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01.03.08 / Türkische Offensive im Nordirak

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-08 vom 01. März 2008

Türkische Offensive im Nordirak

Die türkische Armee ist mit einer großangelegten Offensive gegen die Guerilla der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK seit einer Woche bis zu 25 Kilometer weit auf nordirakisches Territorium vorgedrungen. Nach türkischen Medienberichten haben die Streitkräfte das Hauptquartier der PKK abgeriegelt. Zuvor waren nach türkischen Angaben bis zu 10000 Mann starke Bodentruppen in das Nachbarland einmarschiert, Spezialtruppen wären in einer Luftlandeoperation in den Kandil-Bergen nahe der irakisch-iranischen Grenze abgesetzt worden. Auch der Iran hat seine Militärpräsenz an der Grenze verstärkt. Nach Angaben der türkischen Regierung zielt die Operation lediglich auf die Ausschaltung und Ergreifung der PKK-Kämpfer. Das irakische Parlament forderte bereits den schnellstmöglichen Rückzug der türkischen Truppen, eine Formulierung, die nicht unbedingt nachdrücklich klingt. Auch der Nato-Partner USA ist bemüht, die Situation niedrig zu hängen. Wie ein US-Sprecher mitteilte, seien die USA vor der Operation informiert worden. Iraker wie Amerikaner sehen allerdings mit Sorge einem Zusammenstoß türkischer Soldaten mit den Peschmerga-Kämpfern, den Sicherheitskräften der nordirakischen Autonomieregierung, entgegen. Aus deren Kreisen verlautet, daß man Angriffe auf die selbstverwalteten kurdischen Regionen nicht hinnehmen werde. Das Autonomiegebiet gilt als relativ stabile Region, eine Destabilisierung könnte das Gebiet für den gesamten Irak zum Pulverfaß machen. Im Nordirak glaubt man, daß die Türkei es nicht nur auf die PKK abgesehen habe, vielmehr ist man überzeugt, daß die Türken einen Vorwand suchen, um die Ölquellen von Kirkuk unter ihre Kontrolle zu bringen.


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