20.04.2024

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15.12.07 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-07 vom 15. Dezember 2007

MELDUNGEN

Neuer OB in Tilsit

Tilsit – Bei der Direktwahl des Oberbürgermeisters ist der von der Partei „Einiges Rußland“ nominierte Viktor Smilgin als absoluter Gewinner hervorgegangen. Er erhielt 74,9 Prozent der Stimmen. Die übrigen drei Kandidaten blieben abgeschlagen zurück. Der 36jährige studierte Agrarökonom Smilgin ist als Abgeordneter der Königsberger Gebietsduma im Ständigen Haushalts- und Finanzausschuß tätig. Er tritt ein nicht leichtes Erbe an. Sein Vorgänger, der 60jährige Wjatscheslaw Swetlow, hat in den neun Jahren seiner Amtszeit ein ständig gewachsenes Haushaltsdefizit aufgebaut. Viele kommunale Probleme harren der Lösung, bei der Gebäudeerhaltung, der Straßensanierung, der Müllentsorgung, der Wärmelieferung und vor allem beim Wohnungsbau. Die Liste der Wohnungssuchenden ist lang. 4000 Anträge auf Zuweisung von zumutbarem Wohnraum wollen abgearbeitet werden.              H. Dz.

 

Rauchverbot auf Friedhöfen

Allenstein – Die Allensteiner Stadtverordnetenversammlung hat ein Rauchverbot auf den städtischen Friedhöfen beschlossen. Dieser Beschluß verpflichtet den Stadtpräsidenten, das Rauchverbot in die Friedhofsordnung aufzunehmen. Die Entscheidung erfolgte mit denkbar knapper Mehrheit. Acht Stadtverordnete stimmten für das Verbot, sieben waren dagegen und einer enthielt sich. Der Abstimmung war im Stadtrat eine stürmische Diskussion vorausgegangen. Gegner argumentierten, daß man über Selbstverständlichkeiten nicht abstimmen solle, sondern danach leben müsse. „Sollen wir auch über das Fluchen in Omnibussen abstimmen?“ spottete der Stadtverordnete Grzegorz Smolinski von der PiS. Henryk Barczewski verwies darauf, daß sich bekannte Kommunalpolitiker aus Lomscha lustig über diesen Gedanken machten. Jaroslaw Szostek vertrat die Ansicht, daß es in der Stadt viel wichtigere Probleme gäbe als das Rauchen auf den Friedhöfen, das zur persönlichen Kultur eines jeden Menschen gehöre. Die Initiative zu dem umstrittenen Verbot kam von der Stadtverordneten Ewa Zakrzewska von der PO; sie ist von Beruf Ärztin. „Auf diesen Gedanken kam ich am Tage vor Allerheiligen, und ich meine, man muß es den Leuten beibringen, daß es sich nicht gehört, auf den Friedhöfen zu rauchen“, rechtfertigte Zakrzewska ihren Vorstoß. Noch vor der Abstimmung erhielt Zakrzewska die Auszeichnung „Weißer Rabe“ von der Stiftung zur Förderung der Gesundheit. Relevant wird ein Verbot in der Praxis durch die Strafe, die seiner Mißachtung folgt. Personen, die auf dem Friedhof rauchen, können von der Stadtpolizei zwar bestraft werden, Präsident Malkowski stellte jedoch klar, daß er die Stadtpolizisten nicht speziell auf die Friedhöfe schicken werde. „Dieser Beschluß ist eine Frage von Moral und Ethik, und es geht dabei nicht um Maßnahmen“, sagte der Stadtpräsident von Allenstein, ein ausgewiesener Gegner des Verbotsbeschlusses.


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