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05.01.08 / Charmante Zeitreise / Eliane von Falkenhausen berichtet über die »Schlösser ihrer Mutter«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-08 vom 05. Januar 2008

Charmante Zeitreise
Eliane von Falkenhausen berichtet über die »Schlösser ihrer Mutter«

Die schönsten Kindheitserinnerungen von Eliane von Falkenhausen spielen auf dem Gut Nährschütz, das ihren Großeltern gehörte. Immer wenn ihre Mutter ein Kind bekam, durfte Eliane, die älteste, zu den Großeltern. Da ihre Mutter streng katholisch war, bekam Eliane sogar fünf jüngere Geschwisterchen, und das, obwohl der Großvater schon nach dem dritten Kind ihren Vater ermahnte, Maß zu halten: „Eigentlich müßte ich Dir ja nun, lieber Schwiegersohn, zu Deinem neugeborenen Sprößling gratulieren, aber ich tue das mit Vorbehalt! Weder Dein Einkommen noch die wirtschaftliche Lage unserer Zeit rechtfertigen einen solchen Leichtsinn. Ich hoffe, Du verstehst mich nicht falsch. Von mir werdet Ihr keinerlei Unterstützung in Zukunft erwarten können. Die Krise in der Landwirtschaft spitzt sich zu. Die Güter in meiner Nachbarschaft stehen fast alle auf der Kippe, und ich kämpfe einen besonderen Kampf, um Nährschütz zu erhalten.“

Natürlich unterstützt der Großvater die Familie trotzdem, und obwohl er sein Gut verkaufen muß, gibt er sein Geld, damit seine Tochter und ihr Mann sich ein eigenes Herrenhaus kaufen können. Doch mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Flucht verlieren die von Falkenhausens alles, was der Großvater ihnen ermöglicht hatte.

„Die Schlösser unserer Mutter – Eine schlesische Kindheits-Erinnerung“ enthält zahlreiche süße Erlebnisse der Autorin. Beispielsweise berichtet sie von einem Fest ihrer Familie, bei dem angesichts einer sehr offenherzig gekleideten Baronin der anwesende Pfarrer gefragt wird, wie weit eine Dame nach katholischer Sitte ausgeschnitten sein dürfe. „So, daß man nicht sieht, daß es zwei sind“, lautet die kurze Antwort des sich dem köstlichen Braten hingebenden Geistlichen.

Vor allem die Zuneigung, die Eliane von ihren Großeltern erfährt, wärmt das Herz, genauso wie der Zusammenhalt, der die Geschwister miteinander verbindet. Eliane von Falkenhausen ist mit dem vorliegenden Buch eine charmante Zeitreise gelungen.           Bel

Eliane von Falkenhausen: „Die Schlösser unserer Mutter – Eine schlesische Kindheits-Erinnerung“, Schleswiger Druck & Verlagshaus, Schleswig 2007, geb., 221 Seiten, 24,80 Euro, Best.-Nr. 6439


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