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15.03.08 / Familien-Jongleur / Siebenfache Mutter erzählt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-08 vom 15. März 2008

Familien-Jongleur
Siebenfache Mutter erzählt

Kinder brauchen Selbstvertrauen, liebevolle Zuwendung, Hilfe und Anerkennung ohne seelischen und leiblichen Zwang. Sie brauchen Begleiter, damit sie ihre eigene Persönlichkeit entfalten können. Kinder brauchen Vorbilder, die mit Gelassenheit vorleben, daß man nicht alles wissen kann und muß. Sie brauchen Zeit und Unterstützung zur eigenen freien Entfaltung ihrer Persönlichkeit.

Christine zu Löwenstein ist selbst Mutter von sieben Kindern und vielfache Großmutter. Sie war geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Katholischen Elternschaft in Hessen, später zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Beauftragte für Ökumene der Katholischen Frauengemeinschaft in der Diözese Mainz. Mit ihrem Buch möchte sie jungen Menschen Mut machen, Kinder zu haben. „Auf dem Draht-seil durch die Kinderstube“ ist ein liebevoller, einfühlsamer kleiner Ratgeber über eine glaubwürdige und ganzheitliche Kindererziehung ohne erhobenen Zeigefinger. Die Autorin fragt zu Beginn ihres Buches die Leser: „Kennen Sie den Tellerdreher? Auf zwölf schwankenden und hohen Stäben, die in einer Reihe fest im Boden verankert sind, bringt er geschickt zwölf Teller in schnelle kreisende Bewegung. Damit sie nicht herunterfallen, brauchen sie eine so große Beschleunigung. Um diese bei allen gleichzeitig zu erreichen, muß der Künstler sich beeilen. Bis er beim letzten Teller angekommen ist, hat sich der Umschwung beim ersten schon abgeschwächt. Ab jetzt eilt unser Tellerdreher von einem zum anderen, kurbelt hier, kurbelt dort. Unser Mann ist unermüdlich, aufmerksam und hurtig bei seiner Arbeit.“ So sei sie sich als Mutter auch oft vorgekommen. Die Älteste mußte in die Schule, der Jüngste gerade in der Sauberphase, mußte auf den Topf, die Vierjährige hat den Becher mit Kakao umgekippt, und dann klingelt es auch noch an der Wohnungstür. Da kann man schon mal ins Schleudern geraten. Freimütig bekennt die Autorin, daß auch sie Fehler gemacht habe und dankbar für den Rat von anderen Menschen gewesen sei. Dieses kleine Buch ist liebens- und lesenswert.       Barbara Mußfeldt

Christine zu Löwenstein: „Auf dem Drahtseil durch die Kinderstube“, Frieling Verlag, Berlin, Zeichnungen von Alexander von Lengerke, geb., 64 Seiten, 8 Euro


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