29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
22.03.08 / Flugbereitschaft: Strenge Regeln gibt es nicht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-08 vom 22. März 2008

Flugbereitschaft: Strenge Regeln gibt es nicht

Die Flugbereitschaft der Bundeswehr wurde 1957 gegründet. Neben Kranken- und Verwundetentransporten, der Beförderung des fliegenden Lazaretts „MedEvac“ sowie von Hilfsgütern in die Krisenregionen der Welt dient die Luftbereitschaft auch der Beförderung von Politikern.

Die Flotte besteht aus sieben Airbus A 310, sechs kleineren Challenger CL 601-Jets und drei Hubschraubern. Unter den Airbus-Fliegern ist auch die Kanzlermaschine „Konrad Adenauer“, die noch aus alten DDR-Beständen stammt. Auch die beiden Ersatzmaschinen des Kanzlerfliegers, die „Theodor Heuss“ und die „Kurt Schumacher“ wurden einst aus den Restbeständen der DDR-Gesellschaft „Interflug“ ersteigert. Sie eignen sich besonders, da sie – obwohl Teil der älteren Flotte kleinerer Mittelstreckenjets von Airbus – auf Wunsch von „Interflug“ seinerzeit für die Langstrecke tauglich gemacht worden waren.

Wann ein Spitzenpolitiker die Dienste der Flugbereitschaft in Anspruch nehmen darf, ist so klar nicht geregelt.

Zwar steht sie ihm nur für dienstliche Zwecke zur Verfügung und nicht zum Privatvergnügen. Doch obliegt es beispielsweise dem einzelnen Bundesminister, zu entscheiden, wo hier die Grenze liegt. Auch wenn die Bundeskanzlerin, wie im Falle von Sigmar Gabriels Flug von und nach Mallorca geschehen, die Flugbereitschaft ausdrücklich zur Verfügung stellt, muß der Minister letztlich selbst entscheiden und verantworten, ob der Einsatz gerechtfertigt ist.

Selbstverständlich gilt auch der Grundsatz des sorg- und sparsamen Umgangs mit Steuergeldern, dem alle gewählten Vertreter eines demokratischen Staates unterliegen.

Jüngst in die Kritik geraten ist die Organisation der Flugbereitschaft, weil ihr Hauptsitz noch immer der Flughafen Köln-Bonn ist, obwohl die Flüge der Spitzenpolitiker heute in aller Regel von Berlin ausgehen. Dies macht zahlreiche Leerflüge von der Spree an den Rhein notwendig, da Wartung und Reparatur der Maschinen am Hauptsitz ausgeführt werden.H. H.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren