29.03.2024

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08.03.08 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-08 vom 08. März 2008

Leserforum

Kaum Erinnerungen an die Flucht mit dem Schiff »Pontarosa«
Betr.: „,Gustloff‘-Drama“ (Nr. 9)

In diesen Tagen gedenken wir der Schiffskatastrophe der „Wilhelm Gustloff“ im Februar 1945, wo Tausende Verwundete und Flüchtlinge ihr Leben ließen. Den Menschen auf dem Schiff „Pontarosa“ erging es von der Art des Transportes nicht viel anders, allerdings hatten sie das Glück, in Kopenhagen anzukommen.

Herr Strotmann, für den ich diesen Brief schreibe, ist heute 82 Jahre und hat den Transport des Rot-Kreuzschiffes persönlich miterlebt. Er sagte, die verwundeten Soldaten hätten ohne Kleidung auf Tragen im Hafen Kopenhagens gelegen. Wenn auch alle Besatzungstruppen einschließlich Flüchtlinge Dänemark heil erreichten, wäre auch das hier ein schicksalhaftes Ereignis, worüber wohl niemand spricht. Wegen seiner Verwundung hat er wohl wenig von allem mitbekommen. Er meinte, nur der Begleitschutz der Marine und Luftwaffe hätte wohl eine Katastrophe wie bei der „Gustloff“ verhindert.

Da er selbst und auch ich keine Möglichkeit haben, über Internet nachzuforschen, möchte ich anregen, ob Sie Berichte darüber erstellen. Könnte im Leserbrief ein kurzer Artikel als Aufruf erscheinen? Zeitzeugen des Rot-Kreuzschiffes „Pontarosa“, Lazarettschiff von Ostpreußen nach Kopenhagen im Februar 1945: Wer kann hierzu etwas sagen? Für die Antwort schon jetzt herzlichen Dank!

Karl Heinz Lohmann, Osnabrück

 

 

Takt nicht Zensur
Betr.: „Tatort und Türken“ (Nr. 7)

Wenn aus Takt eine Tatortsendung mit einem gewissen Themenbezug verschoben wird, finde ich es absolut unangemessen davon zu sprechen, das Zensurverbot des Grundgesetzes werde ausgehebelt.

Viktor Haupt, Berlin

 

 

Mütter anerkennen
Betr.: „Vertrauen in die Ehe geraubt“ (Nr. 7)

Es war das gemeinsame Werk von SPD und CDU, die Hausfrau und Mutter nach einer Scheidung zu benachteiligen und zu umgehender Aufnahme einer Arbeit zwingen zu wollen.

Die Union ist aufzufordern, ihre falsche Entscheidung rückgängig zu machen.

Wir brauchen Regelungen, die weder Mann noch Frau benachteiligen, wozu selbstverständlich auch die Interessen der Kinder gehören.

Geschiedene Frauen sollen ihre Männer nicht ausnehmen können, aber sie sollen auch nicht nach einer Scheidung benachteiligt sein, und es muß dabei anerkannt sein, was sie für ihre Familien und ihre Kinder als Hausfrau und Mutter geleistet haben, was weit mehr ist, als Reinigungskräfte und Erzieherinnen leisten, die für ihre Arbeit bezahlt werden und bei Lust und Laune ihre Arbeit auch ruhen lassen können, wie wir gerade erleben.

Brigitte Hermann, Tübingen

 

 

Gnadenbrot
Betr.: „Teures Postengeschacher“ (Nr. 8)

Wer sich in unseren Parteien hochgedient hat und dabei parteigerecht abgeschliffen worden ist, muß abgefunden werden, wenn sich die Mehrheitsverhältnisse innerhalb der Partei geändert haben oder jüngere Parteimitglieder auch an der Reihe sind, einen erstrebenswerten Posten einzunehmen.

