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29.03.08 / Handlanger einer Diktatur

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-08 vom 29. März 2008

Handlanger einer Diktatur
von Harald Fourier

Vergangene Woche: Wütende Berliner hätten fast einen Lateinamerikaner von einer Mahnwache vor der Botschaft seines Heimatlandes abgehalten. Der Mann wollte nur für die Freilassung der politischen Gefangenen in seinem Herkunftsstaat demonstrieren, doch der Groll, der ihm entgegenschlug, war unbeschreiblich.

Die Polizei mußte ausrücken. Zwei Gitterreihen, Straßensperren, ein halbes Dutzend Fahrzeuge, mindestens ein Dutzend Beamte – es sah aus wie vor der US-Botschaft nach dem 11. September. Und war die Presse da? Kameras? Hat irgendjemand einen Bericht darüber gesehen, wie der „deutsche Mob“ versucht, einen einzelnen Ausländer an einer Mahnwache für die Menschenrechte in seinem Land zu hindern? Fehlanzeige.

Es waren nämlich nicht Rechtsradikale, die dem Ausländer sein Demonstrationsrecht abspenstig machen wollten, sondern Kommunisten. Und der Menschenrechts­aktivist demonstrierte nicht gegen einen rechtsgerichteten Caudillo in einer südamerikanischen Bananenrepublik, sondern gegen die kommunistische Diktatur auf Kuba. Garcia Vazquez’ vorige Demo endete 2006 in einem Handgemenge. Auch damals schon hatte das „Neue Deutschland“ kräftig Stimmung gemacht gegen den Castro-Gegner.

So frei ist man Linksaußen. Wenn es den eigenen Interessen nutzt, dann reden die Dunkelroten in höchsten Tönen von „Frieden“ und „Menschenrechten“. Aber wenn jemand dergleichen von ihnen einfordert, dann brüllen sie: „Verschwinde,  du CIA-Agent“ oder „Hände weg von Kuba“. Das alles mußte sich Vazquez anhören, während er frierend vor Castros Berliner Außenstelle stand und seine Kubafahne schwenkte.

Etwa 40 Mann hatte der Castro-Fanclub aufgeboten. Einige verteilten Flugblätter. Andere schenkten warme Getränke aus. Aus einer Musikanlage auf einem Lkw dröhnen kommunistische Kampflieder. Es sind DKP- und Che-Guevara-Flaggen zu sehen, sogar ein Ordnerdienst. Mit anderen Worten: Sie sind gut organisiert. Es gibt sogar ein  Reisebüro in Berlin, das Traumreisen nach Havanna für altgediente Genossen organisiert, die sich am Weiterbestehen ihrer Wunschdiktatur berauschen und die Unterdrückungsmechanismen partout leugnen.

Vazquez ist ziemlich schockiert wegen des Hasses, der ihm entgegenschlug. Er fragt nur: „Ich will von denen wissen, warum sie hier demonstrieren dürfen, was ich gut finde, wenn ich das auf Kuba nicht darf?“ Auf die Antwort wartet er heute noch.


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