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12.01.08 / Der Ruf nach Sicherheit / Bürger verlangen energische Eingriffe – Politiker beim Wort nehmen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-08 vom 12. Januar 2008

Der Ruf nach Sicherheit
Bürger verlangen energische Eingriffe – Politiker beim Wort nehmen
von Klaus D. Voss

Der Mann hat dick aufgetragen – und das war richtig so: Roland Koch, CDU-Ministerpräsident und Wahlkämpfer aus Hessen, hat den brutalen Überfall auf einen 76jährigen Mann in der Münchener U-Bahn so wortstark aufgegriffen, daß sich kein Politiker bei diesem zentralen Thema davonschweigen kann. Deutschland debattiert: Wie sicher leben wir?

Die Menschen kennen die Lage im Land besser, als die Politik es wahrhaben will: Der Gewaltexzeß von München, begangen von einem jungen Türken und einem jungen Griechen, ist kein Einzelfall. Übergriffe dieser Art häufen sich, noch schlimmer ist die Angst der Bevölkerung vor diesen Gewaltdrohungen. Längst haben die Menschen ihr Verhalten den Kriminellen unterordnen müssen und bewegen sich entsprechend vorsichtig: Weite Bereiche in Großstädten sind längst – wie es heute heißt – „no go areas“ für Frauen und alle Menschen über 60 geworden, nicht nur bei Dunkelheit. Die Bürger fordern ihr Recht auf Sicherheit und Bewegungsfreiheit. Das muß voran stehen als Aufgabe Nummer eins.

Experten haben nach Übergriffen wie in München immer wieder den gleichen Tätertyp skizziert:  vom Rand der Gesellschaft, kaum gebildet, durch nichts gezügelt, extrem gewaltbereit. Manche gerade 13, die meisten ältere Jugendliche oder junge Heranwachsende. Darunter auch Deutsche, in der Mehrzahl aber junge Menschen mit Migrationshintergrund. Und allen scheint eines gemeinsam zu sein: Sie sind kaum noch ansprechbar durch Erziehungsmaßnahmen.

Die Gesellschaft muß sich damit auseinandersetzen, wie sie mit der stark ansteigenden Gewaltbereitschaft unter jungen Menschen fertig werden will. Alle, die jetzt Schlagzeilen machen, haben bereits eine lange Vorstrafen-Karriere und waren durch alle sogenannten Besserungsmaßnahmen gegangen. Die jungen Gewalttäter haben dabei nur eines wirklich gelernt: über die unglaubliche Milde von Justiz und Vollzugsbehörden zu spotten.

Und dennoch: Gefährdete junge Menschen brauchen Hilfe, aber die richtige. Leider wollen die Forderungen nicht verstummen, die noch mehr Geld für die fragwürdigsten Projekte einfordern – etwa vom Selbsterfahrungstheater bis zum Langzeitbesserungsurlaub am Mittelmeer oder in Argentinien. Dabei sollte man sich nicht lange mit der Frage aufhalten, wer letztlich von diesen Millionen mehr profitiert: Betreuer oder Betreute. Denn wenn nach drei Jahrzehnten Erfahrungen diese angeblichen Förderprogramme Rückfallquoten von bis zu 80 Prozent haben, dann sind sie eines, nämlich nachgewiesen erfolglos.

Es ist an der Zeit, neue Methode zu erproben – etwa den jungen Straftätern früh und deutlich Grenzen aufzuzeigen. Das ist die Aufgabe Nummer zwei.

Am schwierigsten wird es sein, die Politiker dazu zu bringen, Wort zu halten. Die Bürger müssen deutlich machen, daß sie sich nicht nur Wahlkampfreden anhören wollen, sondern dieses Mal auch Taten sehen wollen – das wäre die Aufgabe Nummer drei. (Siehe auch die Seiten 2, 3 und 8)


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