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05.01.08 / Radikal gegen uns Andersgläubige / Neue Studie offenbart unerwartet hohe Gewaltbereitschaft junger Muslime in Deutschland

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-08 vom 05. Januar 2008

Radikal gegen uns Andersgläubige
Neue Studie offenbart unerwartet hohe Gewaltbereitschaft junger Muslime in Deutschland
von Mariano Albrecht

Fast wäre sie untergegangen im friedfertig, besinnlich-christlichen Glockengeläut der Weihnachtszeit. Die Studie „Muslime in Deutschland“ beschäftigt sich mit der Einstellung zu Demokratie und Rechtsstaat und der Akzeptanz religiöser Gewalt durch in Deutschland lebende Muslime. Bereits der Vorgänger von Innenminister Wolfgang Schäuble, Otto Schily, hatte sie in Auftrag gegeben. Das über 500 Seiten starke Papier offenbart, was viele konservative Multikulti-Kritiker schon seit Jahren prophezeien, auch linke Kreise kommen an den Fakten nicht mehr vorbei. Die Studie birgt politischen Zündstoff: 40 Prozent der in Deutschland lebenden Muslime sind fundamental orientiert, sechs Prozent seien gewaltbereit, das sind einige tausend, rund jeder vierte Muslim befürwortet Gewaltanwendung gegen Andersgläubige.

Innenminister Schäuble bringt es im Vorwort der Studie von Katrin Brettfeld und Peter Wetzels von der Universität Hamburg auf den Punkt: „In Deutschland hat sich ein ernst zu nehmendes islamistisches Radikalisierungspotetial entwickelt.“ Es sei wichtig, Radikalisierungsprozesse frühzeitig aufzuhalten, so der Minister.

Und genau dort liegt das eigentliche Problem. Denn daß sich diejenigen, die den Schritt in die Radikalität vollzogen haben, kaum aufhalten lassen, wird am Beispiel der Kofferbomber von Köln deutlich. Der Libanese Youssef Mohamad E. H. führte ein Doppelleben, zeitweise lebte er in der Pension eines islamischen Zentrums in Hamburg-St.Georg, in unmittelbarer Nähe der Moschee, in der die Attentäter des 11. September verkehrten. Unter Mitbewohnern fiel er durch seine auffallend strenge religiöse Haltung auf. Er habe sich oft mit Glaubensbrüdern getroffen und im Keller des Hauses einen eigenen Gebetsraum eingerichtet.

Ob Kölner Kofferbomber oder die deutschen Konvertiten Fritz und Daniel, die gerade noch vor einem geplanten Anschlag den Fahndern ins Netz gingen, seit der Muslim-Studie ist eines klar: Ein Teil der muslimischen Jugend in Deutschland ist zu allem bereit.

17 Prozent der muslimischen Schüler und Studenten befürworten ein autoritäres islamisches Rechtssystem. Ihre Haltung begründe sich in erlebter Ausgrenzung und Enttäuschung von der deutschen Gesellschaft, heißt es in der Studie. Hat die Gesellschaft versagt?

Sie hat versagt, und zwar gründlich. In die Bresche gesprungen sind muslimische Interessenvertreter, die sich der Klientel bemächtigt haben. In der Vergangenheit hatte die rot-grüne Integrationspolitik einen fast uneingeschränkten Zugang der Interessenvertreter zu muslimischen Jugendlichen gefördert, ohne zu hinterfragen, was für ein Bild des Einwanderungslandes in den Migrantenorganisationen vermittelt wurde. Das liegt in der Vergangenheit, doch gibt es Konzepte für die Zukunft?

Mit der Integrationskonferenz im Sommer dieses Jahres wollte die Bundesregierung einen neuen Anfang wagen, doch passiert ist nicht viel, im Gegenteil. Die Klientel der gewaltbereiten Muslime ist nicht mehr erreichbar, sie haben mit dem Modell Deutschland abgeschlossen. Verbände wie die Islamische Gemeinschaft „Milli Görüs“ fordern Muslime offen auf, sich nicht auf den Weg eines „deutschen Islam“ einzulassen. Innerhalb der islamischen Zentren ist eine steigende Selbstradikalisierung besonders unter jungen Muslimen zu verzeichnen. Die Politik sieht immer noch zu. Die Ausbildung in Deutschland tätiger islamischer Geistlicher findet größtenteils immer noch im Ausland, häufig in der Türkei, statt. Einzig bei der Konrad-Adenauer-Stiftung der CDU wird ein Projekt zur Ausbildung von Imamen verfolgt. Das ist zu wenig. Unverständlich scheint mit Blick auf die ausgemachten sechs Prozent der gewaltbereiten Muslime der ständige Angriff der Opposition auf die Vorschläge von Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) zur Erhöhung der inneren Sicherheit. Auch wenn linke Kreise bereits versuchen, das Ergebnis der Studie mit Zahlen gewaltbereiter Nichtmuslime in Deutschland zu relativieren, muß auch im linken Lager klar werden, daß es bei einer Sicherheitsdiskussion nicht darum geht, alle Muslime unter Generalverdacht zu stellen. Vielmehr sind Konzepte für die Zukunft gefragt, die es den islamistischen Rattenfängern schwer machen, Jugendliche für sich zu gewinnen. Ein Schritt in die richtige Richtung wäre es, islamische Kulturzentren und Migrantenorganisationen zu mehr als zu Lippenbekenntnissen zu verpflichten, das Treiben in Kultur- und sogenannten Integrationszentren transparenter zu machen und direkten Einfluß zu nehmen.

Foto: Mannheim: Ein Junge schaut über die gebeugten Rücken der Muslime beim traditionellen Freitagsgebet in der moslemischen Reformgemeinde Ahmadiyya, die offiziell für einen aufgeklärten und friedfertigen Islam steht.


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