Das ist nicht immer leicht, denn es müssen ja Betriebe oder Unternehmen des Staates sein, in denen Politiker ihr Gnadenbrot verzehren dürfen. Es bieten sich aber auch Verbände an. Da sitzt dann mancher am falschen Platz, und das kommt dann den Steuerzahler teuer zu stehen. Aufsichtsratssessel werden meist schon in der aktiven Zeit besetzt, denn das bringt Geld, auch wenn man für eine gewissenhafte Aufsicht gar keine Zeit zu haben scheint, was Beispiele aus der jüngsten Zeit belegen. Erstaunlich, daß selbst linksextreme Politiker solche Sessel sehr zu schätzen wissen.

Ferdinand Kratschacher, Fellbach

 

 

Zerstörerische Querulanten
Betr.: Leserbrief „Waldschlößchenbrücke zerstört Panorama“ (Nr. 3)

Es gibt immer Leute, die auch nach Abschluß eines langwierigen, baurechtlich vorgeschriebenen Planungsverfahrens noch Vorschläge machen. Alle diese sind aber schon vor Jahren in dem Verfahren gewogen und als nicht gravierend eingeschätzt worden. Während das Verfahren fachkompetente Sachverständige durchführten, melden sich nun fachfremde sogenannte Experten. Diese Gruppe macht auch zur Zeit viel Lärm in Dresden. An der Spitze stehen vorwiegend Leute, die sich als Kulturschaffende bezeichnen. Zum Teil ist ihnen aber die menschliche Kultur abhanden gekommen. Die Methoden, um im Nachhinein das Baurecht für den Brückenneubau doch noch auszuhebeln, trotz des Scheiterns mit ominösen Argumenten vor Gericht, sind allbekannt: Anketten an zu fällende Bäume, Einbeziehen von protestierenden Kindern, Stören des Bauens und von Bekundungen für die Brücke, Eingießen von zersetzender Säure in Fundamente, öffentliche regionale und deutschlandweite Diffamierung von Andersdenkenden, Institutionen und Behörden, Verbreiten von Unwahrheiten und damit versuchte Täuschung. Das läuft hektisch unter dem Schild von Grün-Rot und den von ihnen beeinflußten Medien ab. Soll hiermit, wenn auch 40 Jahre verspätet, die 68er-Bewegung in Dresden installiert werden?

Die neueste Version der Brückengegner ist, den schon längst begonnenen Brückenbau wieder zu zerstören und dafür einen Elbtunnel zu bauen. Aber für diesen liegt bislang außer Skizzen, Vorentwürfen und irreführenden Schätzungen nichts besonders Ernsthaftes vor. Und Überlegungen zu einem Tunnel wurden bereits in dem oben genannten Verfahren abgeklopft und dann aus schwerwiegenden Gründen nicht weiter verfolgt. Auch die Ingenieurkammer spricht sich gegen einen Elbtunnel aus. Die im Abstand von zwei beziehungsweise drei Kilometern im Westen beziehungsweise Osten flankierenden alten Brücken schreien inzwischen nach grundhafter Rekonstruktion. Ein Elbtunnel würde die jetzt dringend notwendige neue Flußquerung noch um zehn Jahre verzögern und die Kosten um etwa 100 Millionen Euro erhöhen. Das Chaos in Dresden wäre damit programmiert und der sächsischen Geschichte eine weitere Posse hinzugefügt. Übrigens versprach der SPD-Bundesverkehrsminister schon, die Kostenerhöhung mit Steuermitteln ausgleichen zu wollen. Aber vielleicht kommt es zuvor noch zu einem kräftigen Aufbäumen der Anständigen.

Übrigens sind vor kurzem im Rahmen des Planfeststellungsbeschlusses am statisch notwendigen Brückenbogen und am Straßentunneleingang bemerkenswerte Änderungen vorgenommen worden. Das wird die „goldene Brücke“ sein, damit das Welterbekomitee ohne Gesichtsverlust wieder den Standpunkt einnimmt, den es schon 2004 mit dem jetzt angefeindeten Brückenübergang hatte: das Dresdner Elbtal ist auch mit einer neuen Brücke weltkulturerbefähig.     

