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02.02.08 / Im Herzblut ertränkt / »Sachsens Glanz und Preußens Gloria« als Buch

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-08 vom 02. Februar 2008

Im Herzblut ertränkt
»Sachsens Glanz und Preußens Gloria« als Buch

„Dieses Buch bietet eine Geschichte, die als Fernsehzyklus sehr erfolgreich war und noch immer im Programm ist.“ Dies sieht zumindest der Autor Albrecht Börner so, der maßgeblich an der Entstehung der Serie „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“ beteiligt war. Als Autor hatte er immer wieder das Drehbuch umschreiben müssen, da die Zuständigen in der DDR sich lange nicht sicher waren, in welchem Umfang die Histörchen aus der Regierungszeit August des Starken und der seines Nachfolgers sowie Friedrich II. auf den Fernsehbildschirm kommen sollten. Börner berichtet über die Entstehungsgeschichte der Serie, die 1985 und 1987 in zwei Abschnitten abgedreht wurde.

Das Buch beginnt allerdings mit dem Teil, der erst 1987 verfilmt wurde, nämlich mit dem Schicksal der Gräfin von Cosel, die die berühmteste und mächtigste Mätresse von August dem Starken war, 1713 aus politischen Motiven heraus von polnischer Seite ausgebootet und von 1716 bis zu ihrem Tod 1765 in der Festung Stolpen gefangengehalten wurde.

Bei jeder Zeile merkt man dem Autor sein Herzblut an, das er beim Schreiben in sein Werk hat fließen lassen. Das führt allerdings dazu, daß vor allem die Dialoge zwischen der Gräfin und August dem Starken sehr schwülstig sind. Auch erscheint die Cosel in einem äußerst weichen Licht, ihr Niedergang nach zahlreichen Intrigen bei Hofe daher besonders tragisch.

Nach der Cosel widmet sich der Autor dem Ringen um die Macht am Hofe August III. zwischen dem Minister Brühl und dem Grafen Sulkowski, das Brühl gewinnt. Erst Friedrich der Große gebietet Brühl Einhalt, indem er den sächsischen Hof während des Siebenjährigen Krieges nach Polen vertreibt. So läßt Börner Friedrich II. sagen: „Brühls Armee reicht vielleicht aus, eine Schlacht im Theater von Verona aufzuführen! Mehr dürft ihr nicht von ihr verlangen.“

Leider gibt es in dem Buch einige Zahlendreher, und es fällt auf, daß manche Vornamen unterschiedlich geschrieben werden. „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“ eignet sich also nicht zum Studium der Geschichte.    Bel

Albrecht Börner: „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“, Verlag Dr. Bussert & Stadeler, Jena 2007, geb., 336 Seiten, 24,90 Euro


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