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31.05.08 / Spritpreise treiben die Inflation / Verbraucher sind stark verunsichert: Das Konsumklima fällt in sich zusammen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-08 vom 31. Mai 2008

Spritpreise treiben die Inflation
Verbraucher sind stark verunsichert: Das Konsumklima fällt in sich zusammen

Lebenserfahrene Menschen wissen noch, wie Inflation sich anfühlt – und es ist wieder so weit: Das Geld wird täglich weniger wert. Als Inflationsanzeiger können die Tankstellen dienen – je höher die Benzinpreise noch steigen, desto weniger ist der Euro wert.

Die Kosten für Energie und Mobilität machen inzwischen in den Budgets der Familien einen so dicken Posten aus, daß sie das Konsumverhalten maßgeblich beeinflussen. Die unkontrolliert steigenden Lebensmittelpreise zehren zugleich und genauso stark an der Kaufkraft des Familieneinkommens.

Immer mehr Geld für die gleiche Menge Benzin oder Diesel – aus diesen Konsumsegmenten entsteht ein gewaltiger Inflationsschaden. Seit Jahresbeginn ist der Petro-Euro des Verbrauchers um 40 Prozent abgewertet worden.

Mehr noch: Heizöl-Käufer sollten vorsichtshalber schon einmal das ganze Weihnachtsgeld – sofern sie noch eines bekommen – auf die Seite legen, denn Heizöl ist in Jahresfrist um fast 80 Prozent teurer geworden. Gas-Kunden werden diesen Inflationsaufschlag mit einigen Monaten Verzögerung zu spüren bekommen.

Die dritte Keule, die die Verbraucher treffen wird, sind wachsende Finanzierungskosten. Mit der Inflationsrate zieht auch das Zinsniveau an, und die Banken sind unter dem Druck der Subprime-Hypothekenkrise derzeit ohnehin nicht zu günstigen Angeboten aufgelegt. Immobilienfinanzierungen können in Zukunft noch stärker ins Geld gehen.

Die offiziell errechnete Inflationsrate von augenblicklich 3,5 Prozent gibt die reale Geldentwertung nur unzureichend wieder, weil in den Kerndaten die Energiepreise und Lebensmittel-Kosten so gut wie gar nicht berücksichtigt werden.

Keine guten Aussichten für die Binnenkonjunktur in Deutschland. Nach der jüngsten Messung der Gesellschaft für Konsumforschung sitzt den Verbrauchern der Tankstellen-Schock in den Gliedern. Die Stimmung bei den Konsumenten ist stark abgesunken, so niedrig wie Ende 2006. Damals wurden gerade drei Prozentpunkte Mehrwertsteuer auf die Preise aufgeschlagen, und die Deutschen ahnten schon, daß das nicht gut ausgehen wird.

 Jetzt haben die Öl- und Gas-Spekulanten nach der heftigsten Steu-ererhöhung aller Zeiten noch eins draufgelegt: die härteste Energieverteuerung aller Zeiten.

Bei der Inflationsabwehr sind Politiker, das lehrt die Geschichte, nur selten eine große Hilfe. In Deutschland gibt es für die Verbraucher noch eine besondere Belastung bei der Energiekosten-Inflation: Ökologische Experimente und Klimaschutz-Vorhaben werden durch Aufschläge bei den Energiepreisen finanziert, verstärken also die inflatorische Wirkung und die Konsum-Auszehrung.

Statt effektiver finanzieller Hilfe können die Verbraucher aus der Politik wohl wieder nur eines erwarten – die stets gleichen possierlichen Energie-Spartipps.     Vs


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