Dr.-Ing. Eberhard Gresch, Dresden

 

 

Der Moloch Staat frißt unser Geld
Betr.: „Dick im Minus“ (Nr. 8)

Die Verfassungen aller Länder schützen die Privatsphäre ihrer Bürger. Dazu gehört auch das Bankgeheimnis. In Österreich ist dieses sogar in die Verfassung aufgenommen worden. Nachdem die politischen Parteien gemerkt haben, daß eine Aufhebung des Bankgeheimnisses das Staatssäckel füllen kann, wurde zunächst das Bankgeheimnis durchlöchert und dann praktisch gestrichen; und zwar im ganzen vereinigten Europa mit Ausnahme Österreichs.

Mit dem verbalen Angriff der Kanzlerin gegen den Regierungschef Liechtensteins anläßlich seines Staatsbesuchs soll nur von anderen Dingen abgelenkt werden. Halten Sie sich doch einmal vor Augen, daß das Desaster bei den (staatlichen) Landesbanken und der IKB uns Steuerzahler einen Schaden von etwa 100 Milliarden Euro kosten kann; mit dieser Höhe wird das eingegangene Risiko bewertet. Die politisch ausgewählten Bankenvorstände haben die Banken zu Geldvernichtungsmaschinen herabgewirtschaftet; fragen Sie nicht, was die einzelnen dabei an Supergehältern, Tantiemen, Provisionen und sonstigem erhalten haben. Den Schaden trägt einzig und allein der Steuerzahler. Dagegen sind die aus der Aktion Zumwinkel & Co. zu erwartenden Steuernachzahlungen von geschätzten 400 Millionen Euro gerade mal weniger als ein halbes Prozent und zur Razzia wird auch noch das Fernsehen bestellt. So versuchen die Politiker, mit diesen lächerlichen Pea-nuts von dem wahren Desaster abzulenken, das offensichtlich auf der Unfähigkeit der politisch ausgewählten Bankenvorstände beruht. Bei einem Schuldenstand der Bundesrepublik von 1500 Milliarden Euro sind zwar 100 Milliarden Euro weitere Schulden nicht viel, aber wir sollten uns durch das Liechtensteiner Ablenkungsmanöver nicht in die Irre leiten lassen. Es erinnert etwas an die Geschichte dessen, der selbst mit seinen Parteifreunden 100 Milliarden unseres Volksvermögens vernichtet und dann mit dem Finger auf Steuerhinterzieher wegen eines halben Prozents des Schadens zeigt und ruft „Haltet den Dieb!“

Machen Sie einmal folgende Rechnung auf: Von einer Million Provision werden 19 Prozent Mehrwertsteuer abgezogen, der Rest ist mit 43 Prozent Einkommensteuer belastet; Gewerbesteuer ist zu zahlen, so daß ein jämmerlicher Rest verbleibt. Will der Vermögende diesen seinem Neffen schenken, fällt dort die Schenkungssteuer an und dem armen Knaben bleibt weniger als ein Viertel. Frißt der Moloch Staat mehr als drei Viertel des mit großem Kapitaleinsatz und großem Risiko verdienten Geldes, kann man den Beweggrund der Steuerhinterzieher verstehen – billigen kann man dies aber nicht.

Dr. Ferdinand v. Pfeffer, Lünen

 

 

Obamas Sponsoren
Betr.: „Ja, wir schaffen es! (Nr. 7)

Woher sollten die Unterschiede kommen, mit Ausnahme der Hautfarbe?

Wer nach der USA-Präsidentschaft strebt, der braucht in einer plutokratisch organisierten Gesellschaft, in der die politische Macht auf der Geldherrschaft beruht, erhebliche finanzielle Mittel.

Sponsoren sind gefragt.

Die Wahlkampfkasse von Clinton und Obama soll zu Beginn mit je 100 Millionen Dollar etwa gleich groß gewesen sein.

Wer weiß schon, daß die Kandidaten, bevor das Geld fließt, sich gegenüber den politischen Wünschen der Geldgeber geneigt zeigen müssen.

Es sind vor allem die Lobby-isten aus dem industriell-militärischen Komplex, die den Schuldner Bush schon fest im Griff haben.

