19.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
02.02.08 / Heiliger Krieg / Der asiatische Islam auf dem Kriegspfad

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-08 vom 02. Februar 2008

Heiliger Krieg
Der asiatische Islam auf dem Kriegspfad

Der 11. September 2001, ein Datum mit dem auch heute, über sechs Jahre danach, viele Menschen einen Tag voll Angst, Schrecken und Unglauben assoziieren. Ein Tag, an dem sich die für die meisten bislang nur leeren Worte „Terror“ und „Dschihad“ von einem Moment auf den anderen mit schrecklichem Leben füllten.

Jedoch war der Terrorflug in die Zwillingstürme des World Trade Centers nicht der Beginn, sondern lediglich eine Folge des bis dahin in Europa und den USA relativ unpopulären Themas: der Bedrohung durch die Islamisten.

Berndt Georg Thamm erläutert in „Der Dschihad in Asien“ den Ursprung und die Entwicklung des Dschihad vor den Kulissen der Zeitgeschichte.

Thamm geht auf die Wurzeln des Dschihad-Motivs ein, die aus der Zerschlagung des 400 Jahre alten Kalifats erwuchsen, als 1924 die Republik Türkei ausgerufen wurde.

„Am 10. April 1928 schließlich wurde in der Türkei der Islam als Staatsreligion aus der Verfassung gestrichen. Im selben Jahr wurde in Ägypten eine Gesellschaft gegründet, deren wichtigstes Ziel die erneute Einrichtung des Kalifats auf Erden war: die Muslimbruderschaft.“

Der ägyptische Lehrer Hassan el-Banna schuf die Gesellschaft der Muslimbrüder, deren Gründungsmanifest zum Programm wurde: „Gott ist unser Streben, der Prophet unser Führer, der Koran unsere Verfassung, der Dschihad unser Weg und für Gott zu sterben unser höchstes Ziel.“

Ein strukturierter Aufbau, veranschaulichende Karten und Skizzen sorgen auch für den in diesem Thema bisher vielleicht nicht so bewanderten Leser für mehr Transparenz.

„Woher kommt der Dschihad?“, „Wie hat er sich über die Jahre entwickelt?“, „Was sind seine Ziele?“ und vor allem „Was kann er für uns für Auswirkungen haben?“

Besonders im Fokus der Erläuterungen Thamms steht, wie der Titel des Buches es schon bezeichnet, der Dschihad in Asien. So berichtet er vom ersten großen Dschihad der Neuzeit (1979–1989), „in welchem ,Kämpfer des rechten Glaubens‘ sowjetrussische ,Ungläubige‘ und andere ,Gottlose‘ aus Afghanistan vertrieben“.

Wie wichtig Zentralasien aufgrund der dort vorhandenen Rohstoffe und Pipelines für Europa ist, auch darauf geht der Autor ein.

Ein sehr authentisch geschriebenes Buch, bei dem der Leser anhand der Einschätzungen der Situation und möglichen Entwick-lungen merkt, daß diese auf fundierter Recherche basieren.

„Der Dschihad in Asien“ ist nicht nur ein interessantes Buch, sondern eine inhaltsreiche Beschreibung eines der brisantesten Probleme unserer Zeit, das niemandem egal sein sollte. A. Ney

Berndt Georg Thamm: „Der Dschihad in Asien“, dtv premium, München 2008, 280 Seiten, 15 Euro


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren