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08.03.08 / Dom gewinnt Wettbewerb / Königsberger sollten entscheiden, welches die bedeutendste Sehenswürdigkeit des Gebietes ist

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-08 vom 08. März 2008

Dom gewinnt Wettbewerb
Königsberger sollten entscheiden, welches die bedeutendste Sehenswürdigkeit des Gebietes ist
von Jurij Tschernyschew

Zwei Monate lang wurde im Königsberger Gebiet eine Internet-Umfrage unter dem Motto „Sieben Wunderwerke des Bernsteinlandes“ durchgeführt. Während dieser Zeit konnten die Königsberger abstimmen, welche Sehenswürdigkeit der Region sie für die bedeutendste halten. Unlängst wurden die Ergebnisse der Umfrage vorgestellt, wobei die „Gewinner“ mit Urkunden ausgezeichnet wurden. Den ersten Platz belegte der Königsberger Dom auf der Kneiphof-Insel.

Als Geburtsjahr des Doms gilt 1333. Im Jahr 1380 war sein Bau abgeschlossen, doch wurde er danach noch mehrmals umgebaut. 1640 erhielt der Kirchturm eine Uhr mit Stundenschlag. Während der Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt. Erst im Jahr 1992 begann der Wiederaufbau. Heute befinden sich im Dom eine orthodoxe und eine evangelische Kapelle sowie ein Museum und das Immanuel-Kant-Institut. Erst vor kurzem wurde die neue Orgel eingeweiht.

Den zweiten Platz erlangte das Königstor, welches in den Jahren 1843 bis 1850 erbaut wurde. Während des Zweiten Weltkriegs hatte es schwer gelitten, in der Sowjetzeit wurde es zweckentfremdet. Erst als das Tor zum Symbol für die 750-Jahrfeier der Stadt erkoren wurde, begann seine Restaurierung. Eine Gruppe von Restauratoren aus St. Petersburg hat dabei die Skulpturen Herzog Albrechts sowie der Könige Friedrich I. und Ottokar II., die an der Fassade des Tors in Nischen stehen, praktisch vollkommen nachgebildet. Heute ist das Königstor ein Teil des Ozeanmuseums mit einer ständigen Ausstellung.

Den dritten Platz belegte der Dohnaturm. Dieser Befestigungsturm wurde in den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts erbaut. Seinen Namen erhielt er zu Ehren des Generals aus den Befreiungskriegen Friedrich Karl zu Dohna. Beim Sturm auf Königsberg im Jahr 1945 war der Dohnaturm eines der letzten Bauwerke, das von der sowjetischen Armee eingenommen wurde. Im Jahr 1979 begann für den Dohnaturm eine neue Geschichte – in ihm wurde das Bernsteinmuseum eröffnet, das bis heute dort untergebracht ist und als eines der bestbesuchten Museen des Königsberger Gebiets gilt.

Außer den drei genannten Sehenswürdigkeiten nannten die Bewohner der russischen Exklave auch die Luisenkirche, in der heute das Puppentheater untergebracht ist, die Kirche der Heiligen Familie, in der sich heute die Philharmonie des Gebietes befindet, das ehemalige Gebäude der Königsberger Börse, das während der Sowjetära Kulturhaus der Matrosen war und heute Kulturzentrum der Jugend ist sowie die Luisenbrücke in Tilsit. Alle Sehenswürdigkeiten, die die Königsberger ausgesucht haben, wurden von deutschen Baumeistern erschaffen. Sie fanden nicht ein einziges Archtikturerzeugnis aus der Nachkriegszeit, das den Namen „Kunstwerk“ verdient hätte.

Fotos: Gewinner des 1. Platzes: Der Königsberger Dom; Belegten die Plätze 2 und 3: Das Königstor und der Dohnaturm, die wie der Dom in Ostpreußens Hauptstadt Königsberg stehen.


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