© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-08 vom 10. Mai 2008

MELDUNGEN

Libyen droht Italien

Rom – Silvio Berlusconi, der  bei den letzten Wahlen in Italien eine solide Mehrheit in beiden Parlamentskammern erhielt, hat nach einigen Querelen die Ministerliste seines neuen Mitte-Rechts-Kabinetts erarbeitet. Nachdem der Koalitionspartner Alleanza Nazionale genau wie die Lega Nord vier statt der drei zugesprochenen Ministerposten beansprucht hatte, bestand die Lega Nord auf einen Ministerposten für ihren Politiker Roberto Calderoli. Letzteres führte dazu, daß Saif al-Islam, der Sohn al-Gaddafis, mit einer katastrophalen Verschlechterung der Beziehungen zwischen Italien und Libyen drohte. Grund: Calderoli hatte 2006 bei einem Fernsehauftritt ein T-Shirt mit den umstrittenen Mohammed-Karikaturen getragen.

Kosovo will del Ponte verklagen

Pristina – Im kosovarischen Parlament wird derzeit über eine Klage gegen Carla del Ponte diskutiert. Die ehemalige Chefanklägerin des UN-Tribunals für Kriegsverbrechen soll in ihrem aktuell erschienen Buch die albanische „Befreiungsarmee des Kosovo“ (UCK) verleumdet haben. Del Ponte behauptet, daß die UCK zwischen 100 und 400 Serben aus dem Kosovo nach Nordalbanien verbracht und dort als Organspender ausgeschlachtet und somit getötet habe.

Bahn zurück in den Staatsbesitz

Wellington – Nachdem Neuseeland bereits seine zuvor privatisierte Fluglinie zurückgekauft hat, geht jetzt auch die 1993 für umgerechnet 202 Millionen Euro an private Investoren übergebene Bahn wieder in den Staatsbesitz über. Die neuseeländische Regierung kaufte für 336 Millionen Euro die Bahn zurück, da es sich gezeigt hat, daß eine nachhaltige Erschließung des Landes aus Investoren-Sicht nicht profitabel ist.