© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-08 vom 08. März 2008

MELDUNGEN

Irakkrieg: Drei Billionen Dollar

Washington – Der Nobelpreisträger und US-Ökonom Joseph Stiglitz hat der Bush-Regierung eine Rechnung präsentiert, die den „Mythos, daß ein Krieg die Wirtschaft ankurbelt“ widerlegt. Während Bush 2002 die Kosten der Irak-Invasion auf 50 Milliarden Dollar bezifferte, die militärischen Kosten aber bereits nachweisbare 800 Milliarden Dollar ausmachen, nannte Joseph Stiglitz jetzt die Summe von 3000 Milliarden Dollar. Die Summe des Wissenschaftlers ist keineswegs aus der Luft gegriffen, denn da der Irakkrieg ausschließlich über Schulden finanziert wurde, kämen bis 2017 1000 Milliarden Dollar an Zinsen hinzu. Auch die Gesundheits- und Fürsorgekosten seien bisher noch nie bedacht worden. Die Ausgaben für Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg hätten erst nach 1993 zu sinken begonnen, ähnliches erwartet die Amerikaner auch bei den Veteranen des Irakkrieges. Stiglitz nennt hier die Summe von 422 bis 717 Milliarden Dollar, da etwa 40 Prozent der rund zwei Millionen Armeeangehörigen mehr oder minder intensive medizinische Betreuung bedürfen. Als größte Position in seiner Gesamtrechnung führt der Ökonom den Ölpreis an. Dieser hätte vor dem Krieg bei 25 Dollar gelegen und ist inzwischen zeitweise auf über 100 Dolar gestiegen, was auch an der Destabilisierung der Region läge.

China rüstet weiter auf

Peking – Im zweiten Jahr infolge erhöht China seine Militärausgaben um fast ein Fünftel. Ein Sprecher des Nationalen Volkskongreß nannte den Endbetrag von umgerechnet 43,2 Milliarden Euro. Chinas massive Aufrüstung verunsichert den Rest der Welt. Vor allem die USA klagen über mangelnde Transparenz der Pekinger Verteidigungs- und Sicherheitspolitik. Demgemäß heften sich die Vereinigten Staaten mehr an Indien und kooperieren bei Raketenabwehrsystemen.