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12.01.08 / Aus dem Alltagstrott ausbrechen / Wie man langjährige Partnerschaften lebendig gestaltet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-08 vom 12. Januar 2008

Aus dem Alltagstrott ausbrechen
Wie man langjährige Partnerschaften lebendig gestaltet
von Anja Schäfers

Die meisten Partnerschaften entstehen heute aus Liebe. Doch ein ganzes Leben hält die Phase der Verliebtheit selten an. Nach einiger Zeit bekommen die alltäglichen Pflichten des Lebens wieder mehr Gewicht und auch in der Beziehung schleicht sich Routine ein. „Wenn das Kribbeln im Bauch nachläßt, ist es gut, wenn man sich auf seine Gemeinsamkeiten besinnt“, sagt Katja Doubek, Psychotherapeutin in München.

Ganz unterschiedliche Eigenschaften, Interessen oder Vorlieben können ein Paar miteinander verbinden. Einige teilen die Liebe zur Natur, andere haben denselben Humor oder betreiben ein gemeinsames Hobby. Solche Verbundenheiten sollten die Partner bewußt pflegen oder notfalls auch wieder aufleben lassen.

Nicht immer sind beide Partner dabei gleich kreativ. „Oft ergreifen Frauen eher die Initiative“, berichtet die Psychotherapeutin.

Seine Ideen sollte jeder offen und ohne Vorwürfe aussprechen. Wenn ein Paar abends immer Schnittchen vor dem Fernseher ißt, sollte es ein Abendessen auch mal wieder ganz anders gestalten. Es könnte zum Beispiel die Mahlzeit bei Kerzenschein am Eßtisch einnehmen.

Meist bedürfe es keiner spektakulären Aktionen, um aus dem Alltagstrott auszubrechen. Einige Paare lieben zum Beispiel Filme, kommen aber wegen ihrer Kinder nicht mehr ins Kino. „Vielleicht verabreden sich die Partner zu einem DVD-Abend zu Hause“, sagt Doubek.

„In der Partnerschaft darf die gegenseitige Wertschätzung nicht abreißen“, sagt Joachim Engl, Psychotherapeut und Eheberater am Institut für Forschung und Ausbildung in Kommunikationstherapie in München. Diese ließe sich zum Beispiel durch kleine Aufmerksamkeiten, wie kleine Geschenke oder einen Blumenstrauß ausdrücken.

Noch wichtiger sei aber, den Partner im Alltag für kleine und große Dinge zu loben. Das könne etwa ein Kompliment für ein gelungenes Essen sein oder ein Ausdruck der Freude über den gemähten Rasen.

Fehlen solche gegenseitigen Bestätigungen, würde sich in vielen Beziehungen eine Abwärtsspirale in Gang setzen.

Auch ungelöste Konflikte können einen solchen Negativtrend in der Beziehung verursachen. „Einige Paare vermeiden es, über ihre Probleme zu reden“, sagt der Psychotherapeut.

Sein Anliegen sollte man stets als Ich-Botschaft ausdrücken. Statt eines Generalangriffs wie „Nie hilfst du im Haushalt“ könne man besser sagen:

 „Ich werde wütend, wenn ich samstags die Wohnung putze und du mit deinen Freunden Fußball spielst.“

Umgekehrt sollte der Partner zuhören. „Er darf weder davonlaufen, noch sofort dagegen argumentieren“, erläutert Joachim Engl.


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