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19.01.08 / Ein Gästebuch / Emil Jannings in der Deutschen Kinemathek

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-08 vom 19. Januar 2008

Ein Gästebuch
Emil Jannings in der Deutschen Kinemathek

Die Deutsche Kinemathek kann  eine außergewöhnliche Neuerwerbung verzeichnen: das Gästebuch von Emil Jannings. Es erlaubt einen Blick auf den prominenten Freundeskreis des Schauspielers in den Jahren 1923 bis 1931 und ergänzt die bisherigen Sammlungen der Kinemathek zu Leben und Werk dieses Ausnahmekünstlers mit einem sehr persönlichen Dokument.

Emil Jannings’ (1884–1950) Karriere führte über das Deutsche Theater in Berlin zum Film. Unter der Regie von Ernst Lubitsch wurde er 1919 mit dem Film „Madame Dubarry“ auch international bekannt. 1926 engagierte ihn die Paramount nach Hollywood. Seine Ankunft in den USA wurde zum Triumphzug.

Am legendären Hollywood Boulevard mietete er eine mondäne Villa und empfing Charles Chaplin, das Ehepaar Douglas Fairbanks, Pola Negri und Greta Garbo, aber auch Egon Erwin Kisch sowie Klaus und Erika Mann.

Viele von ihnen trugen sich in das Gästebuch ein, das Kurt Tucholsky Jannings noch in Berlin mit der Widmung geschenkt hatte: „Der guten Gussy (Jannings’ Ehefrau) und dem lieben Ämil von Theobald Tiger“. In einem Geleitwort schrieb Tucholsky: „Gäste sind in aller Welt die gleichen / Kommen, essen, trinken, plaudern, gehen / und sind auch von hinten lieblich anzusehen.“

Die Krönung Jannings’ Erfolgs in Amerika war der erste jemals an einen Schauspieler verliehene „Academy Award“ der neu gegründeten „Academy of Motion Pictures Arts and Sciences“ im Jahr 1929 – der „Oscar“. Die Statue befindet sich ebenfalls in den Sammlungen der Deutschen Kinemathek und ist Bestandteil der ständigen Ausstellung Film.               eb

Museum für Film und Fernsehen im Filmhaus am Potsdamer Platz, Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin, dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr, Eintritt 6 / 4,50 Euro.


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