23.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
26.01.08 / Erster orthodoxer Weihnachtsmarkt / In Königsberg wurde mit Ausstellungen, Musikdarbietungen, Blinis, Pferdereiten und Feuerwerk gefeiert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-08 vom 26. Januar 2008

Erster orthodoxer Weihnachtsmarkt
In Königsberg wurde mit Ausstellungen, Musikdarbietungen, Blinis, Pferdereiten und Feuerwerk gefeiert
von Jurij Tschernyschew

In der Nacht vom 6. auf den 7. Januar wurde in diesem Jahr erstmals ein orthodoxer Weihnachtsmarkt in Königsberg abgehalten. Nach russischer Tradition fand in der Innenstadt eine mitternächtliche Prozession statt, an die sich ein Gottesdienst in der Christi-Erlöser-Kirche anschloß.

Als Höhepunkt der Feier galt jedoch eine überregionale orthodoxe Ausstellung mit der Bezeichnung „Das russische Land“, die am Vormittag des 7. Januars nahe dem Schloßteich, in der Nähe des kunstgeschichtlichen Museums (Stadthalle) eröffnet wurde. Diese Ausstellung war für drei Tage geplant, auf Wunsch der Königsberger und ihrer Gäste wurde sie aber für die ganze Weihnachtswoche verlängert. Eine solche Maßnahme war bislang in Königsberg noch nie ergriffen worden.

Dazu sei gesagt, daß in der sowjetischen Zeit die Weihnachtstage keine freien Tage waren und offiziell Weihnachten auch kein Feiertag war. Die Idee, in Königsberg die orthodoxe Weihnacht zu feiern, stammt vom Bischof Serafim, sie erhielt den Segen des Metropoliten von Königsberg und Smolensk Kyrill, der extra zur Eröffnungsfeier kam. Die Realisierung des Vorschlags der Kirchenoberhäupter wurde von dem regionalen Kulturministerium und Königsbergs Stadtoberhaupt Alexander Jaroschuk unterstützt und auch finanziert. Sie übernahmen die Verantwortung für die Organisation der Feier.

Traditionsgemäß sind Musikdarbietungen und Volksbelustigungen unverzichtbare Bestandteile des Weihnachtsmarktes. Lieder und Possenreißer gehören ebenso dazu wie russische Eierpfannkuchen, sogenannte Blinis, und Pferdereiten. Die Einwohner sind mit Kind und Kegel auf der Feier erschienen, da es sowohl für Erwachsene als auch für Kinder etwas Passendes gab. Auf dem Gelände zwischen dem Museum und dem Teich fanden verschiedene Wettbewerbe und Quizspiele statt, es wurden verschiedene Attraktionen für Kinder und Erwachsene geboten, Weihnachtssouvenirs und Handarbeiten zum Verkauf angeboten. Die Feinschmecker hatten die Möglichkeit, Gerichte der russischen Nationalküche zu probieren, die direkt vor ihren Augen zubereitet waren.

Auf der Bühne, die neben dem Museum (Stadthalle) aufgebaut worden war, fand ein Konzert statt. Es traten professionelle und Laienkünstler aus den verschiedenen Bezirken des Königsberger Gebiets auf. Fast alle Auftritte waren der russischen Volkskunst gewidmet.

Während der eine Teil des Publikums das musikalische und unterhaltende Programm genoß, nutzte der andere die Möglichkeit, eine Ausstellung, die im kunsthistorischen Museum gezeigt wurde, zu besuchen. Auf dieser Ausstellung wurden Kirchenschmuck und Literatur, Weihnachtsgeschenke und traditionelle Leckereien für die Weihnachtszeit gezeigt.

Krönender Abschluß der Feier war ein abendliches großes Feuerwerk über dem Unterteich.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren