unverwechselbaren Erzählungen, von denen sie etliche Kostproben dem dankbaren Publikum gab, erlebbar. Auch die Beiträge der AG „Ostpreußisches Platt“, vorgetragen von deren Vorsitzenden Siegfried Grawitter, zauberten eine heimatliche Stimmung in den vollbesetzten Raum. Gut dazu paßten die Kindheitserinnerungen, die mehrere Teilnehmer vortrugen. So erfuhr man von den ersten zarten Banden eines etwa achtjährigen Gumbinner Jungen, die ihn mit einem gleichaltrigen Mädchen zusammenführten, wenn sie Hand in Hand gemeinsam den Nachhauseweg beschritten, und die Mutter sich wundern mußte, warum ihr Sohn immer so spät erst aus der Schule kam. Zur Sprache kam ebenfalls, warum ein Friedrichsschüler auf dem Weg zum Konfirmandenunterricht an einem kalten Wintertag in das Eis der Pissa einbrach, obwohl seinen Kameraden die Abkürzung des Weges über den zugefrorenen Fluß anstandslos geglückt war. Der arme Dietmar!

Am  Nachmittag brachten Hans Günter Schattling und Heinz Grawitter mit ihren Ziehharmonikas, auf denen sie eine Reihe von „Ohrwürmern“ spielten, den Saal zum Mitsingen und dadurch in eine fröhliche, ausgelassene Stimmung. Die wurde durch den Auftritt des LAB-Chores Hamburg Fuhlsbüttel gleich weitergeführt. Unter der Leitung des Gumbinner Landmanns Dieter Dziobaka sang das Seniorenensemble Spaß-, Spott- und Stimmungslieder. Die in zum Teil effektvollen Arrangements schwungvoll gesungenen Lieder fanden ein begeistertes Publikum, das die bekannten Melodien immer wieder lustvoll mitsang. Als ihr letztes Lied mit dem Zweizeiler „Hier ist immer etwas los, Gumbinner Treffen – ganz famos!“ endete, sagten sich viele der Anwesenden „Ja, genau so ist es!“ Zum Abschluß dieses schönen Tages, der allen Teilnehmern wohl noch lange in guter Erinnerung bleiben wird, erhoben sich die Gumbinner mit ihren Gästen von den Sitzen und bildete mit den Chorsängern große Kreise. Man faßte sich an den Händen und sang gemeinsam ein Abschlußlied.

Dann hieß es Abschied nehmen von Verwandten und Freunden. „Auf Wiedersehen bis zum nächsten Treffen der Gumbinner am 27. September 2008 wieder im Hotel zur Glashütte in Norderstedt.“

Foto: Für Abwechslung war gesorgt, und mehr als einmal hörte man lautes Gelächter.


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