Dieter Bock, Burgstall

 

 

Bei den Engländern um Strom betteln?
Betr.: Leserbrief „Redliche Politiker haben Seltenheitswert“ (Nr. 6)

Da erkennt ein SPD-Politiker, was gut für unser Land ist, und erzeugt damit prompt den Unwillen seiner auf Atomausstieg „getrimmten“ Genossen. Der SPD-Ortsverein Bochum-Hamme hat wegen Clements „Weitsicht“ gar ein Parteiausschlußverfahren in Gang gebracht, worauf Clement gefaßt konterte: „Eine offenkundige Fehleinschätzung einzugestehen und den Mut zu haben, sie zu korrigieren, steht der Politik, wie jedem einzelnen, gut zu Gesicht“. Wie wahr, wie wahr, Herr Clement!

Dagegen haben die Engländer erkannt, daß sie, wenn sie auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig bleiben wollen, ohne Atomstrom nicht auskommen, und werden deshalb, unbekümmert des Geschreis „ihrer“ Atomkraftgegner, in den nächsten Jahren 40 (!!!) neue Atomkraftwerke bauen. Unsere Atomkraftgegner dagegen scheinen die Zeichen der Zeit nicht erkannt zu haben, und fügen mit ihrem „sturen“ Festhalten am Atomausstieg der deutschen Wirtschaft, und mit ihr den deutschen Arbeitern, insgesamt allen Deutschen, schweren Schaden zu. Kompletter Blödsinn! Sind denn die wirklich zu blöd um erkennen zu können, daß, wenn es einmal nicht genügend Wind und Sonne geben wird, um unseren Bedarf zu decken, wir bei unseren Nachbarn, die alle auf Atomkraft setzen und wie England ebenfalls neue Atomkraftwerke, auch im unmittelbaren Grenzbereich, bauen, um Strom werden betteln gehen müssen?

Friedrich Kurreck, Offenbach am Main

 

 

Genosse Thierse
Betr.: „Thierse ist nicht Möllemann“ (Nr. 6)

Thierse ist wirklich kein erfreulicher Zeitgenosse, vor allem auch ein denkbar schlecht erzogener. Da er aber der SPD angehört, trägt er den linksdrehenden Heiligenschein, der dazu hilft, auch den größten Mist als Edelmetall erscheinen zu lassen. Links ist doch immer auf dem rechten Wege, was eigentlich komisch ist, gehört doch Recht eher zu rechts als zu links. Es wird Zeit, daß Genosse Thierse in der Versenkung verschwindet. Die SPD hat bestimmt Besseres zu bieten.

Ferdinand Altrichter, Berlin

 

 

Wer trickst nicht gern den unersättlichen Staat aus?
Betr.: „Dick im Minus“ (Nr. 8)

Wie meist stinkt der Fisch vom Kopfe her. Da gibt es einen Staat, dessen Parteien ein schwer durchschaubares Steuersystem geschaffen haben, das seinen Opfern zu viel Geld aus den Taschen zieht und so ihre Kreativität weckt, nach Wegen zu suchen, wie der habgierige Staat auszutricksen ist. Ich wüßte keinen, der nicht zu gern einmal Steuern spart. Und da unterscheiden sich die gut Betuchten in keiner Weise von den sogenannten kleinen Leuten. Wenn natürlich gut Betuchte mit Traum-Einkommen und Säcken voller Euros auch dem Staat ein Schnippchen schlagen und ihr Geld nach Liechtenstein oder in andere Steueroasen schmuggeln, dann ist das besonders ärgerlich. Noch ärgerlicher, wenn sie auf öffentlichen Spitzenpositionen sitzen und trotzdem ohne jede Hemmung den unersättlichen Staat betrügen. Nur: Nicht übersehen, auch unter den lautesten Kritikern wird es nicht wenige geben, die schon Steuern „gespart“ haben. Moral ist in Deutschland Mangelware. Der eigene Vorteil ist die Richtschnur des Handelns. Ob sich das noch einmal ändern wird?

Wolf Bonin, Ahlen

 

 

Und wer erinnert Erdogan an Menschenrechte?
Betr.: „Integration auf Türkisch“ (Nr. 8)

Es wird uns allen noch deutlich in Erinnerung sein, wie seinerzeit unsere sämtlichen Parteien sich darin einig waren, Herrn Putin an sein widerrechtliches Vorgehen gegenüber den Tschetschenen zu erinnern. Einige Zeit später sprach Deutschland die gleiche Ermahnung zu der Mißachtung des Völkerrechtes in China aus.

