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08.03.08 / »Rossebändiger« jetzt im Martin-Gropius-Bau

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-08 vom 08. März 2008

»Rossebändiger« jetzt im Martin-Gropius-Bau

Fast vier Meter sind sie hoch und sie sind tonnenschwer: Die „Rossebändiger“ gelten als die bekanntesten Gruppen des russischen Pferdebildners Pjotr Clodt von Jürgensburg (1805–1867), über den Zar Nikolaus I. gesagt haben soll „er schüfe edlere Pferde als jeder preisgekrönte Hengst“. Im Auftrag des Zaren Nikolaus I. wurden die ersten beiden Gruppen auf der Anitschkow-Brücke in St. Petersburg aufgestellt, wo sie auch heute noch bewundert werden können. Berlin verdankt seine „Rossebändiger“ einer Schenkung des Zaren Nikolaus I. an seinen Schwager, den Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. Der Zar versprach ihm zwei Abgüsse, die in Begleitung des Künstlers im August 1843 in Berlin eintrafen. Sie fanden ihren repräsentativen Standort vor dem Portal IV des Berliner Stadtschlosses auf der Terrasse an der Nordfassade in Blickrichtung zum Lustgarten. Auch der König von Neapel erhielt im Jahre 1846 Kopien der „Rossebändiger“, die noch heute das zur Piazza del Re führende Portal des Palazzo Reale flankieren.

Nach der Zerstörung des Berliner Schlosses im Zweiten Weltkrieg wurden die Skulpturen im Heinrich-von-Kleist-Park in Berlin-Schöneberg aufgestellt. In der Zeit, als der Alliierte Kontrollrat dort tagte, war der Park gesperrt und die Skulpturen den Augen der Öffentlichkeit entzogen. Jetzt hat im Kleist-Park das Berliner Kammergericht seinen Sitz, und obwohl der Park seit Jahren zugänglich ist, sind die beiden bedeutenden Bronzeskulpturen aus dem öffentlichen Bewußtsein fast vollständig verschwunden. In der Ausstellung „Macht und Freundschaft. Berlin-St. Petersburg 1800–1860“ im Martin-Gropius-Bau werden sie wieder ihre für die preußisch-russischen Beziehungen zentrale Rolle einnehmen und den Mittelpunkt der Ausstellung bilden.      spsg

Die Ausstellung „Macht und Freundschaft. Berlin-St. Petersburg 1800-1860“ ist im Martin-Gropius-Bau, Berlin, vom 13. März  bis 26. Mai 2008 Mittwoch bis Montag von 10 bis 20 Uhr zu sehen, Eintritt 8 / 6 Euro.


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