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23.02.08 / Katze in Not / Familienhund macht Konkurrenz

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-08 vom 23. Februar 2008

Katze in Not
Familienhund macht Konkurrenz

„Mögen Sie Hunde? Wirklich? Das darf nicht wahr sein. Na gut, es gibt Schlimmeres. Lesen Sie ruhig weiter. Wir haben einen Hund. Man kann sich fragen, ob es nötig ist, einen Hund zu haben. Aber Mama und Papa stellen solche Fragen nicht. Und wenn sie es täten, wäre ich bestimmt die Letzte, die gefragt würde. Darum haben wir einen Hund. Man sagt das so. Aber es ist falsch. Eigentlich sollte ich sagen: Meine Familie hat einen Hund. Eines Tages wurde er von Mama auf dem Arm hereingetragen und auf den Teppich gesetzt. Er schnüffelte ... Die beiden Großen begannen sich zu prügeln, um herauszufinden, wer den Hund zuerst auf den Arm nehmen durfte.“

So beginnt die sehr humorvoll erzählte Geschichte von Hanna Johansen über das Familienleben der Hauskatze Ilsebill. Sie hat ihre ganz eigene Meinung über die merkwürdigen Angewohnheiten der Menschen und im besonderen über Hunde und Babys.

So ganz nebenbei erfährt der Katzenliebhaber auch noch etwas über die Körper- und Lautsprache der Katzen. Für Ilsebill ist das Katzendasein die einzige wahre Lebensform. „So ein Hund ist ein sonderbares Wesen. Ständig bellt, hopst, schnieft, schlabbert, schmatzt und winselt er herum. Dieser Geruch, besonders wenn er im Regen spazierengegangen ist. Gräßlich! Ach, ja und dann das ewige Schwanzwedeln, jeder weiß doch, daß das die Vorstufe ist, gleich gibt es richtig Zoff.“ Aber das ist nicht die einzige Katastrophe, die Ilsebill überstehen muß. Eines Tages bringt Mama sogar ein Baby mit nach Hause. Ein menschliches Wesen, das schrille Schreie ausstößt und pupst. Alles riecht neu und fremd. Keiner beachtet sie mehr und Ilsebill ist kreuzunglücklich. Sie hat es nicht leicht und seufzt leise vor sich hin: „Ich bin hier bloß die Katze, ich kann ja jederzeit mein Bündel schnüren und mir eine neue Familie suchen.“ Ob sie’s tut?

Ein gelungenes Buch, liebevoll illustriert von Hildegard Müller, ein besonderer Lesespaß für Katzenliebhaber. Barbara Mußfeldt

Hanna Johansen: „Ich bin hier bloß die Katze“, Carl Hanser Verlag, München, s/w-Illustrationen, geb., 128 Seiten, 10 Euro


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