So weit, so gut, doch jetzt wird man als kritischer Staatsbürger fragen dürfen: Wer erinnerte Erdogan nach seinem unmißverständlichen Auftritt hier bei uns in Deutschland an das gleiche Vergehen in seinem Land, welches dort an Kurden, Christen und anderen ethnischen Gruppen begangen wird?

Wie kann man Menschen, denen man ihren Glauben verändert, ihre Sprache verbietet und alle Rechte nimmt (und das schon seit geraumer Zeit) „Terroristen“ nennen, wenn sie versuchen, in ihrer einstigen Heimat die Welt auf dieses Unrecht aufmerksam zu machen? Welche Mittel dazu besitzen sie denn, oder sind ihnen geblieben? Darf man sie dafür foltern und mit Waffengewalt vernichten?

Erdogan rief zu Beginn dieses Feldzuges aus: „Die ganze Welt steht hinter uns!“ Diesen Ausspruch möchte ich insofern korrigieren, als daß es sich hierbei nur um die „Machtbefugten“ handeln kann, ich bin mir sicher, daß der Rest der Welt so denkt wie ich: Hier heißt es mal wieder „Macht geht vor Recht“, doch nur der, den es selber trifft oder ohnmächtig zusehen muß, erkennt dieses Unrecht.

Die anderen sollten aber den Mut haben, im Namen des Glaubens, der Liebe und der Gerechtigkeit ihre Stimmen lautstark zu erheben.

Grunhild von Heyking

 

 

Es fehlt Niveau, nicht Geld
Betr.: „Milliarden für pensionierte Lehrer“ (Nr. 6)

Die Erziehung und Bildung der Jugend dürfte die große Aufgabe unserer Zeit sein. Man sagt: Es fehlt an Schulen, an Lehrkräften, am Mitteln – letzthin an Geld. Ich widerspreche: Die Schulen und Familien sind dem Zeitgeist verfallen. Es fehlt an Qualität und Niveau. Ausnahmen bestätigen die Regel. Sitten und Charakter verlieren auf diese Weise ihren hohen Wert. Die Kunst des Lernens ist weitgehend verlorengegangen. Es stehen sich zwei Welten gegen-über. Wenn wir voraussehen können, welche dieser Anschauungen über Erziehung und Bildung sich durchsetzen wird, dann wüßten wir – fast zögerte ich, das Unverkennbare beim Namen zu nennen –, ob unsere Kultur und Zivilisation überleben werden oder untergehen.

Isa Wallwey, Bad Tölz

 

 

Untertanen besucht
Betr.: „Integration auf Türkisch“ (Nr. 8)

Ja, da hat der nette Herr Erdogan seine türkischen „Untertanen“ in Deutschland besucht, um nach einer Brandkatastrophe, deren Ursache noch immer ungeklärt ist, nach dem Rechten zu sehen. Er hat auch gleich eigene Fachleute mitgebracht, damit die einheimischen Nichtsnutze nicht Spuren verwischen können.

Bei dieser Gelegenheit hat er auch gleich den tumben deutschen Toren unter dem tosenden Beifall seiner Untertanen erklärt, daß deren Angleichung (Assimilation) an die deutsche Gesellschaft ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit wäre und sie selbstverständlich in ihrer Heimat an Wahlen und Volksbefragungen teilnehmen dürften.

Also, so sollte man meinen, Integration ade! Aber was so ein wahrer deutscher Politiker ist, besonders wenn er auf links getrimmt ist, der hat Erdogans weise Worte begriffen, ist ihm dankbar und wird künftig sich mit noch mehr Geld und guten Worten um jeden bemühen, der bei uns besser als zu Hause leben will.

