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19.04.08 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-08 vom 19. April 2008

MELDUNGEN

Positive Bilanz

Königsberg – Bis Anfang April sind 1057 gebürtige Russen ins Königsberger Gebiet übergesiedelt, die sich am Regierungsprogramm zur Rückkehr im Ausland lebender Landsleute beteiligt hatten. Liegt auch die Zahl der Rück-kehrwilligen weit hinter den Erwartungen der Gebietsregierung  (man hatte mit bis zu 10000 Übersiedlern bis Ende letzten Jahres gerechnet), feiern die Verantwortlichen das Erreichen der Tausendermarke im Gebiet als Erfolg. Kritiker hatten dem Programm gar keine Chance gegeben, da die zugesicherten Wohnungen und Arbeitsplätze meist nicht zur Verfügung standen. Der für das Programm zuständige Minister Michail Pljuchin erklärte, daß weitere 3636 Anträge vorliegen. Um das Wohnungsproblem schneller in den Griff zu bekommen, wird nun die Einführung eines Fonds zur Sicherung von Hypothekendarlehen erörtert. MRK

 

Arme Kriegsveteranen

Königsberg – Nikolaj Kusmin ist Vizechef der Königsberger „Organisation der Kriegsveteranen“, die in der Stadt 365, im Umland rund 150 Mitglieder zählt. Diese sind zur Zeit pausenlos im Einsatz, um Schülern von ihren Kriegserlebnissen zu erzählen. Daß sie dafür honoriert werden, ist zu hoffen, weil sie bescheiden leben. Dabei sind sie die letzten Zeitzeugen des „Sturms auf Königsberg“, der am 9. April 1945 nach monatelangen Kämpfen endete. Den Siegern wurde die Medaille „Für die Einnahme Königsbergs“ verliehen, ein Ausnahmeorden, weil solche Medaillen gemeinhin nur für die Einnahme von Hauptstädten vergeben wurden. Entsprechend hoch ist das Prestige der Veteranen, das jedoch kaum versilbert wird. Zudem herrscht in Königsberg ein tragikomisches Chaos in Sachen Veteranen-Pensionen. Generell liegen sie bei 15000 Rubel im Monat (405 Euro), doch kommt es laut Kusmin vor, daß Ex-Offizieren weniger als Ex-Soldaten gezahlt wird. Die Bürokraten haben „Veteranen des ersten und zweiten Rangs“ geschaffen: Zu den bevorstehenden Feiern „unseres großen Sieges“ verfügte der Stadtrat Königsbergs eine einmalige Zahlung von 1000 Rubel (27 Euro) an „seine“ Veteranen, während die von Neukuhren (Pionerskij) und anderen Städten leer ausgehen. Alle Veteranen leben unter ärmlichen Bedingungen: „hinfällige Wohnungen, schlechte medizinische Betreuung und Versorgung mit Medikamenten, wachsende Teuerung bei Nahrungsmitteln“ (Kusmin). Doch die Veteranen kommen irgendwie zurecht. Selbst Treffen mit deutschen Veteranen schließen sie nicht aus, und daß es solche bislang nicht gab, liegt nicht daran, daß sie etwa „sloba“ (Zorn) empfänden. Mit polnischen Veteranen habe man sich ja auch getroffen. Das will etwas heißen: Polnische Veteranen kann es eigentlich nur aus Kämpfen gegen Russen geben.       Wolf Oschlies


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