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26.04.08 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-08 vom 26. April 2008

Leserforum

Privat-Patienten erhalten deutsche Gesundheitsversorgung
Betr.: „Der bessere Patient“ (Nr. 15)

Diese ganze Diskussion läßt Redlichkeit vermissen. Wie leicht feststellbar, erhalten Ärzte für Kassenpatienten im Quartal, ob da die Angehörigen eingerechnet sind, weiß ich nicht, weniger als 20 Euro, egal, wie oft sie den Arzt aufsuchen. Als Beamter und Privatpatient muß ich alle Arztrechnungen erst selbst bezahlen und gesammelt dann bei der Beihilfe (70 Prozent der Kosten) und der Privatkasse (30 Prozent der Kosten) zur Erstattung einreichen, wofür die üblichen Abzüge gelten. An die Krankenkasse habe ich für mich und meine Frau 423,27 Euro im Monat zu entrichten, die 30 Prozent meiner Kosten abdecken, die 70 Prozent der Beihilfe ergeben im Verhältnis zum Monatsbeitrag der Privatkasse 987,63 Euro, so daß ich im Monat für mich und meine Frau mit Beihilfe und DKV 1410 Euro an Beiträgen entrichte (16920 Euro im Jahr). Nach den Rechnungen haben wir 2007 für Arztbehandlungen, ähnliche Leistungsträger und Medikamente 9421 Euro gezahlt. Wir sind der Meinung, daß es nicht hinnehmbar ist, daß Privatpatienten ein Vielfaches gegenüber Kassenpatienten bezahlen, ohne den geringsten Vorteil davon zu haben. Sie erhalten eine Vielzahl der Praxen, die dann allen dienen. Selbstverständlich muß jeder Notfall unverzüglich versorgt werden, egal was eine Kasse dafür zahlt, aber das ganze System von einer Minderheit erhalten zu lassen, ohne dieser Minderheit irgendwelche Vorteile einzuräumen, ist äußerst ungerecht und unanständig.

Richard Gehring, Moers

 

 

Herzogs Tiefschlag
Betr.: „Ein ,Ungenügend‘ für Merkel“ (Nr. 16)

Der Alt-Bundespräsident Roman Herzog mag aus seiner juristischen Sichtweise recht haben, unter menschlichen Gesichtspunkten ist es ein Tiefschlag gegen einen Teil unserer im Alter weniger gut bestallten Mitbürger. Solche Äußerungen zeigen, wie weit sich die politische Klasse, die sich Erhöhungen ihrer Bezüge in ganz anderer Höhe selbst zugesteht, von den Nöten derer entfernt hat, die ihr ihren abgehobenen Lebensstandard erst ermöglichen. Wer von dort auf die Einhaltung des Generationenvertrages pocht, muß jene, die durch ihre Aufbauleistung die Voraussetzungen für die von der Regierung postulierten Gewinne geschaffen haben, daran beteiligen. Sprich: Die Rentner müssen über das Steueraufkommen am Lebensstandard aller beteiligt werden. Solch einen Vorschlag hätte ich von unserem Alt-Bundespräsidenten erwartet und nicht das Herbeireden eines Generationenkonfliktes.

Alfred Dagenbach, Heilbronn

 

 

Bio-Sprit ist verantwortungslos
Betr.: „Hungern für den Klimaschutz“ (Nr. 15)

Das ist wirklich Wahnsinn! Wir und auch andere verbrauchen Ackerflächen zur Erzeugung von Bio-Sprit, während in vielen Teilen unserer Erde die Menschen keine Nahrungsmittel haben. Dies zeigt einmal mehr die Dummheit, Verantwortungslosigkeit und Kurzsichtigkeit von Politikern.

Brüssel wird uns bald vorschreiben, wie wir uns die Nasen zu putzen haben, und in anderen Teilen unserer Erde fehlt es an Taschentüchern.

Die europäische Politik-Bürokratie wuchert wie ein Krebsgeschwür. Sie hat längst vergessen, wo wirklicher Handlungsbedarf besteht.        

Karl-Heinz Stumpff, Marl

 

 

Aktiv einsetzen
Betr.: „Antrag abgelehnt“ (Nr. 15)

In Saudi-Arabien wurde in der Nationalen Ratsversammlung ein Antrag abgelehnt, der die Achtung nicht-islamischer Religionen und Symbole befürwortet. Bei uns wachsen mit dem Geld der Saudis die Moscheen in den Himmel. Ich halte es für puren Schwachsinn, wenn wir übersehen, wie islamische Staaten mit anderen Religionen und ihren Gläubigen umgehen.

