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26.01.08 / Pauken im Ausland / Ein Sprachurlaub erhöht die Lernmotivation

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-08 vom 26. Januar 2008

Pauken im Ausland
Ein Sprachurlaub erhöht die Lernmotivation

Ob als Anfänger oder zur Auffrischung – Sprachkurse im Urlaub werden immer beliebter. Kein Wunder, denn vielen Menschen fällt es leichter, im Ausland Vokabeln zu pauken. „Außerhalb der künstlichen Lernsituation daheim bekommt man ein ganz neues Gefühl für die Sprache und macht die Erfahrung, sie auch wirklich anzuwenden“, sagt Claus Kunze vom Fachverband deutscher Sprachreise-Veranstalter. Auch junge Leute bekommen so relativ schnell eine positive Einstellung zur fremden Sprache, da sie nicht mehr abstrakt sei, sondern in die eigene Lebenswelt einziehe.

Aber auch bei Erwachsenen erhöhe so ein Sprachurlaub die Lernmotivation. Denn neben der Grammatik gehe es in guten Sprachkursen auch um die praktische Landeskunde. „Man erfährt zum einen viel über die Sprache, zum anderen einiges über die dahinter stehende Kultur“, weiß der Linguist Kunze. Da gehe es dann auch um Umgangsformen, die das eine oder andere Fettnäpfchen umgehen helfen – egal ob man nun beruflich oder privat auf Reisen ist. „Sprachkurse im Ausland haben den Zusatznutzen, daß man auch eine gewisse kulturelle Kompetenz erwerben kann.“ Voraussetzung ist natürlich, daß Sprache und Land zusammenpassen. Ein Englischkurs in Spanien ist da eher ungeeignet.

Eine Sprachreise sollte man nicht zu knapp bemessen. Zwar kann je nach individuellem Lernziel mitunter eine Woche ausreichen. „Optimal ist jedoch ein Aufenthalt von 14 Tagen“, sagt der Sprachexperte. Dann bliebe genügend Zeit, die neuen Kenntnisse auch zu vertiefen und im Langzeitgedächtnis zu speichern.

Sprachkurse, bei denen auch der Urlaubsaspekt berücksichtigt wird, haben rund 20 Unterrichtseinheiten pro Woche. Weniger als 15 sollten es jedoch nicht sein, dann sei der Lerneffekt zu gering. „Wichtig ist, daß es einen Einstufungstest gibt“, sagt Kunze. Am besten absolviere man diesen schon in Deutschland. Dann sei es einfacher, unter Berücksichtigung der eigenen Wünsche die passende Sprachschule zu finden.

In Deutschland gibt es diverse Sprachreisen-Veranstalter, die Mitglied im Fachverband sind und dessen Qualitätskriterien erfüllen. Bei ihnen kann man nicht nur Sprachreisen buchen, sondern sich auch umfassend beraten lassen. „Der Erfolg einer Sprachreise hängt auch davon ab, ob man das richtige Angebot für sich findet“, betont Kunze. Aber nicht nur: Ohne eine positive Einstellung zum Lernen und die Bereitschaft, sich auf das Land einzulassen, wird so ein Sprachkurs kaum nachhaltig wirken.

Wer vollständig in die Kultur des Gastlandes eintauchen will, übernachtet dabei nicht im Hotel oder in der Ferienwohnung, sondern bei einer einheimischen Familie. Nahezu alle Veranstalter bieten die Möglichkeit dazu. Nicht selten wird man so in den Familienalltag eingebunden.

Ein spannendes Erlebnis, vor dem man keine Angst haben muß: „Sollte man sich bei der Familie nicht wohlfühlen, ist das zwar schade, aber kein Problem. Es gibt dann die Möglichkeit zu wechseln“, beruhigt Kunze.            ddp


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