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23.02.08 / Spekulationen / Rätselraten um den Tod Patarkazischwilis

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-08 vom 23. Februar 2008

Spekulationen
Rätselraten um den Tod Patarkazischwilis
von M. Rosenthal-Kappi

Wieder ist in London ein Geschäftsfreund des Ex-Oligarchen Boris Beresowskij ums Leben gekommen, und das unmittelbar, nachdem er Kontakt mit diesem hatte. Es handelt sich um den georgisch-jüdischen Geschäftsmann Badri Patarkazischwili, den reichsten Mann Georgiens.

Der 1955 in Tiflis Geborene erlebte seinen Aufstieg als Partner Beresowskijs in Moskau. Er trat dessen Nachfolge in der Autofabrik LogoVAZ an, saß in den Vorständen von Sibneft sowie der Fernsehsender ORT und TV 6, beides Sender, die nach der Machtübernahme Putins unter Druck gerieten und aufgelöst wurden. Patarkazischwili mußte Rußland verlassen, behielt jedoch als letztes Standbein dort die Zeitung „Kommersant“, bis er sie im August 2006 aufgab.

Patarkazischwili unterstützte nach der Rosenrevolution den neuen georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili. In Georgien sponserte er Sport, Kultur und die Regierungspartei. Er gründete eine Stiftung, die Erdbebenopfer genauso finanzierte wie die Renovierung von Kirchen. Daneben spendete er zur Absicherung seiner Interessen an andere politische Parteien, nannte den Fernsehsender „Imedi“ sein eigen. Dieser kritisierte die Regierung Saakaschwili immer hefiger, warf ihr Wahlfälschung und Menschenrechtsverletzungen vor. Saakaschwili ließ gegen Badri Patarkazischwili wegen Volksverhetzung und Terrorismus ermitteln, soll gar Morddrohungen gegen ihn ausgesprochen haben. Auch die russische Staatsanwaltschaft ermittelte gegen Patarkazischwili.

Weil der Todesfall als „verdächtig“ eingestuft wurde, ermittelt die Polizei von Surrey, wo der Tote wohnte. Eine erste Obduktion geht von Herzversagen aus. Der persönliche Arzt Badris wie auch Beresowskij gaben an, daß dieser niemals an einer Herzkrankheit gelitten habe.

Dies gibt Anlaß zu Spekulationen. Die Russen verdächtigen Beresowskij, Patarkazischwili ermordet zu haben, halten auch einen Auftragsmord Saakaschwilis für möglich. Gerüchten eines georgischen Politikers zufolge wurde das Herzversagen durch „kodierte Strahlungen“ ausgelöst, Drahtzieher sollen die amerikanischen, russischen und englischen Geheimdienste sein. Auch die britische Polizei scheint Zweifel zu haben, da sie noch toxikologische Untersuchungen durchführen will.


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