Justus Drescher, Dormagen

 

 

Nur Gastland!
Betr.: „Integration auf Türkisch“ (Nr. 8)

Zur Meldung, daß der türkische Ministerpräsident Erdogan sich dafür ausgesprochen hat, in Deutschland türkische Schulen und Gymnasien einzurichten und dazu auch Lehrer aus der Türkei schicken zu wollen, muß man sich eher positiv äußern. Offensichtlich hat Erdogan erkannt, daß ein Teil der Menschen in Deutschland mit türkischem Migrationshintergrund die Absicht verfolgt, sich nicht in Deutschland integrieren zu wollen und nach einer guten Ausbildung in der Sprache ihres Heimatlandes wieder dorthin zurückzuwandern. Diese gute Absicht sollte man unterstützen. Sollte der Ministerpräsident allerdings sich nur mißverständlich ausgedrückt haben, müßte doch der Verdacht aufkommen, er beabsichtige die Integrationswilligkeit seiner Landsleute in Deutschland zu bezweifeln. In beiden Fällen wäre angebracht, entsprechend zu handeln, entweder Integration mit einer Sprachausbildung des Gastlandes zu betreiben oder die Möglichkeit der Rückkehr zu fördern. Im letzteren Fall ist der Vorschlag von türkischen Schulen in Deutschland gewiß lobenswert.

Gerhard Hahl, Kiel

 

 

So wird das »Sichtbare Zeichen« ein für alle unsichtbares Zeichen bleiben
Betr.: „Der Preis des Wohlwollens“ (Nr. 7)

Für jeden heimatvertriebenen und aufrechten Deutschen ist der Umgang mit diesem Projekt seitens der Bundesregierung demütigend. Es dreht sich einem das Herz im Leibe um bei den Gedanken, daß Leute über ein „Zentrum gegen Vertreibungen“ bestimmen, die für die Heimatvertriebenen allenfalls nur Lippenbekenntnisse übrig haben.

Da fahren hochrangige Regierungsmitglieder seit Jahren nach Warschau, um die Zustimmung der polnischen Regierung zu einem deutschen „Zentrum gegen Vertreibungen“ zu erbitten. Und dabei werden dann auch noch Geldmittel zugesagt für ein in Danzig geplantes Museum sowie für ein in Berlin geplantes polnisches Museum.

Und als „Verhandlungserfolg“ wird uns dann die These verkauft, daß Polen an der Gestaltung des „Sichtbaren Zeichens“ sich „wohlwollend neutral“ verhalten will. Wahrscheinlich auch dies nur unter der Bedingung, daß die Heimatvertriebenen – um die es ja in Wirklichkeit geht – ebenfalls nicht einbezogen werden.

Man muß sich einmal die Frage stellen: In welchem Land leben wir eigentlich? Das geplante „Zentrum gegen Vertreibungen“ ist eine rein deutsche Angelegenheit, und wir brauchen niemanden um Erlaubnis zu fragen. Die polnische Regierung wird wohl kaum jemals unsere Zustimmung erbitten zu einem Museum in Danzig oder irgendeiner Erinnerungsstätte in Polen.

Es ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, daß der Bund der Vertriebenen konkrete Forderungen an die Bundesregierung stellt. Anderenfalls wird das geplante „Zentrum gegen Vertreibungen“ noch für weitere acht Jahre ein für uns unsichtbares Zeichen bleiben.

Uwe B. Motzkuhn, Bad Bodenteich

 

 

Für Merkel offenbar kein opportunes Thema
Betr.: „Weltgeist oder Zeitgeist?“ (Nr. 2)

Mit journalistischer Verve faßt Klaus Rainer Röhl zusammen, was an Zahlen und spektakulären Fällen unter dem Stichwort „Ausländerkriminalität“ trotz Tabuverhängung und Sprachverfälschung bisher den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat. Der ohnmächtige Staatsbürger dankt dafür.

Zwei Feststellungen verdienen, hervorgehoben zu werden: Ministerpräsident Koch brauchte dieses Thema wahrlich nicht zu „suchen“ und Frau Merkel hat es nicht „aufgetan“.

Zwei volle Jahre hatte sie wie kein anderer Politiker Zeit und Gelegenheit, sich dieses brennenden Problems anzunehmen, sie tat es nicht, natürlich nicht aus Unkenntnis, offenbar war es für sie nicht opportun.

