© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-08 vom 15. März 2008

Brand von Ludwigshafen: »Hürriyet« hat eigene Theorie

Mit hoher Wahrscheinlichkeit steht fest: Hinter dem Brand von Ludwigshafen steckt kein Anschlag, dies teilte die deutsch-türkische Ermittlergruppe auf einer Pressekonferenz vor einer Woche mit. Türkische Medien hatten sich auf „die Brandakte Deutschland“ eingeschossen. Und noch immer laufen die Berichterstattungen über Brände in Deutschland, zum Beispiel im türkischen Fernsehsender „Star TV“, als Topmeldung. 17 Brände in von Türken bewohnten Häusern habe es innerhalb von 23 Tagen nach der Katastrophe von Ludwigshafen gegeben. Das könne kein Zufall sein, behauptet „Hürriyet“-Kommentator Yalcin Dogan. Auch Mehmet Y. Yilmaz vom selben Blatt stellt am 6. März zynisch fest: „Das Haus wird sich wohl selbst entzündet haben.“ Bei jeder Brandmeldung aus Deutschland laufen auf „Star TV“ Einblendungen mit einer schwarz-rot goldenen Fahne, in deren Mitte ein Hakenkreuz zu sehen ist, durch das Bild. Bei nur einem der 17 Brände in von Türken bewohnten Häusern konnte ein rassistischer Tathintergrund festgestellt werden. Für die (türkische) Presse ließ es sich der türkische Chefermittler Mehmet nicht nehmen, sich für das „besonnene Verhalten“ der Bevölkerung zu bedanken und festzustellen: „Eine Brandstiftung kann nicht ausgeschlossen werden.“ Für das Massenblatt „Hürriyet“ steht nun fest: „Vielleicht ist diese nichtssagende Erklärung auch Ausdruck dessen, daß geheime Kräfte in der Bundesrepublik Deutschland versuchen, die wahren Gründe des Brandes zu vertuschen.“        M. A.