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15.03.08 / Donnerwetter statt Klimawandel / Tschechiens Staatspräsident Vaclav Klaus weist Umweltschützer in New York in ihre Schranken

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-08 vom 15. März 2008

Donnerwetter statt Klimawandel
Tschechiens Staatspräsident Vaclav Klaus weist Umweltschützer in New York in ihre Schranken
von Klaus D. Voss

Diesen Mann kann man so leicht nicht übergehen: Vaclav Klaus tritt in den ersten März-Tagen in New York ans Rednerpult der Internationalen Konferenz zum Klimawandel und liest allen die Leviten, für die Klimawandel das ein und alles in der Umweltpolitik geworden ist. Jedweder momentan stattfindende Klimawandel sei natürlichen Ursprungs, erklärte Klaus. Und die von den europäischen Ländern angestrebten Reduktionen von Treibhausgasen seien klimatologisch sinnlos und führten zu Armut und wirtschaftlichem Niedergang. Die Konferenzteilnehmer kommen später zu dem Schluß: „Die globale Erwärmung ist keine Krise.“

An Vaclav Klaus kommen die Medien kaum vorbei, können ihn nicht so leicht verschweigen wie andere Forscher und Wissenschaftler, die sich gegen das Klimawandel-Kartell stemmen. Klaus ist gerade für weitere fünf Jahre als Staatpräsident von Tschechien bestätigt worden. Was selbst die örtliche „Mlada fronta dnes“ honoriert – die Prager Burg hat Klaus zu einem Widerstandsnest gegen die Klima-Front ausgebaut. Wer seine Standpunkte nachlesen möchte: Das Buch von Vaclav Klaus „Blauer Planet in grünen Fesseln“ ist im November auf Deutsch erschienen.

Auf der internationalen Bühne ist Klaus zum Gegenspieler des ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore geworden, der sich trotz vielfältiger Kritik zum Klima-Papst erhebt, erst recht, seit er 2007 mit dem halben Friedensnobelpreis bestärkt worden ist. Klaus, er spricht perfektes Englisch, hat

Gore doch einiges voraus: stets elegant gekleidet, kultivierte Umgangsformen, er beherrscht den bescheidenden Auftritt, obwohl man ihn auch machtbesessen kennt. Al Gore hingegen trägt, seit er als Umweltschützer unterwegs ist, fast nur noch Lederjacke. Und macht nicht nur Klima-Politik, sondern auch Klimageschäfte.

Vaclav Klaus hingegen nutzt die politischen Bühnen, die ihm als Staatspräsident offenstehen. Vor der UN-Generalversammlung im letzten September machte er aller Welt klar, daß Tschechien sich nicht vom EU-Klimadiktat einnehmen läßt. Klaus vor der Uno: „Den Treibhauseffekt gibt es gar nicht, das Wetter ändert sich alle paar hundert Jahre mal, der Mensch kann nichts dafür und den Klimawandel schon gar nicht aufhalten.“ Hinterher, so erzählte Klaus, seien etliche Staatschefs auf ihn zugekommen und hätten ihm gratuliert, wenn auch etwas verstohlen.

Ob vor dem US-Kongreß oder der Universität von New Orleans, Klaus vertritt seine Ansicht, auch wenn es Pfiffe im Publikum gibt: Der Klima-Alarmismus  habe sich zu einer „Religion“ gewandelt, die das menschliche Verhalten und die bestehenden Wirtschaftssysteme verändern wolle. 

Das Heartland Institut aus Chicago, das die New Yorker Klimakonferenz förderte, hatte im ganzen Land Anzeigen mit den Fotos der Referenten Klaus und Gore geschaltet. Genau wie Klaus sei

Heartland der Ansicht, daß die Debatte über die globale Erderwärmung politisiert werde, schrieb Thomas Swiss vom Heartland Institut: „Und genau wie er sind wir überzeugt, daß derzeit nicht das Klima, sondern die Freiheit bedroht ist.“ Der tschechische Staatspräsident vertritt die Meinung, daß Nichtregierungsorganisationen Hysterie in Sachen Klimaschutz schüren, um so ihre umweltpolitischen Ziele durchzusetzen – ohne demokratisches Mandat.

Kritische Stimmen zum Klimawandel kommen in den Medien kaum vor, wenn überhaupt, dann beispielsweise so: „Spiegel online“ beschrieb Vaclav Klaus als „bekannten Quertreiber“. „Der Spiegel“, das Mutterblatt des Onlinedienstes, trat noch tiefer. Klaus halte sich „für ein verkanntes Genie“, das hätten schon die Spitzel in seiner Stasi-Akte notiert. Bei dieser Quellenlage ist es sicher kein Wunder, wenn der „Spiegel“ sich zu schreiben traut, Klaus sei ein „ideologischer Triebtäter“.

In den USA werden klimakritische Zeitgenossen als „Flat Earthers“ abgetan, als Menschen also, die immer noch behaupten, die Erde sei eine Scheibe.

Übersehen wird von den meisten Blättern geflissentlich, daß keinesfalls die Mehrheit der fachbezogenen Wissenschaftler die These des von Menschen verursachten Klimawandels unterstützt, schon gar nicht die rigorosen Schlußfolgerungen, daß nur energische Eingriffe die Welt vor einer „Klima-Katastrophe“ bewahren könnten.

In New York traten – auch deutsche – Wissenschaftler auf, die vor Einengungen in der Forschung durch Klima-Vorgaben warnten und Fehler bei der Subventionspolitik für die alternativen Energiesysteme aufzeigten. Ihre „Deklaration von Manhattan“ (nachzulesen unter www.heartland.com) hat allerdings auch einen augenzwinkernden Satz parat. „Nehmt zur Kenntnis, daß warme Witterung im allgemeinen dem Leben auf der Erde weniger abträglich ist als kalte.“

Keine wahre Freude konnte man an Al Gore haben: Der Gegenredner zu Vaclav Klaus wollte sich auf keine Diskussion mit den Teilnehmern des Kongresses einlassen.

Foto: Al Gores Gegenspieler: Vaclav Klaus meint, die Klimahysterie bedrohe unsere Freiheit.


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