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22.12.07 / Der erste Verfolger von Christen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-07 vom 22. Dezember 2007

Der erste Verfolger von Christen

Die Geschichte der Christenverfolgung reicht bis zu Herodes I., auch Herodes der Große genannt, zurück. Um 73 vor Christi Geburt kommt der Sproß von Antipatros und dessen Frau Kypros in Judäa zur Welt. Seine Familie ist wohlhabend, einflußreich. So wird er 47 v. Chr. von seinem Vater als Statthalter von Galiläa eingesetzt. Da Rom durch einen Bürgerkrieg fürs erste mit sich selber beschäftigt ist, versuchen sowohl Herodes und sein Bruder Phasael als auch Antigonos das dadurch entstandene Machtvakuum zu füllen. Antigonos obsiegt fürs erste mit Hilfe des Nachbarvolkes, der Parther. 40 v. Chr. krönt er sich zum König von Jerusalem. Herodes flieht nach Rom und wird von dem dortigen Triumvirat aus Octavian, Marcus Antonius und Marcus Aemilius Lepidus zum König von Jerusalem ernannt. Es folgt ein Krieg zwischen den beiden Königen von Jerusalem, aus dem Herodes 37 v. Chr. als Sieger hervorgeht.

Bei der Absicherung seiner Herrschaft war König Herodes rücksichtslos. Berühmtheit erlangte der bethlehemitische Kindermord, von dem wir allerdings mehr aus der Bibel als aus den Geschichtsbüchern wissen. Nachdem Herodes durch die Sterndeuter aus dem Morgenland von der Geburt eines neuen Königs der Juden erfahren hatte, fürchtete er um die Herrschaft seiner Dynastie und ließ Israels Weisen nach dem Geburtsort dieses Jungen fragen. Nachdem die Befragten Bethlehem als Ort der Geburt identifiziert hatten, ließ er dort alle Knaben, die jünger als zwei Jahre alt waren, töten.

Während mittelalterliche Autoren von bis zu 144000 Opfern ausgehen, spricht die griechische Liturgie von 14000 Ermordeten und spätere Theologen wie Joseph Knabenhauer und August Bisping von etwa sechs bis 20. Es gibt sogar die Theorie, daß die Bluttat überhaupt nicht stattgefunden habe. So wird beispielsweise auf den jüdisch-römischen Historiker Flavius Josephus verwiesen, der von einem Kindermord in Bethlehem nichts berichte, obwohl er alle bekannt gewordenen Verbrechen Herodes’ ausgesprochen ausführlich dargestellt habe. M. Ruoff


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