29.03.2024

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12.04.08 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-08 vom 12. April 2008

MELDUNGEN

Bußgelder füllen Stadtsäckel der Pregelmetropole

Königsberg – Ganz stolz hat die Königsberger Stadtverwaltung unlängst berichtet, daß sie „einige Millionen Rubel“ durch Ordnungsstrafen eingenommen habe: Kippen wegwerfen, Wände beschmieren und so weiter wurden geahndet, was dem Stadtsäckel guttat. Nur die Presse mäkelte wie immer und forderte die Bürger auf, das chronisch finanzschwache Budget durch massivere Vergehen samt höheren Strafen zu füllen. Deine Nachbarn ärgern dich durch allabendlichen Streit? Mach’ noch mehr Krach, schalte die Stereoanlage auf volle Pulle, bohre nach Mitternacht Wände an, wirf den Nachbarn Sprengkörper vor die Tür – „die Strafe dafür beträgt 5000 Rubel, aber dein Vergnügen ist unbezahlbar.“ Nur 2000 Rubel (zirka 54 Euro) kostet es, unliebsame Mitmenschen durch bissige Hunde zu traktieren. Der sicherste Weg zur saftigen Strafe ist Nichtstun – Weisung der Behörden, Polizei und so weiter einfach zu ignorieren, was rasch Bußen bis zu 50000 Rubel (rund 1350 Euro) nach sich ziehen kann. Und ähnliche ironische Ratschläge mehr, die aber einen ernsten Hintergrund haben. Die Königsberger sparen an der falschen Stelle und nehmen lieber Strafen in Kauf. Sein Auto in die Waschanlage zu fahren, kostet lächerliche 300 Rubel (etwa 8 Euro). Aber da will mancher knausern, seift und wäscht seinen Wagen auf dem Hof oder im Freien, was bis zu 5000 Rubel Strafe kostet, sofern er erwischt wird. Das wird der Fahrer sicher, sollte er die Wäsche auf einem Kinderspielplatz vornehmen – wozu die Presse mit gespielter Dringlichkeit rät.       Wolf Oschlies

 

Überraschender Fund

Hohenstein – Sie suchten eine mittelalterliche Burg und fanden Spuren einer mehr als 3000 Jahre alten Siedlung. So geschehen auf dem Gelände des Hohensteiner Freilichtmuseums, wo Allensteiner Archäologen erstmals einen Hügel untersucht haben, auf dem eine alt-prussische Burg rekonstruiert werden sollte. Das Ergebnis der Untersuchung sei überraschend gewesen, räumt der Wissenschaftler Dr. Kazimierz Grazawski von der Ermländisch-Masurischen Universität freimütig ein. Die überraschende Entdeckung blockiere zwar die Arbeit an dem geplanten Burgbau, aber die Ausgrabungen könnten im Sommer ebenfalls zu einer großen Attraktion werden, kommentierte der Direktor des Museums für Volksbaukunde, Marian Juszczyn­ski, die unerwartete Situation. Die Entscheidung, ob im Freilichtmuseum von Hohenstein neben einer Burg nun zusätzlich auch noch die Siedlung aus der Eisen- und Bronzezeit rekonstruiert wird, soll im Sommer nach genaueren Untersuchungen des Geländes fallen.


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