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22.03.08 / Büffeln statt Strand / Der schnelle Weg zum Führerschein ist nicht für jeden geeignet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-08 vom 22. März 2008

Büffeln statt Strand
Der schnelle Weg zum Führerschein ist nicht für jeden geeignet

Wer den Führerschein machen will, muß dafür normalerweise einige Zeit einkalkulieren. Bis man genug gelernt hat, um die Prüfungen abzulegen, können schon einige Monate vergehen. Doch für die Eiligen gibt es eine Alternative: Ferienfahrschulen. Statt Sonne und Strand heißt es im Urlaub dann Theorie büffeln und Autofahren lernen. Mit Erholung hat das nichts zu tun, es ist harte Arbeit. Jeder Ferienfahrschüler hat mehrere Male am Tag Theorie- und Fahrunterricht, muß außerdem zwischendurch auch noch lernen. Da bleibt für Urlaub und Entspannung nicht viel Zeit übrig. Deshalb sind Ferienfahrschulen auch nicht jedem zu empfehlen, sagt Gerhard von Bressensdorf von der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände.

Nur wer sehr belastungsfähig ist, konzentriert lernen und den Zeitdruck gut ertragen kann, sollte sich dieser Kompaktausbildung unterziehen.

„Ferienfahrschulen werden häufig nur als ein kurzer und schneller Weg zum Führerschein eingestuft. Statt Urlaub müssen aber auch Ausbildungsstreß und Zeitdruck in fremder Umgebung in Kauf genommen werden.“ Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, daß die Fahrschule ein informatives und offenes Beratungsgespräch anbietet. Nur so kann man für sich selbst einschätzen, ob eine Ferienfahrschule für einen selbst überhaupt das Richtige ist.

Nicht fehlen dürfen auch Informationen über die behördlichen Anforderungen hinsichtlich der Führerscheinprüfung. Denn eigentlich kann man nicht an jedem beliebigen Ort in Deutschland seinen Führerschein machen. „Die praktische Prüfung ist nach der Fahrerlaubnis-Verordnung immer am Hauptwohnsitz abzulegen“, erläutert Jutta Drühmel vom Landesbetrieb Verkehr in Hamburg. Ob sie unter bestimmten Bedingungen auch an einem anderen Ort abgelegt werden kann, entscheidet das zuständige Prüfungsamt am Wohnort. Dort muß man seinen Führerscheinantrag einreichen, was man sehr frühzeitig tun sollte, um rechtzeitig eine Entscheidung zu erhalten. Ob Prüfung oder nicht: Wichtig ist, daß die Lernbedingungen vor Ort mit den Verhältnissen am Wohnsitz übereinstimmen. Man würde sich jedoch auch selbst keinen Gefallen tun, wenn man auf dem flachen Land das Fahren lernt und in einer Großstadt mit viel Straßenverkehr wohnt.

Etwas anders sieht es bei der Theorie aus: „Die Theorieprüfung an einem anderen Ort ist auf Antrag grundsätzlich möglich, wenn die Prüfungsbedingungen gleich sind“, sagt Drühmel. Eine Ferienfahrschule ist im Prinzip nicht teurer als eine Fahrschule am Wohnort. Allerdings fallen zusätzlich noch die Kosten für Anreise und Unterkunft an. Zu berücksichtigen ist außerdem, daß die Prüfung eventuell nicht beim ersten Anlauf bestanden wird. Deshalb sollte man unbedingt vorher mit der Fahrschule abklären, wie es in solchen Fällen weitergeht, rät von Bressensdorf. Und unter Umständen einen Zeitpuffer für eine Verlängerung und eine zweite Prüfung einplanen.       Ddp


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