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29.03.08 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-08 vom 29. März 2008

MELDUNGEN

Tbc wird unterschätzt

Allenstein – Im südlichen Ostpreußen erkrankten im vergangenen Kalenderjahr 314 Personen an Tuberkulose. Das ist eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr 2006. Doppelt so viele Männer wie Frauen erkrankten an Tuberkulose. Wie zwischen den Geschlechtern gibt es auch einen Unterschied zwischen Stadt und Land. Laut Andrzej Roslan, Woi­wodschaftsexperte für Lungenkrankheiten im südlichen Ostpreußen, kommt es zu den meisten Erkrankungen in den Städten, wie beispielsweise Allenstein, Elbing, Soldau und Pr. Holland. Nach Einschätzung von Dr. Ireneusz Szczuka, Leiter des Hauses für Epidemiologie und der Organisation „Kampf gegen Tuberkulose“ in Warschau, ist das größte Problem bei der Bekämpfung der Tbc in der Republik Polen die fehlende Selbstdisziplin der Erkrankten im Stadium der Heilung. Jeder achte Kranke bricht die Therapie ab. Irena Petryna, Direktorin des Zentrums für Tuberkulose und Lungenkrankheiten in Allenstein, beklagt, daß diese Geißel der Menschheit noch nicht genügend im Bewußtsein der Gesellschaft präsent sei. Das gelte auch für die Ärzte. Bei den Medizinern auf allen Ebenen bestehe noch Schulungsbedarf. Man müsse sie zu den Kranken, insbesondere zu den Obdachlosen, hinführen. Noch immer ist das Krankenhaus in Allenstein das einzige im südlichen Ostpreußen, das auf die Bekämpfung der Schwindsucht spezialisiert ist.

 

Kloster vor Vollendung

Wittinnen – In Wittinnen, etwa zwei Kilometer von Lyck entfernt, geht der Bau eines Klosters der Schwestern der Barfüßigen Karmeliterinnen seinem Ende entgegen. Es ist das erste Kloster dieses Ordens im südlichen Ostpreußen. Der Bau begann vor zwei Jahren auf Initiative des Lycker Bischofs Jerzy Mazur. Auf seine Einladung hin kamen die Karmeliter-Schwestern nach Lyck. Der Orden hat einen kontemplativen Charakter. In dem Kloster werden 21 Schwestern wohnen, die das Kloster nur an speziellen Tagen verlassen werden. Das fünf Hektar große Grundstück wurde von der Agentur für Landwirtschafts-Immobilien zur Verfügung gestellt.

 

Neuer Lösungsansatz

Lyck – Nach vier mißglückten Versuchen, das Ordensschloß meistbietend zu versteigern, kommt nun eine neue Lösung ins Gespräch. Die zuständigen Kommunalpolitiker spielen mit dem Gedanken, das aus dem 15. Jahrhundert stammende Gebäude selber zu restaurieren. Dahinter steht die Hoffnung, daß in den Ruinen des Schlosses ein gewaltiges touristisches Potential schlummert. Der Bau könnte die größte Attraktion der Stadt werden. Bedauerlicherweise ist er in einem erbärmlichen Zustand, und so ist seine Restaurierung nicht ganz billig. Eine zweistellige Millionensumme, zumindest in Zloty, wäre wohl vonnöten. Diese Kosten wirken auf die Politiker abschreckend. Allerdings besteht akuter Handlungsbedarf, denn der vollständige Verfall droht. Das wäre auch aus ökonomischer Sicht bedauerlich, denn selbst als Ruine erfreut sich das Schloß als Stätte theatralischer Spektakel und von Konzertaufführungen großer Beliebtheit.


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