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26.01.08 / Rassismus gegen Deutsche / »Schweinefresser«, »Nazi-Oma«: Jugendliche Migranten beleidigen gezielt Einheimische

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-08 vom 26. Januar 2008

Rassismus gegen Deutsche
»Schweinefresser«, »Nazi-Oma«: Jugendliche Migranten beleidigen gezielt Einheimische
von Markus Schleusener

Kirstin Heisig ist unversehens in die Schlagzeilen geraten. Die 46jährige ist Jugendrichterin aus Neukölln und somit – berufsbedingt – seit einigen Wochen sehr gefragt, seitdem das Problem Jugendgewalt die Medien beherrscht. Erst berichtete das Fernsehen über Heisigs Vorschläge für schnellere Strafen für jugendliche Gewalttäter. Dann wurde sie auch noch zur Kronzeugin für die Existenz eines antideutschen Rassismus.

Aber der Reihe nach: Schon der Fernsehbeitrag im Magazin „Kontraste“ dürfte den Justiz- und Innenbehörden Berlins nicht geschmeckt haben: Binnen zwei Wochen fällt die Jugendrichterin ein Urteil, wenn jugendliche Straftäter Handys klauen, Omas überfallen oder Läden ausrauben.

Sehr zum Ärger der jugendlichen Straftäter spricht sich dies in Berlin-Neukölln herum: „Polizisten und Richter reden nicht nur, sie handeln und das richtig schnell“, stellte das RBB-Magazin in seiner letzten Sendung fest. Und das alles ohne mehr Geld oder neue Gesetze. Fazit der Fernsehredakteure: „So einfach, daß man sich fragen muß: Warum kommen eigentlich die Justizminister nicht mal auf so eine Idee?“

Im „Tagesspiegel“ am darauffolgenden Wochenende wurde Heisig abermals ausführlich zitiert. Diesmal ging es um den Deutschenhaß vieler ihrer Delinquenten. Die Jugendrichterin berichtet, daß sie Migranten darauf anspricht, wenn sie ihre Opfer als Nazi-Oma, Scheiß-Deutsche oder Scheiß-Christen verhöhnen. „Rassistische Äußerungen bei Straftaten häufen sich“, hat sie festgestellt.

Nur leider erhalte sie nie eine zufriedenstellende Antwort: „Dann wiegeln sie ab. Das hätten sie in der Situation nur so dahingesagt.“ Heisig ist zudem aufgefallen, daß sich die Öffentlichkeit für diese Täter nicht interessiert. „Da kommt keiner dieser Vereine, die sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit engagieren“, wundert sie sich. Bei Übergriffen „rechter“ Jugendlicher auf Migranten sei der Saal dagegen immer voll.

Juristin Heisig ist eine der ganz wenigen, die den bedenklich um sich greifenden Deutschenhaß junger Migranten überhaupt ernstnimmt. Ihr Kollege Günter Räcke, mit dem sie gemeinsam das Projekt für schnelle Verurteilungen ins Leben gerufen hat, sieht in den rassistischen Ausfällen nur einen Nebenaspekt. Je nach nationaler Zugehörigkeit werde die passende verbale Erniedrigung gewählt, meint Jugendrichter Räcke. Indes: Würde diese Argumentation auch hingenommen, wenn Deutsche die Täter und Ausländer die Opfer sind?

Richtig giftig auf Heisigs Aussagen reagieren Anti-Rassismus-Aktivisten. So kritisiert Eberhard Seidel von dem mit Steuergeldern finanzierten Projekt „Schule gegen Rassismus“ (erhält gleichzeitig Geld von sieben staatlichen Institutionen) die Diskussion um antideutschen Rassismus als „völligen Unsinn“. Entsprechende Beschimpfungen wie „Nazi-Oma“ seien „nur“ die Legitimation für Raubzüge.

Es gehe, so schreibt der „Tagesspiegel“, bei dem verbalen Kräftemessen um Abgrenzungsversuche und Identitätsbildung auf beiden Seiten. „Dabei haben die deutschen und türkischen Jugendlichen als Verlierer der Gesellschaft mehr Gemeinsamkeiten als ihnen bewußt ist“, beschwichtigt Seidel im Deutschlandradio Kultur.

Ebenfalls schlechtgelaunt reagiert Günter Piening auf die Debatte über antideutschen Rassismus. Der Berliner Ausländerbeauftragte (offiziell: Integrationsbeauftragte) findet, dies sei eine „vollkommen verrückte Diskussion“. Den Rassismus-Vorwurf gleichsam umzukehren sei „sehr gefährlich“ und verharmlose die Bedrohung durch (deutsche) rechtsradikale Umtriebe. Ebenso hätte Hessens Ministerpräsident Roland Koch den Hinweis, es gebe auch deutsche Jugendgewalt, vom Tisch wischen können mit der Behauptung, dies lenke ab vom viel schlimmeren Problem der Migrantengewalt. Hat er aber nicht.

Piening indes gibt den Verharmloser: Migranten-Jugendcliquen grenzten sich auf diese Weise nur voneinander ab. Das funktioniere zwischen Türken, Arabern und Russen auf ähnliche Weise. Piening sieht hinter den Beleidigungen „Prozesse der Identitätsbildung“ und verweist auf die Texte von Rappern. Die gleichen Argumente würde er bei rechtsaußengerichteten Kameradschaften und ihrem zweifelhaften Liedgut vermutlich niemals durchgehen lassen.

Ob die Neuköllner Jugendrichterin Kirsten Heisig ihre klaren Aussagen bald bereuen wird? Immer öfter greift der Senat vor oder nach Interviews in den Justizapparat ein, weil ihm Personen mißliebig erscheinen.

Erst rügte die Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) den Leiter der Abteilung für Intensivtäter, Oberstaatsanwalt Roman Reusch, dann versetzte sie ihn kurzerhand, nachdem sie ihm die Teilnahme an einer Talkshow verweigert hatte. Reuschs Ansichten gefielen ihr nicht. Jetzt überlegt sie, seinen Nachfolger auch gleich wieder in die Wüste zu schicken, weil der einmal der falschen Partei (den Republikanern) angehört hat. Es könnte also noch heiß werden für Kirsten Heisig, wenn sie weitere Interviews gibt.

Foto: Rassismus als „Prozeß der Identitätsbildung“: Politiker verharmlosen antideutsche Ausfälle.


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