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12.01.08 / Gelenkschmerzen / Bei Arthritis frühzeitig den Arzt aufsuchen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-08 vom 12. Januar 2008

Gelenkschmerzen
Bei Arthritis frühzeitig den Arzt aufsuchen

Nach einem schweren Umzug mit sperrigen Möbeln können die Gelenke empfindlich schmerzen. Wem die Knie oder Handgelenke auch ohne derartige Belastungen über längere Zeit weh tun, sollte einen Arzt aufsuchen. „Hinter den Gelenkbeschwerden kann eine rheumatische Erkrankung stecken“, sagt Professor Wolfgang Rüther, Direktor der Orthopädie in der Rheumaklinik Bad Bramstedt und im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Vor allem unter Arthritis, einer entzündlichen Gelenkerkrankung, leiden viele Menschen. Meistens tritt sie im mittleren Lebensalter auf, treffen kann sie alle Gelenke.

Wie es zu der Entzündung kommt, ist unklar. Mediziner vermuten, daß es sich um einen Defekt im Immunsystem handelt, dessen Freßzellen die Gelenkknorpel angreifen.

Anzeichen für eine Arthritis sind geschwollene Gelenke, Morgensteifigkeit und eine deutliche Verzögerung beim Bewegen der Gliedmaßen, beispielsweise der Finger.

„Betroffene können sich nur schwer rühren und kommen morgens kaum aus dem Bett. Manche haben so steife Finger, daß ihnen die Zahnbürste aus der Hand fällt“, erläutert Rüther.

Die Gelenkschwellungen können, müssen aber nicht mit Schmerzen verbunden sein. „Manche Patienten bemerken eher zufällig, daß sie ein dickes Knie oder Sprunggelenk haben“, sagt der Facharzt. Je weiter die Entzündung fortschreite, desto eher träten dann auch Schmerzen auf. Patienten mit schwerer Arthritis sind Rüther zufolge massiv in ihrem Alltag beeinträchtigt. Sie könnten kaum laufen und litten unter starken Schmerzen.

Der Mediziner rät, bei Rheuma-Symptomen rasch einen Arzt aufzusuchen – möglichst gleich einen Spezialisten. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (www.rheumanet.org) führt einen entsprechenden Praxis- und Klinik-Wegweiser.

„Bei Arthritis hängt sehr viel von der Früherkennung ab“, betont Rüther. Wenn die Krankheit frühzeitig behandelt werde, seien die Heilungschancen gut.

Neben physiotherapeutischen Maßnahmen gibt es eine Reihe wirksamer Medikamente, darunter die sogenannten TNF-alpha-Blocker. Diese Biologica werden Rüther zufolge seit etwa fünf Jahren erfolgreich in der Rheuma-Therapie eingesetzt und hemmen den körpereigenen Botenstoff TNF-alpha. Er spielt bei der rheumatischen Gelenkzerstörung eine entscheidende Rolle.    Ddp


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