Gudrun Schlüter, Münster

 

 

Bürgerwille
Betr.: „In den Wolken“ (Nr. 8)

Die Berliner haben sich mehrheitlich für ein Volksbegehren über den Erhalt des Traditionsflughafens Tempelhof entschieden, obwohl ihr in Umfragen so sehr geschätzter Bürgermeister Wowereit ihnen bereits erklärt hatte, daß ihr Wille den Senat nicht interessiert. Darum ist dieser erste Sieg der Tempelhof-Befürworter besonders wertvoll.

Nun erleben wir, wie die Berliner SPD mit ihrem demokratiefernen Beiboot „Linke“ den Volksentscheid zu sabotieren sucht. Da sollen die Wahlbezirke vergrößert werden, um die Gehfaulen von der Stimmabgabe abzuhalten. Schwachsinnsbehauptungen wie, daß der Erhalt von Tempelhof den neuen Großflughafen gefährde, werden verbreitet.

Heute gar wird Tempelhof von einem führenden Sozi als Bonzenflughafen diskriminiert.

Gisela Klopein, Berlin

 

 

Friedrich II. vor der entscheidenden Schlacht
Betr.: Die Schlacht von Leuthen (Nr. 48)

Es bereitete mir eine echte Freude, den akribisch geschriebenen Bericht über die Schlacht von Leuthen zu lesen. Leider geht der Verfasser nicht auf die Ansprache des Königs ein, die dieser am Abend vor der Schlacht an seine Generalität hielt. Sie gilt doch als eine der wichtigsten Reden des Monarchen überhaupt, wenn wir von seiner Gedenkrede anläßlich des Todes seines Lieblingsneffen, Prinz Heinrich, absehen. Hier nun die Leuthenansprache, die wir nur in der Übersetzung kennen; denn er hielt sie in französischer Sprache.

Friedrich II. vor der Schlacht bei Leuthen (1757): „Meine Herren! Ich habe Sie hierher kommen lassen, um Ihnen erstlich für die treuen Dienste, die Sie seither dem Vaterlande und mir geleistet haben, zu danken. Ich erkenne sie mit dem gerührtesten Gefühl. Es ist beinahe keiner unter Ihnen, der sich nicht durch eine große und Ehre bringende Handlung ausgezeichnet hätte. Mich auf Ihren Mut und Erfahrung verlassend, habe ich den Plan zur Bataille gemacht, die ich morgen liefern werde und liefern muß. Ich werde gegen alle Regeln der Kunst einen beinahe zweimal stärkern, auf Anhöhen verschanzt stehenden Feind angreifen. Ich muß es tun, oder es ist alles verloren. Wir müssen den Feind schlagen oder uns vor ihren Batterien alle begraben lassen. So denk ich, so werde ich auch handeln. Ist einer oder der andere unter Ihnen, der nicht so denkt, der fordere hier auf der Stelle seinen Abschied. Ich werde ihm selbigen ohne den geringsten Vorwurf geben.

Ich habe vermutet, daß mich keiner von Ihnen verlassen würde; ich rechne nun also ganz auf Ihre treue Hilfe und auf den gewissen Sieg. Sollt ich bleiben und Sie nicht für das, was Sie morgen tun werden, belohnen können, so wird es unser Vaterland tun. Gehen Sie nun ins Lager, und sagen Sie das, was ich Ihnen hier gesagt habe, Ihren Regimentern, und versichern Sie ihnen dabei, ich würde ein jedes genau bemerken. Das Kavallerieregiment, was nicht gleich, wenn es befohlen wird, sich à corps perdu in den Feind hineinstürzt, laß ich gleich nach der Bataille absitzen und mach es zu einem Garnisonregiment. Das Bataillon Infanterie, was, es treffe auch, worauf es wolle, nur zu stocken anfängt, verliert die Fahnen und die Säbels, und ich laß ihnen die Borten von der Montierung schneiden. Nun leben Sie wohl, meine Herren, morgen um diese Zeit haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder.“

Dr. Hans-Joachim Meyer, Alfeld


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