Es kann doch nicht angehen, daß Muslime bei uns jede Freiheit genießen und Christen in muslimischen Staaten nicht die geringsten Rechte besitzen und sogar in ihrem Leben bedroht sind.

Natürlich wollen wir Muslime nicht unterdrücken und ihnen ihren Glauben nehmen, aber der gegenwärtige Zustand darf nicht von Dauer sein. Wir müssen von allen Muslimen, die mit uns leben wollen, erwarten, daß sie die Religionsfreiheit allüberall respektieren und sich mit uns aktiv auch in ihren Heimatländern für sie einsetzen.

Karl Stengelein, Ravensburg

 

 

Unsere Zukunft verfuttern
Betr.: „Teuer erkaufter Frieden“ (Nr. 15)

Die Gewerkschaften lassen derzeit massiv ihre Muskeln spielen, drangsalieren die große Mehrheit der Bürger und erpressen den Staat. Und das nicht ohne Erfolg!

Ohne Zweifel gehören Lohnerhöhungen zu unserem Leben in Freiheit, denn schließlich steigen die Preise und Arbeitnehmer wollen am Gewinn der Betriebe beteiligt sein. Allerdings kommt es auf das Wie an, besonders wenn es um den öffentlichen Dienst geht, der ja gegen den Staat streikt, der wir alle sind.

Da der jetzt schon auf einem riesigen Schuldenberg sitzt, wird jede zusätzliche Ausgabe zum Problem.

Jedes Übermaß ist eine zusätzliche Last für uns alle und in der Regel auch für die nach uns Kommenden, da wir ja ihre Zukunft verfuttern.

Wolfram Wollschlager, Wetzlar

 

 

Politiker leisten keinen Beitrag zum Sozialsystem
Betr.: „Ein ,Ungenügend‘ für Merkel“ (Nr. 16)

Das hat der nötig, der Herr Herzog, hat er doch als beamteter Richter vor seiner Politikerzeit (und auch danach) keinen Pfennig in die Rentenkasse eingezahlt! Ich habe 42 Jahre meinen Obolus in die Rentenkasse entrichten müssen mit den Konsequenzen, daß bei Einführung des Euro mein Rentenkonto halbiert wurde, jedoch die Preise die Höhe der alten D-Mark-Währung annahmen.

Politiker und Beamte leisten keinen Beitrag zum Sozialsystem, den zahlt ihnen der Steuerzahler! Über 170 Bundes- und Länderminister, etwa 3000 Bundes- und Länderparlamentarier und 1,9 Millionen Beamte hängen am Tropf der Steuerzahler. Es müssen aufgebracht werden für den öffentlichen Dienst im Jahr: a) für Familienzuschläge zirka sieben Milliarden, b) für Beihilfen neun Milliarden, c) für Pensionen 34 Milliarden. Eigener Beitrag der Leistungsempfänger: null. Im Bundestag macht die „Staatsdienerfraktion“ fast 60 Prozent aus. Die Politiker haben es so eingerichtet, daß sie von den Sorgen, die manchen Bürger zur Verzweiflung bringen, verschont bleiben. Als nun der feine Herr Herzog in die Politik ging und Bundespräsident wurde, hat er stets mit Vehemenz gekräht, wenn es um die Verdoppelung der Diäten ging. Ich kann mich nicht daran entsinnen, daß der Herr Herzog irgendetwas Hervorragendes zum Wohl seiner Untertanen geleistet hätte. Und jetzt kommt der Hammer: Nach Beendigung seines Arbeitsverhältnisses als Bundespräsident hat er weiterhin Anspruch auf ein Büro samt Personal. Damit soll dem Bundespräsidenten a. D. die „Wahrnehmung fortwirkender Verpflichtungen“ ermöglicht werden; das kriegt er bezahlt, außerdem erhält er neben einem Übergangsgeld eine lebenslange Weiterzahlung seines Jahresgehaltes von 215000 Euro. Wenn Herzog kein Politiker wäre, würde ich sagen: Schämen Sie sich! Aber ein Politiker kennt keine Scham.

Bert Jordan, Landstuhl

 

 

Deutschland braucht wieder Vorbilder
Betr.: „Führung“ (Nr. 12)

Angesichts der zunehmend in die Negativkritik geratenen Politiker stellt sich die Frage, wie weit es den Parteien tatsächlich an kompetenten Führungskräften mangelt, oder ob eine gesteuerte Medienindustrie die Deutschen vorwiegend mit solchen Denkweisen überflutet, die den Abhängigen in ihren Redaktionsbüros aufoktroyiert worden sind? Haben wir uns etwa schon daran gewöhnt, diese Spezies der hemmungslosen Journaille ernst zu nehmen? Die Roßtäuscher, die Pressefreiheit auf ihre Art interpretieren, sich über ethische Sitten hinwegsetzen, um verquere Moralbegriffe zur Norm werden zu lassen?

