19.04.2024

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26.01.08 / Kulturnotizen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-08 vom 26. Januar 2008

Kulturnotizen

Vergessene Künstlergruppe

Schweinfurt – Im Museum Georg Schäfer ist die Privatsammlung von Siegfried Unterberger aus Meran mit kardinalen Werken zur „Scholle“ zu Gast. Wichtige Arbeiten der „Scholle“-Künstler, die sich in Deutschland – noch vor der Gründung der Künstlervereinigungen „Brücke“ (1905) und „Blauer Reiter“ (1911) – als ihre Zeit bewegende Malergruppe zusammenschlossen, sind noch bis zum 1. Juni zu sehen. Die Aufbruchstimmung des nachklingenden Fin de Siècle gestaltete die „Scholle“ in ihrem Bestehen von 1899 bis 1911 wesentlich mit.

Die Mitglieder rekrutierten sich überwiegend aus der Münchner Sezession, aus dem Kreis der Mitarbeiter der von Georg Hirth schon 1896 gegründeten Zeitschrift „Jugend. Münchner illustrierte Wochenzeitschrift für Kunst und Leben“ beziehungsweise aus mehreren Jahrgangsklassen des Münchner Akademielehrers Paul Höcker. Die Künstlergemeinschaft bestand aus zwölf aktiven Mitgliedern. Der Künstler der ersten Stunde war ihr Sprecher Fritz Erler, weiter sind Leo Putz, Walter Püttner und Franz Wilhelm Voigt zu nennen. Thematisch voneinander unabhängig, verfolgten die „Scholle“-Maler die Vorstellung, Kunst, Natur und Leben im Sinne der reformbewegten Atmosphäre und des Naturlyrismus miteinander zu vereinen.

Doch warum der Name „Scholle“? Die Bedeutung des assoziationsreichen Titels erschließt sich unter anderem aus dem Selbstverständnis der Gruppe: „Die ,Scholle‘ hat kein anderes gemeinsames Ziel, keine andere Marschroute und Parole, als die Forderung an ihre Mitglieder, daß jeder seine eigene Scholle bebaue, die freilich auf keiner Landkarte zu finden ist.“

Zur Ausstellung erschien ein reich bebilderter Begleitband im Münchner Prestel-Verlag (304 Seiten, 200 Abb., davon 80 in Farbe, geb., 49,95 Euro). Alle Mitglieder der „Scholle“ werden hier ausführlich vorgestellt. Eb

 

Zille und Kollwitz

Berlin – Das Käthe-Kollwitz-Museum, Fasanenstraße 24, zeigt aus Anlaß des 150. Geburtstages von Heinrich Zille eine Ausstellung mit dem Titel „Meine Bilder sind zum Weinen und nicht zum Lachen gemacht“. Neben der großen Retrospektive in der Akademie der Künste am Pariser Platz und im Ephraim-Palais (siehe PAZ 2) soll Zille hier als älterer Zeitgenosse von Käthe Kollwitz geehrt werden.  Zu sehen sind vornehmlich Autographen aus dem Briefwechsel der Künstler, aber auch Blätter wie das bekannte Selbstbildnis Zilles, das als Vorlage für die Monographie aus dem Jahr 1929 diente. Geöffnet ist die Ausstellung mittwochs bis montags und feiertags von 11 bis 18 Uhr.

 

Meisterwerke der Moderne

Düsseldorf – In der Galerie Ludorff, Königsallee 22 / III, sind noch bis zum 1. März Meisterwerke der Klassischen Moderne zu sehen (und zu erwerben). Ausgestellt werden unter anderem Arbeiten von Ernst, Hofer, Jawlen-sky, Kirchner, Kokoschka, Kolbe, Liebermann, Macke, Modersohn-Becker, Nolde, Pechstein und Ury. Geöffnet dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, sonnabends von 11 bis 14 Uhr.


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