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03.05.08 / Gescheitert / Isaf-Truppen bieten Kabul keinen Schutz

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-08 vom 03. Mai 2008

Gescheitert
Isaf-Truppen bieten Kabul keinen Schutz

Es war eine Stunde der Wahrheit in Kabul: Der afghanische Staatspräsident Hamid Karsai ist zum Glück bei dem Taliban-Anschlag mit dem Leben davon gekommen – aber eines wurde schlagartig deutlich: Die Nato ist mit ihrem Isaf-Konzept gescheitert.

Das Attentat am Jahrestag zum Gedenken an den Sturz des alten sowjettreuen Regimes war auch die größte militärische Blamage für die Nato-Truppen seit Einsatzbeginn.

Rückblende auf das Jahr 2001, Regie führte die Regierung Schröder-Fischer: Im Petersberger Abkommen war nach dem Sieg über Taliban und Terrorgruppen ein Aufbauplan für das neue Afghanistan beschlossen worden, mit großzügiger finanzieller Hilfe. Vor allem versprachen Berlin und die Nato der neuen Regierung Karsai umfassenden militärischen Schutz, unter dem sie das Land in eine demokratische Zukunft führen sollte. In Kabul und in allen Regionen wurden Einheiten der „International Security Assistance Force“ stationiert, wie die Isaf mit Langnamen heißt. Eine Leibwache für die Regierung Karsai also.

Seit dem Anschlag in Kabul auf  die versammelte Regierung und das komplette Diplomatenkorps hat die Welt gesehen, wie wenig Schutz die Isaf tatsächlich bieten kann. Und wie verworren das Einsatzkonzept ist: Brunnenbohren und Schulwegsanierung schön und gut – wo aber war etwa die konsequente Luftaufklärung? Gerade weil die Taliban ihre Frühjahrsoffensive begonnen hatten. vs


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