Wenn „Führung“ auf eine Art und Weise beschrieben wird, die weithin als ungerecht empfunden werden muß, können keine langfristig wirkenden Maßnahmen zum Wohle des Staates gedeihen. Im Gegenteil. Unter den Menschen entsteht nicht nur die viel zitierte „Politikerverdrossenheit“, sondern der Staat insgesamt wird ebenso geschwächt wie seine soziale Ordnung zerfällt. Wer einmal politische Live-Übertragungen des Fernsehens tagsüber verfolgt und mit den nachfolgend redaktionell überarbeiteten Abendnachrichten vergleicht, muß hellhörig werden. Die Wiedergaben sind vielfach mit Halbwahrheiten und Auslassungen durchsetzt oder durch parteiische Interpretationen verfälscht.

Wie wichtig „Führung“ in unserer politischen Parteienlandschaft ist, haben die Landtagswahlen in Hessen und Niedersachsen besonders deutlich gemacht. Das Hickhack in Hessen um links oder noch linker war grotesk genug, als daß das Thema „Führung“ vor künftigen Wahlen wiederum nur auf die von den Medien als Häuptlinge kreierten Personen konzentriert betrachtet werden kann. Viel wichtiger sind die Information und Kenntnis der Szenerie um das Alphatier herum. Bekannt ist inzwischen, daß die innerparteilichen Flügelkämpfer, mit Unterstützung der Medien, fast alles zerfleddern. Selbst zukunftsträchtige Programme behindern sie dermaßen, so daß oftmals Gesetze zusammengeschustert werden, die schon bald wieder geändert oder von der Judikative kassiert werden müssen.

Daran wird deutlich, daß in allen Parteien Führungspersönlichkeiten, die sich der Medienschelte standhaft widersetzen, zur Rarität geworden sind. Die wenigen Politiker mit Weitblick werden von den konkurrierenden Wichtigtuern mit Hilfe von Lobbyisten und einer ebenso geschwätzigen wie sensationslüsternen Presse oftmals an programmatischer Arbeit behindert.

Für die bevorstehende Landtagswahl in Bayern und die bedeutungsvolle Bundestagswahl im nächsten Jahr wünsche ich mir deshalb mehr ungefilterte Informationen über den zum Führungsstab zählenden Personenkreis aller Parteien und deren Lobbyisten. Denn deutlich erkennbar ist, daß nach dem Zerbröseln der „großen Volksparteien“ auch solche Koalitionen gebildet werden müssen, die vor kurzem noch als undenkbar galten. Dies muß jedenfalls ebenso als Realität hingenommen werden wie das vermutliche Aus einer alleinregierenden Partei in irgendeinem Bundesland.

Damit sich das 30-Prozent-Heer der Nichtwähler wieder verringert, müssen Führungspersönlichkeiten aufgebaut werden. Vorbilder, die die Deutschen wie zu Zeiten Ludwig Erhards mitreißen und Stimmungen motivieren, wie sie im Jahr 2006 zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland spürbar wurden. Parteigänger, die meinen, die Nationalhymne nicht mitsingen zu können und das Zeigen der Staatsfahne als Verfehlung gegen die politische Korrektheit kritisieren, sind dafür nicht geeignet. Solche Zeitgenossen müssen vielmehr geduldig daran erinnert werden, daß „Deutscher“ zu sein nicht nur in ihren Pässen steht, sondern sie damit auszeichnet, das Privileg zu besitzen in einem Staat zu leben, der ihnen Vieles bietet, auf das man stolz, aber auch dankbar sein kann.

Peter Kopyciok, Kipfenberg

 

 

Brüssel bremsen
Betr.: „Futter für das Bürokratiemonster“ (Nr. 13)

Das überzogene Antidiskriminierungsgesetz der Europäischen Union richtet sich auch gegen die Völker Europas, die in einem geeinten Europa Engländer, Franzosen oder Deutsche bleiben wollen.

Wir wollen Freundschaft und Frieden miteinander, ohne uns selbst aufzugeben.

Wenn die Europäische Union nun das Antidiskriminierungsgesetz noch verschärfen will, dann sind Europas Völker gefordert, um der Willkür des „Großen Bruders“ (Orwell) in Brüssel ein klares Halt entgegenzusetzen.

Gerade heute las ich, daß die EU unserem Land noch nicht vorschreiben will, wie schnell wir auf unseren Straßen fahren dürfen. Wozu brauchen wir eigentlich noch den Bundestag und Länderparlamente?

Leonore Sieber, Hattingen


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